Die Christliche Wissenschaft lehrt die Allgegenwart und die Verfügbarkeit des unendlich Guten. Sie lehrt, wie alle Menschen das Verständnis dieser Verfügbarkeit erwerben können. Wohl eines der größten Hindernisse beim Beweisen dieser Wissenschaft ist die sterbliche Neigung, in die Zukunft zu blicken oder bei der Vergangenheit zu verweilen. In der unumschränkten Wahrheit gibt es nichts außer dem immergegenwärtigen Jetzt.
Durch die Erklärung der Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 469): „Wenn Leben je einen Anfang gehabt hätte, würde es auch ein Ende haben”, wird es uns klar, daß es für Gott unbedingt eine Begrenzung wäre, wenn jeder Gegenstand in Seiner Schöpfung einen Anfang oder ein Ende hätte. Da Gott unendlich ist, da Er alles Gute, alles Leben, alle Wahrheit und alle Liebe ist, ist der Mensch als Gottes Widerspiegelung sich nur der göttlichen Eigenschaften und Merkmale bewußt. Der Glaube an eine Vergangenheit oder eine Zukunft ist nur ein Irrtum des menschlichen Bewußtseins, den das Verständnis der Wahrheit ausrotten muß. Er gehört dem falschen oder nachgeahmten Gemüt an, das spurlos verschwinden muß, damit nur die Widerspiegelung des göttlichen Gemüts als wirklich erkannt werden kann.
Die Erkenntnis, daß Vollkommenheit der jetzige Zustand des wirklichen Seins ist, ist für den Beweis der Vollkommenheit unerläßlich. So notwendig und wünschenswert es ist, daß die Sterblichen hohe Begriffe als erstrebenswertes Ziel haben, müssen sie dennoch sehen, daß sie sie jetzt erlangen. Ebenso läßt ein Verweilen des Denkens bei den sogenannten „besseren Zeiten” in der Vergangenheit oder bei Fehlern in der Vergangenheit, die als verlorene Gelegenheiten betrachtet werden, Beschränkungen wirklich erscheinen, und dies schließt ein jetziges Bewußtsein der Vollkommenheit aus. Nur durch dieses Bewußtsein, daß Gott und der Mensch jetzt vollkommen sind, ist die wahre Erkenntnis des Lebens zu erlangen. Zwischen Gedanken, die zuviel in der Vergangenheit verweilen, und solchen, die in der Zukunft verweilen, wäre man sich des Guten in der Gegenwart nicht bewußt. Das Erlangen der Vollkommenheit bloß erhoffen oder erwarten heißt zugeben, daß sie jetzt keine Wirklichkeit ist. Der Nutzen jeder wissenschaftlichen Regel und jeder Folgerung daraus beruht auf dem Erkennen und Anerkennen, daß sie jetzt wahr sind. Um zu beweisen, daß die Regel:, zwei und zwei ist vier‘ von Wert ist, müssen wir wissen, daß sie jetzt so wahr ist, wie sie es in der Vergangenheit war und in aller Zukunft sein wird.
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