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Des Menschen Stellung

Aus der Oktober 1935-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nach der Bibel kommt Gottes allerhabene Weisheit in der wahren Schöpfung zum Ausdruck. Die Werke Gottes oder des göttlichen Gemüts schließen nichts Zweckloses, Überflüssiges oder Unnötiges in sich. Hierüber nachdenkend, sagte der Psalmist: „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter”. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 503) hat Mary Baker Eddy erklärt, daß die Schöpfung „in der Entfaltung geistiger Ideen und deren Identitäten besteht”, und daß „diese Ideen sich vom unendlich Kleinen bis zur Unendlichkeit erstrecken, und daß die höchsten Ideen die Söhne und Töchter Gottes sind”. Die Welt des Geistes ist harmonisch, in bester Ordnung, vollständig, mit allem versehen und enthält nichts Überflüssiges. Jede vom unendlichen Gemüt ersonnene und geformte Idee hat ihren rechten Platz im Gemüt. Was der Allweise erschafft, ist natürlich mit der Fähigkeit ausgestattet, das zu sein, was es nach Gottes Absicht sein soll, und zu tun, was es nach Seiner Absicht tun soll.

Im Heer hat jeder Mann seinen Posten mit den entsprechenden Pflichten. In einem gutgeführten Geschäft werden Bewerber um Stellen nur dann in die Organisation aufgenommen, wenn Arbeit für sie vorhanden ist: der Arbeiter muß am geeigneten Platze sein, und die Stellung muß so besetzt sein, daß die erwartete Leistung gewährleistet ist. So hat in Gottes allgegenwärtigem Reich jede einzelne Idee ihren rechten Platz, auf dem die weise Vorsehung und die liebreiche Fürsorge unseres himmlischen Vaters, der unendlichen Liebe, sie ewig erhält. Diese geistige Stellung ist die göttlich festgesetzte Beziehung der Idee zu Gott, die Einreihung Seiner Ideen, wodurch jede unter der Leitung des einen allerhabenen Prinzips — des Lebens, der Wahrheit, der Liebe — harmonisch tätig sein kann.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß der Mensch das Bild und Gleichnis, die vollkommene und vollständige Widerspiegelung seines Schöpfers ist, d. h. daß durch den Menschen alle Merkmale und Eigenschaften der Seele oder des Geistes offenbar werden. Hieraus ersehen wir, daß es nichts Höheres zu erstreben gibt, als das eigene geistige Selbst, wie es wirklich ist, Gottes geistigen Vertreter, Seinen Zeugen oder Seine Widerspiegelung zu verstehen und zu erlangen. Das ist des Menschen göttlich verordnete Stellung und sein göttlich verordnetes Amt. Vom menschlichen Gesichtspunkt aus betrachtet, mag alles, was diese geistige Tatsache in sich schließt, manchen noch unklar und idealistisch scheinen; aber ihre praktische Macht und Gültigkeit wird uns klarer, wenn wir uns das Beispiel Jesu des Christus, der sein göttliches Wesen am völligsten erkannte und bewies, vergegenwärtigen und es befolgen. Heute macht die Christliche Wissenschaft dieses herrliche Wesen des Menschen und der ganzen Schöpfung noch klarer und beweisbar.

Diese göttliche Sohnschaft überragt alles; sie steht höher als alle irdischen Fürstengewalten. Sie ist keinen materiellen Zuständen unterworfen, noch wird sie, was Jesus bewies, durch physische Umgebung beeinflußt. Unser Meister brachte beständig, ob er in Kapernaum oder in Jerusalem, ob er eines Pharisäers Gast oder im Fischerboot eines Jüngers war, den Christus passend zum Ausdruck. Er erfüllte seine Pflicht, Gott zu verherrlichen, ob er im Tempel lehrte, in der Wüste heilte oder im Triumph durch die jubelnde Volksmenge ritt. Nicht einmal die Düsterkeit des Grabes konnte ihn hindern, Gottes Zeuge zu sein. Er wußte, daß die Macht des Guten die Macht Gottes und daher überall anwendbar ist.

Etwas, was wir gleich von Anfang an in der Christlichen Wissenschaft verstehen lernen, ist, daß unsere gegenwärtige Fähigkeit, Gott widerzuspiegeln, im Verhältnis steht zu unserem Verständnis Gottes und des Menschen und zu unserer Bereitwilligkeit, kein anderes Gemüt, keine andere Seele als Gott, das Gute, das eine unendliche Prinzip, zu haben.

Nachdem Jesus seine Jünger über das Wesen des Geistes unterrichtet und ihnen die Kennzeichen des göttlichen Bildes und Gleichnisses durch Beispiel erläutert hatte, erklärte er ihnen auch ihre wahre Stellung in der Welt. Er gab ihnen eine höhere Auffassung ihrer Sendung, indem er ihnen ihre wahre Beziehung zu Gott zeigte. Er erklärte: „Ihr seid das Salz der Erde ... Ihr seid das Licht der Welt”; und er ermahnte sie, dieses Licht vor ihren Mitmenschen leuchten zu lassen, damit Gott, sein Urheber und Ursprung, verherrlicht würde. Dieser Erklärung eingedenk, schrieb unsere verehrte Führerin (Wissenschaft und Gesundheit, S. 367): „Ein Christlicher Wissenschafter nimmt in der heutigen Zeit die Stelle ein, über die Jesus mit folgenden Worten zu seinen Jüngern sprach: ‚Ihr seid das Salz der Erde‘”. Ein Christlicher Wissenschafter sein, heißt also einen Platz einnehmen — einen Platz, den Jesus mit „einer Stadt, die auf einem Berge liegt”, verglich.

Nehmen wir an, jemand sei arbeitslos und suche eine Stellung. Was sollte er tun, um eine Stellung zu finden? Die Christliche Wissenschaft weist ihn in erster Linie an, anstatt das Gefühl zu haben, daß er eine Stellung suche, zu denken und zu handeln, als ob er seine wahre Stellung inne habe. Wenn ein Adjutant ein Regiment Soldaten in Reih und Glied aufgestellt hat, meldet er es dem Major oder dem Obersten, der dann den Befehl übernimmt. Daraufhin gibt dieser dem Adjutanten den kurzen Befehl: „Eintreten!” Es wird ihm nicht gesagt, daß er seinen Posten suchen soll; er harrt seiner, ist schon vorhanden. So ist das wichtigste Bedürfnis dessen, der Beschäftigung sucht, seinen Posten einzunehmen, d. h. in demütigem Gehorsam seine rechtmäßige mentale Stellung als Gottes geistiger Vertreter einzunehmen. Was wir denken und tun, läßt auf unsere mentale Stellung schließen. Es ist der ausschlaggebende Einfluß auf die folgenden Ereignisse. Laßt uns also die wissenschaftliche Stellung Aufrichtigkeit, Freude und Herrschaft in dem Vertrauen einnehmen, daß Gott durch uns wahre Intelligenz, Leben und Substanz zum Ausdruck bringt!

Um eine menschliche Stellung erfolgreich zu bekleiden, müssen wir zusehen, daß wir göttliche Ideen im vollen Maße unseres Verständnisses widerspiegeln. Von uns oder anderen als gefallenen, schwachen, sündhaften, unwissenden oder kranken Sterblichen zu denken, heißt einen zu niederen Standpunkt einnehmen. Von einem solchen Gesichtspunkte aus können wir weder Gottes Güte noch Seinen vollkommenen Plan sehen, noch können wir die göttliche Macht und das göttliche Gesetz, die das Weltall in vollendeter Harmonie erhalten, beweisen. Dagegen wissen, daß wir in Wirklichkeit die mit geistigen Fähigkeiten ausgestatteten Kinder der unendlichen Liebe sind und die Wahrheit und die Liebe widerspiegeln, heißt „das himmlische Wesen in Christo Jesu” freudig zu erforschen beginnen. In dem Maße, wie diese wissenschaftliche Wahrheit verstanden und angenommen wird, verleiht sie Mut und Vertrauen. Sie befreit unser Denken von dem irrigen Glauben an einen weitentfernten Gott, der sich um unsere Not nicht kümmert. Mit Gottes Hilfe und durch beständiges Vergegenwärtigen unserer rechten Beziehung zu Ihm können wir verständnisvoll arbeiten. Wir reden und handeln eindrucks- und wirkungsvoll. Das Licht scheint in unserem Denken, und der Vater wird verherrlicht.

Die rechte Art, unsere wahre geistige Stellung als Kinder Gottes einzunehmen, hat unsere Führerin mit den Worten dargelegt (Pulpit and Preß, S. 3): „Wisse also, daß du unumschränkte Macht hast, recht zu denken und recht zu handeln, und daß nichts dich dieses Erbes berauben und gegen die Liebe verstoßen kann”. Dann stellt sie die bedeutungsvolle Frage: „Wenn du diese Stellung behauptest, wer oder was kann dich veranlassen, zu sündigen oder zu leiden?” Daraus geht klar hervor, daß unsere Stellung als Christliche Wissenschafter sein sollte, zu verstehen, was wir sind und was wir als Gottes Zeugen besitzen.

Durch Üben der Treue, die ein solcher mentaler Posten bedingt, können wir beweisen, daß unser wahrer Platz von Gott gesichert ist, und daß kein Irrtum uns je daraus entfernen kann. Die Stellung Christi Jesu, des großen Beispielgebers und Wegweisers, ist auf ewig nur seine Stellung. Ebenso ist Mrs. Eddy immerdar sicher in ihrer rechtmäßigen Stellung als Entdeckerin und Gründerin Gründerin der Christlichen Wissenschaft. Und so kann jeder wissen, daß seine Stellung im Gemüt dauernd gesichert ist. Von dem unwandelbaren Gesetz der Wahrheit regiert, durch die Kraft der göttlichen Liebe lebend und handelnd, nimmt er sie jetzt und immerdar ein.


Kein anderes Buch ist der Bibel zu vergleichen, und keine andere Lektüre bedeutet für das Menschengeschlecht ebenso viel. Sie stützt den Starken und tröstet den Schwachen; sie ist der Verlaß organisierter Regierung und die Grundlage der Religion.—

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