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Gottes Gegenwart

Aus der Juli 1932-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Christliche Wissenschaft wird den Forderungen der göttlichen Folgerichtigkeit gerecht; um aber wahr oder wirksam zu sein, ist sie nicht von menschlicher Folgerichtigkeit abhängig. Die alten Griechen waren folgerichtige Denker; man kann aber nicht behaupten, daß sie eine wahre Religion hatten. Paulus predigte seinerzeit den Athenern, die einen „unbekannten Gott” anbeteten, daß Gott nicht nur erkennbar, sondern den Menschen so nahe ist, daß dieser große Apostel von Ihm sagen konnte: „in ihm leben, weben und sind wir”. Genau das lehrt die Christliche Wissenschaft.

Eine der Segnungen, die die wahre Erkenntnis Gottes und des Menschen mit sich bringt, ist die Änderung, die sie gewöhnlich in unserem Beten bedingt. Haben wir einmal erkannt, daß der Mensch sein Dasein auf ewig in der Gegenwart Gottes, immer eins mit Gott, hat, so versuchen wir nicht mehr, Sein Ohr durch unser Flehen zu erreichen, sondern erkennen den Grund, warum unsere Gebete früher nicht erhört wurden, und bemühen uns, recht zu beten.

Jakobus legt kurz und bündig den Grund des vergeblichen Betens dar, wenn er sagt: „Ihr bittet, und nehmet nicht, darum daß ihr übel bittet”; und er gibt kurze Anleitungen zur rechten Vorbereitung des Herzens: „Nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reiniget die Hände, ... machet eure Herzen keusch. ... Demütiget euch”. „Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist”.

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