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Der wahre Aufseher

[Besonders für junge Leute geschrieben]

Aus der Juni 1934-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor mehreren Jahren bemerkte jemand, der Kindern beim Spiel zusah, wieviel Zeit sie mit Auseinandersetzungen und Streit darüber vergeudeten, wer Spielleiter sein sollte. Offenbar wollten verschiedene das Spiel ganz allein leiten, was dazu führte, daß die Kleinen ziemlich uneinig und unzufrieden wurden. Die Bescheidenen und Sanftmütigen in der Gruppe waren viel froher und freier.

Als später eine Gruppe Kinder unter der Leitung eines Aufsehers spielte, zeigten sich ganz andere Ergebnisse. Während im früheren Falle Streit und Auseinandersetzung die meiste Zeit in Anspruch zu nehmen schien, nahm das Spiel jetzt augenblicklich seinen Anfang. Nicht diejenigen, die herrschen und bestimmen wollten, sondern die liebevolleren, empfänglicheren Kinder, die bereitwillig die Weisungen des Aufsehers befolgten, wurden zu Leitern gewählt, und ein froheres, freudigeres Spiel war das Ergebnis. Aus diesen beiden Fällen zog der Beobachter eine gute Lehre.

Wieviele falsche Gedanken scheinen in unserem Bewußtsein zu herrschen und die nach dem Guten strebenden empfänglichen Gedanken zu verdrängen! Ein Wörterbuch erklärt den Ausdruck „Aufsicht führen” als „überwachen, um zu leiten”. Wie rasch können wir durch rechtes Denken schon mit ein wenig vorsichtigem Überwachen und Leiten das herrschsüchtige falsche Denken verdrängen! Und wie wenige sehen gerade in diesem Zusammenhang ein, daß der irrige, herrische menschliche Wille nur das herrschsüchtige sogenannte sterbliche Gemüt ausdrückt!

Zieht sich, wie es oft den Anschein hat, der Kampf, am rechten Gedanken festzuhalten, in die Länge, so können wir wissen, daß wir durch Festhalten an der Wahrheit, das keinem falschen Gedanken nachgiebt, große seelische und sittliche Kraft erlangen, uns auf eine höhere Stufe erheben und dadurch Herrschaft erlangen. Jakob klammerte sich zu Pniel nach seinem nächtlichen Kampf mit dem Irrtum an den befreienden Engel, der ihm erschien, mit andern Worten, er kämpfte die ganze Nacht hindurch und zwar erfolgreich, um die Wahrheit festzuhalten.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 392) schreibt Mrs. Eddy: „Steh Wache an der Tür des Gedankens”. Heißt das nicht sein Denken unter der Leitung des göttlichen Gemüts überwachen? Die geringste Einflüsterung des Bösen augenblicklich zurückweisen heißt ein guter Wächter sein. Es ist eine Freude, zu erkennen, daß der wirkliche Aufseher die Intelligenz ist, die Gott widerspiegelt! Das göttliche Gemüt ist immer bei uns und leitet, erleuchtet und regiert unser Denken.

Gott ist das Gemüt des Menschen; der Mensch kann daher nur dieses Gemüt ausdrücken. Durch Widerspiegeln des vollkommenen Gemüts sind wir uns also nur des höchsten, vortrefflichsten und geistigsten Denkens bewußt. Gott gibt uns Seine Ideen; folglich ist die von Gott kommende geistige Intelligenz der große und einzige Aufseher des wirklichen Denkens.

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