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Sonntagsschule und Kirchenmitgliedschaft

Aus der Januar 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine der vielen dem Lehrer in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule zuteil werdenden Segnungen besteht darin, daß er dadurch, daß er Gott durch sich sprechen läßt, den Kindern die errettende Wahrheit geben darf. Dieser in den fruchtbaren Boden des empfänglichen Kindesbewußtseins gesäte gute Same kann nie verloren gehen. Er sollte wachsen und blühen und vollkommene Frucht hervorbringen. Das ist also die heilige Arbeit des Lehrers in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule. Welch herrliches Vorrecht, zu wissen, daß Gott uns verwendet und uns die Weisheit gibt, die die Kinder führen, ihre Gedanken über den Irrtumsnebel in das Licht und die Eintracht der Wahrheit erheben wird!

Die Verfasserin beobachtete einst die Entfaltung einer Blüte der Königin der Nacht. Langsam, sachte, leise öffneten sich die schneeweißen Blumenblätter, und siehe, die vollkommene Blüte stand vor ihr! Gleicht die Entfaltung des Kindesgedankens für die Lehren der Christlichen Wissenschaft nicht der Entfaltung der Blüte? Der Lehrer findet immer aufs neue Anregung, wenn das Bewußtsein des Schülers seiner liebevollen Unterweisung entgegenkommt und das Denken der Klasse sich der Wahrheit behutsam öffnet. Aber was wäre die Folge gewesen, wenn der Gärtner die sprießende Knospe nicht geschützt und dem kalten Frost ausgesetzt hätte? Was ist die Folge, wenn ein Lehrer in unserer Sonntagsschule durch eine falsche Auffassung von Zucht und ungenügende Liebe Widerstand im Denken eines Schülers erregt und so die aufgehenden Blumenblätter eines neuen Verständnisses dem Irrtumsnebel aussetzt, der das Sonnenlicht der Wahrheit verdunkelt?

Unsere Sonntagsschüler sind künftige Arbeiter in der christlich-wissenschaftlichen Kirche und werden deren Brot der Wahrheit austeilen. Sie sind die Bollwerke unserer Bewegung für die zukunft. Die Liebe ist die Grundlage und die Führung. Wie wichtig es also ist, daß der Lehrer in der Sonntagsschule stets der hohen Bedeutung der Worte der Mrs. Eddy auf Seite 113 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” eingedenk ist: „Das Lebenselement, das Herz und die Seele der Christlichen Wissenschaft ist Liebe”!

Das durch göttlich geführtes Lehren unterwiesene Bewußtsein des Schülers sollte zu der Erkenntnis erweckt werden, daß die Sonntagsschule eine Vorbereitung und Erziehung zu dem Vorrecht tätiger Kirchenmitgliedschaft ist. Dieses Erwecken ist besonders in den Klassen erwünscht, wo die Schüler bald 20 Jahre alt werden. Diese Schüler sollten nicht unter dem Eindruck gelassen werden, daß sie aus der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule entlassen werden, sondern daß ihnen vielmehr Gelegenheit zu dem Schritt vorwärts geboten wird, Kirchenmitglied zu werden, wenn sie es nicht schon sind. Dieser Gesichtspunkt läßt den Lehrer immer mehr die Notwendigkeit größerer Hingebung an den Unterricht erkennen.

Der Lehrer muß die Liebe widerspiegeln. Entfaltung muß durch Liebe kommen. Wie wichtig es also ist, daß Lehrer und Schüler Kanäle für Ströme der stets sich ergießenden Liebe sind! „Und Liebe spiegelt sich in Liebe wider” schreibt unsere verehrte Führerin Mary Baker Eddy in dem Lehrbuch, das sie uns zu unserer Führung gegeben hat (Wissenschaft und Gesundheit, S. 17). Und auf Seite 454 schreibt sie unter göttlicher Eingebung: „Liebe zu Gott und den Menschen ist der wahre Ansporn zum Heilen wie zum Lehren. Liebe inspiriert, erleuchtet, bestimmt und führt den Weg”. Der Lehrer muß dies wissen. Er muß auch wissen, daß die Antwort auf jede Frage schon vorhanden ist, weil die göttliche Liebe regiert.

Die Liebe führt, bewacht und schützt den Schüler auch weiter, wenn er im Alter von 20 Jahren die Sonntagsschule verläßt. Ist ihm eingeprägt worden, daß es ihm große Freude bereiten wird, wenn er Kirchenmitglied wird, daß er dadurch im Beweisen der Wahrheit schneller wachsen, seine Alltagsaufgaben leichter lösen und daß wahrer Erfolg seine aufrichtigen Bemühungen krönen wird, dann wird er wohl aus Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft erkennen, daß sein Zusammenarbeiten mit der Kirche sowohl zu deren künftigem Aufbau als auch zu seinem eigenen Wohl nötig ist.

Der Schüler sollte ermutigt werden, jeden Beweis zu erzählen, den er während der Woche mit Hilfe des in der Klasse Gelernten beim Ausarbeiten von Problemen erbracht hat. Oft paßt der Beweis zu der Wochenlektionspredigt im christlich-wissenschaftlichen Vierteljahrsheft und bestätigt eine Erklärung in einem gelesenen und besprochenen Abschnitt. Dies weckt beim einzelnen und bei der ganzen Klasse ein tieferes Interesse für die Lektion und das sichere, überzeugende beweisen der Wahrheit der Christlichen Wissenschaft. Es ist der auf klare, beweisbare Art und Weise gesäte gute Same, der nie verloren gehen kann.

Durch beweise erlangen Kinder oder junge Leute eine anwendbare Kenntnis der Christlichen Wissenschaft, so daß sie, wenn sie einem widersetzlichen, die Wahrheit bekämpfenden Gedanken begegnen oder die Sonntagsschule zu irgend einer Zeit verlassen, nicht einer über die Brandung geworfenen, ohne Seekarte oder Kompaß auf dem Meere treibenden Barke gleichen. Sie werden sich an die Wahrheit klammern, die sie schon bewiesen haben, und die, wie sie wissen, sie sicher über die Irrtumswogen hinwegtragen wird. Die Verfasserin erlebte das gesegnete Vorrecht und die Freude zu sehen, wie eine Schülerin dies vor einigen Jahren bewies.

Eines Sonntagmorgens vertraute ein kleines Mädchen ihrer Lehrerin nach dem Unterricht in betrübtem Tone an, daß ihre Angehörigen in ein Landstädtchen zögen, wo keine Christlichen Wissenschafter wären und es keine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule oder Kirche gäbe, und daß ihre Eltern keine Christlichen Wissenschafter wären. Das beunruhigte sie. „Was kann ich ohne die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule tun?”, fragte sie. Es wurde ihr liebevoll versichert, daß die Wahrheit und die Liebe überall sind, und daß sie ihre Bücher nehmen und ganz allein mit Gott Gemeinschaft haben könne. Sie gab sich mit diesem Gedanken zufrieden, weil sie wußte, daß ihre Lehrerin ihr Gottes Allgegenwart erklärt hatte.

Nach Jahren wurde bekannt, daß das Mädchen mit anderen Kindern, die sich um sie scharten, um etwas von der von ihr widergespiegelten Liebe und Wahrheit zu gewinnen, eine Klasse gebildet hatte, um die Lektionspredigten zu lesen. Ihr Glaube und ihre Beweise brachten später ihre Eltern zur Christlichen Wissenschaft. Jetzt ist eine Kirche Christi, Wissenschafter, in dem Ort, und dieses Mitglied — jenes frühere kleine Mädchen — spielt in der Kirche und in der Sonntagsschule, die zum großen Teil das Ergebnis ihres treuen Festhaltens an dem in der Kindheit Gelernten sind, die Orgel. „Und ein kleines Kind wird sie leiten” (engl. Bibel).

Dies ist nur ein Beispiel von der Freude, die die Früchte bereiten, welche die Sonntagsschule segnen, in der der Lehrer die Schüler in den reinen Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft und im Beweisen derselben unterrichtet. Die Liebe führt sie durch natürlichen Fortschritt von der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule in tätige Kirchenmitgliedschaft hinein.

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