Gott führte uns zur Christlichen Wissenschaft in einer Zeit schwerster Not. Es war vor ungefähr 9 Jahren. Unser 2jähriger Junge war ein halbes Jahr im Krankenhause gelegen mit einer 10 cm langen eiternden Wunde an der Seite und zwei eiternden Öffnungen am Knie, den Folgen einer Operation, um den Eiterherd an den Rippen und am Knie zu entfernen. Die Ärzte nannten den furchtbaren Namen Knochenfraß. Der vordem ungewöhnlich kräftige kleine Junge war zum Skelett abgemagert, als wir ihn aus dem Krankenhause holten. Es wurde uns gesagt, daß es gut wäre, wenn die Wunde offen bliebe, und daß das Knie wohl steif bleiben würde. Es sah bei uns zu Hause trostlos aus. Den Verband mußte ich jeden Tag erneuern. Oft stand ich nachts am offenen Fenster und betete: „Sprich nur ein Wort, so wird mein Kind gesund! Ach, wenn ich nur den Saum Deines Kleides anrühren könnte!” In diese Zeit fiel die Geburt unseres zweiten Kindes. Es waren in der Tat finstere Tage. Aber Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 2): „Das Verlangen, das da hungernd nach Gerechtigkeit ausgeht, wird von unserm Vater gesegnet und kehrt nicht leer zu uns zurück”.
Mein Mann hörte von der Christlichen Wissenschaft, besuchte einige Gottesdienste und überwand durch diese Besuche bald einen hartnäckigen Feind, das Verlangen nach geistigen Getränken. Diese große Heilung brachte Licht und Zufriedenheit in unser Haus. Mein Mann war begeisterter Anhänger, und er war glücklich, als er Mitglied einer Zweigkirche und dann Der Mutterkirche wurde und in der Bewegung mitarbeiten durfte. Mein Weg zu diesem Ziel war mühevoll; Schritt für Schritt mußte ich meinen Weg erkämpfen. Häusliche Pflichten und die Sorge für zwei kleine Kinder hinderten mich am regelmäßigen Besuch der Gottesdienste.
Mein Mann bat einen christlich-wissenschaftlichen Ausüber um Beistand für unser Kind, und seine Gesundheit besserte sich langsam, so daß wir ihn zur Sonntagsschule schicken konnten. Eines Morgens lag er jedoch ganz teilnahmlos im Bett, sein ganzer Körper war gelb. Die Angst löschte alles aus, was ich in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte, und ich lief zum Arzt. Dieser kam, stellte Gelbsucht fest und erklärte, der Junge werde vor vier Wochen wohl nicht aufstehen können, da er viel zu matt sei.
Und es schien so zu sein! Mein Mann ging jedoch am Abend zu einem christlich-wissenschaftlichen Ausüber, der am nächsten Morgen kam. Wir sprachen über die Christliche Wissenschaft, und im Laufe der Unterhaltung fiel es mir wie Schuppen von den Augen, etwas Drückendes verschwand aus meinem Herzen und Vertrauen zur Christlichen Wissenschaft zog ein. Durch eine Behandlung im Sinne der Christlichen Wissenschaft wurde unser Junge von der Gelbsucht geheilt, und die Mattigkeit und die Teilnahmlosigkeit verschwanden. Am Abend spielte er fröhlich und lief seinem Vater entgegen, einige Tage später war von der gelben Färbung nichts mehr zu sehen.
Auch ich machte nun Fortschritt. Das tägliche Lesen der Lektionspredigt, das ich nicht mehr als Pflicht ansah, wurde für mich nun eine Freude. Der Ausüber arbeitete auf unsere Bitte weiter für das Kind. Bald darauf, als das Kind eines Morgens länger und ruhiger geschlafen hatte als sonst, wollte ich den Verband erneuern, wobei ich zu meiner Bestürzung sah, daß er ganz blutig war. Ich konnte aber die Furchtgedanken sofort zurückweisen und entfernte die Binde. Ein 10 cm langes Stück Rippe ließ sich leicht herausziehen. Der Junge merkte es gar nicht. Er war von Stund an gesund: die langersehnte Heilung war da! Heute ist er ein großer, kräftiger Junge und ein guter Schüler. Obwohl ihm die Ärzte ein steifes Knie prophezeit hatten, ist er der beste Springer und einer der besten Läufer seiner Klasse.
Ich könnte viele Segnungen aufzählen, die uns mit und ohne Hilfe eines Ausübers zuteil wurden; es würde aber zu weit führen. Kurz erwähnen möchte ich noch die Geburt unseres dritten Kindes, die fast schmerzlos und sehr schnell verlief. Für diese Entbindung war lange vorher viel christlich-wissenschaftlich gearbeitet worden. Kurz nach der Geburt stellte sich ein schwerer, unerträglich schmerzhafter Lungen-Infarkt ein, ein Übel, das in der Regel tödlich verläuft; aber es wurde durch eine Fernbehandlung geheilt. Als der Ausüber am nächsten Morgen kam, konnte ich selber an die Tür gehen und aufbleiben, obgleich ich mich vier Tage lang überhaupt nicht hatte rühren können. In der Entwicklung des Kindes trat die vorher geleistete Arbeit klar in Erscheinung.
Ich habe den Saum Seines Kleides berühren dürfen! Wahrlich, groß sind die Beweise der allgegenwärtigen, allmächtigen Güte und Liebe Gottes und groß die Beweise der Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft gewesen! Mein Mann und ich sind froh und dankbar, daß unsere drei Kinder die Sonntagsschule und wir die Kirche besuchen können, die die Heilungswerke tut, die unser geliebter Meister seinen Nachfolgern anbefahl. In großer Verehrung und Liebe gedenken wir unserer Führerin Mrs. Eddy und ihrer selbstlosen Liebe und Reinheit, die sie befähigten, diese große Entdeckung zu machen und diese Kirche so wunderbar zu organisieren. Dankbaren Herzens gedenken wir auch des verehrten Ausübers. Heute können wir einigermaßen ermessen, wieviel Geduld und Liebe nötig ist, das immer wieder abirrende menschliche Denken auf den rechten Weg zu führen.
Hannover, Deutschland.
Dankbaren Herzens bestätige ich vorstehendes Zeugnis meiner Frau.
