Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Demonstration

Aus der Oktober 1935-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Erklärung der Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 306): „Leben demonstriert Leben” setzt Demonstration und Gott, Ursache, einander gleich. Die Demonstration bezweifeln wäre also dasselbe wie an Gottes Dasein als Wirkung in sich schließender Ursache zweifeln. Tatsächlich steht nichts im Widerspruch mit dem Leben, nichts schmälert seine Augenscheinlichkeit oder erkühnt sich, es zu enden. Daß der Mensch im Sein inbegriffen ist, steht fest. Die Tatsachen des Lebens, Gottes, behaupten sich selber, und keine Behauptung, die mit den geistigen Tatsachen im Widerspruch steht, hat Gültigkeit.

Die Verantwortung des Christlichen Wissenschafters besteht im Festhalten an der Tatsache, daß „Leben Leben demonstriert” und Liebe Liebe demonstriert. Werden wir z.B. von einem falschen Haß- oder Rachegefühl, von Neid oder Eifersucht bedrängt, die durch uns wirken oder sich gegen uns richten wollen, wie kommen wir dann aus solcher Bedrängnis heraus? Dadurch, daß wir anerkennen, daß die Liebe nichts anderes als Liebe bekundet. Die Liebe ist schon bewiesen; denn sie ist allumfassend, und tatsächlich besteht nichts als das, was in der Liebe seinen Ursprung hat und ihr Wesen ausdrückt.

Was uns als Heilung erscheint, ist also keine in Gottes Schöpfung geheimnisvoll bewirkte tatsächliche Änderung, sondern das im menschlichen Bewußtsein stattfindende Wirken der unendlichen, unveränderlichen Liebe, die sich unaufhörlich in allen Bekundungen der Liebe ausdrückt. Die schmerzlichste Versuchung wird überwunden, wenn man den Glauben, daß etwas der göttlichen Liebe Unähnliches einen selber oder seinen Nebenmenschen tatsächlich beeinflußt habe oder jetzt beeinflusse, vollständig aufgibt. Da der unendliche Gott nicht verdrängt wird, hat das Gegenteil Gottes keinen Raum. Die Liebe erklärt ihre eigene Allumfassenheit und Seligkeit und erlöst so die Menschheit von unbeachteten Täuschungen. Der Irrtum muß aus jedem vermeintlichen Versteck ausgetrieben werden. Behauptete man z.B., daß Unwissenheit, Täuschung oder irgend eine andere Lüge Gegenwart oder Macht habe, so wäre dies dasselbe, wie wenn man den Christus, die Wahrheit, den Felsen, auf dem der Gerechte feststeht und an dem der Irrtum zerschellt, leugnete. Den Irrtum, nicht die Wahrheit, hat der Christliche Wissenschafter zu leugnen, und zwar nicht teilweise sondern vollständig. Die zu der menschlichen Erfahrung scheinbar gehörigen bösen Träume müssen dem Licht der Geistigkeit weichen, das in der Offenbarung der Christlichen Wissenschaft über allen ohne Unterschied leuchtet.

Mrs. Eddy erklärt, daß alle Wissenschaft „in Ursprung und Demonstration” (Miscellaneous Writings, S. 58) göttlich ist. Der Sterbliche wird natürlich fragen, wie er denn demonstrieren könne, daß die Christliche Wissenschaft in Ursprung und Demonstration göttlich sei. Und die Antwort lautet: durch eingehendes Ergründen und genaues Befolgen der im Lehrbuch dargelegten Regeln der Christlichen Wissenschaft. Das Rechnen demonstriert sich selber durch das Wirken seiner Regeln. Die Fähigkeit, diese Regeln zu beweisen, ist natürlich Sache des Schülers; aber die Verantwortung für Ergebnisse liegt in der Rechenlehre selber. Demonstration ist untrennbar von der Christlichen Wissenschaft und unvermeidlich. Den Ursprung der Demonstration verstehen, heißt das Denken erheben über Einflüsterungen des sterblichen Gemüts wie Furcht, Schüchternheit oder Unzulänglichkeit hinsichtlich der Demonstration der Christlichen Wissenschaft in der menschlichen Erfahrung.

„Das Gemüt beweist, daß es allgegenwärtig und allmächtig ist, aber das Gemüt schwingt sich um eine geistige Achse. Seine Macht entfaltet sich und seine Gegenwart wird fühlbar in ewiger Stille und unverrückbarer Liebe” (Rückblick und Einblick, S. 88, 89). Diese Erklärung unserer Führerin bringt den Schülern vollständige Zuversicht; denn sie zeigt, daß die Demonstration der Allgegenwart und Allmacht des Gemüts nicht gemacht zu werden braucht. Sie ist gemacht. Wie frei von Reibung, Untätigkeit, unharmonischer Tätigkeit doch der ist, der in der Demonstration der Allgegenwart und Allmacht des Gemüts verharrt, der sich selber nicht für eine menschliche Achse hält, der nicht denkt, daß von ihm gewisse Ergebnisse abhängen, sondern mit Ehrfurcht und Freude sieht, wie die Macht und das Gesetz des Gemüts im menschlichen Denken wirken! Der Christliche Wissenschafter braucht nicht etwas in Bewegung zu setzen, was vermeintlich zu handeln aufgehört hat, noch braucht er ein krankhaftes Wirken aufzuhalten, da das Allwirken des Gemüts diese beiden Zustände ausschließt.

„Demonstration ist Immanuel oder Gott mit uns” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 34). Dann ist Gott mit uns: Demonstration mit uns; denn das Sein und seine Kundwerdung ist eins. Wie verhält es sich dann mit den Behauptungen Krankheit, Leid, Sünde und anderen Mißklängen? Da sie nicht die Behauptungen des „Ich bin, der ich bin” (engl. Bibel) sind, sind sie ungültig. Gott erklärt immer Unendlichkeit. Der vom Gemüt erbrachte Beweis der Intelligenz ist nie umgekehrt, unterbrochen oder aufgehalten worden, und die Vergegenwärtigung dieser heilenden Tatsache vernichtet die sterblichen Annahmen Irrsinn, sittlicher Schwachsinn oder sogenannte aufgehaltene Entwicklung. Des Menschen Einssein mit den intelligenten und heiligen Fähigkeiten des Gemüts ist auf ewig bewiesen, und keine einzige dieser Fähigkeiten ist mit dem sterblichen Gemüt, mit der Materie verknüpft oder in ihrer Gewalt. Da die Ursache, Gott, alle Wirkung umfaßt, gibt es kein Abweichen von der Intelligenz. Nichts Widerwärtiges braucht aus der Allgegenwart des Geistes entfernt zu werden, und nichts Wünschenswertes und Wahres braucht von weither in diese Gegenwart gebracht zu werden; denn alles Gute ist da. Und in der unendlichen Liebe haben selbstische und trügerische Befürchtungen keinen Raum und kein Dasein.

Die Reinheit, die Klarheit und die Treue, die erforderlich sind, um die Wahrheit über Gott und den Menschen zu erfassen, sind in der Demonstration der Allgegenwart und der Allmacht des Gemüts eingeschlossen. In allen Punkten ist der Mensch in Gottes Ebenbild gottähnlich; denn Gott bleibt sich in Ursache und Wirkung immer gleich. Die Christliche Wissenschaft rüstet uns aus, die Natürlichkeit des Guten liebevoll und unter allen Umständen anzunehmen, weil die Einheit Gottes, des Menschen und des Weltalls in der ewigen Demonstration feststeht.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Oktober 1935

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.