Dem äußeren Anscheine nach ist der sterbliche Mensch ein Bündel widersprechender Eigenschaften, die Welt ein Kampfplatz widerstreitender Kräfte und die menschliche Erfahrung eine Zusammensetzung von Gut und Böse. Weder die Welt noch die Menschheit noch das Dasein scheint jedoch gänzlich gut oder gänzlich schlecht sondern ein Gemisch von beiden zu sein. Dieses scheinbare Zusammentreffen von Gegensätzen oder Mißklängen hat die Denker aller Zeiten verwirrt. In der Annahme, daß das Böse etwas Wesenhaftes oder Tatsächliches sei, haben sie nacheinander versucht, es zu erklären, zu unterdrücken oder sogar zu bezwingen, d.h. seine Opfer zu befreien; aber sie sind bestenfalls nur teilweise erfolgreich gewesen.
Offenbar könnte ein Weltall, in dem das Gute und das Böse miteinander um die Oberherrschaft stritten, so wenig von Bestand sein wie ein Weltall des Zufalls unter dem Vorsitze eines höchsten Wesens, das gegen Seine Geschöpfe rachsüchtig oder gleichgültig wäre. Auch könnte das Leben nicht unendlich fortdauern, wenn es Krankheit ausgesetzt wäre. Im Lichte der Vernunft wird der Irrtum, „der Teufel”, sei es in der Form von Bösem oder von Krankheit, als „ein Lügner und der Vater der Lügen” (Moffatt), wie Christus Jesus ihn so treffend nannte, erkannt.
Seit der Zeit Christi Jesu ist Mary Baker Eddy die erste Lehrerin gewesen, die dem Bösen — der Sünde und der Krankheit — so unnachgiebig entgegentrat und es als mesmerisch oder mutmaßlich bloßstellte. Und sie blieb dabei nicht stehen. Indem sie sich weigerte, Sünde und Krankheit mit wahrem Sein zu verwechseln und ihnen auch nur scheinbar einen Platz im Weltall des Prinzips einzuräumen, brandmarkte sie sie als Übeltäter und stellte sie durch praktisches Anwenden der geistigen Tatsache, die ihre Ansprüche vernichtet, außerhalb des Gebiets normaler menschlicher Erfahrung. Dadurch hat sie den Irrtum in allen seinen Formen ausdrücklich abgesondert und widerlegt.
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