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Die göttliche Kraft anwenden

Aus der August 1935-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Was für eine Kraft zur Förderung des Guten die Christliche Wissenschaft doch allen denen verleiht, die ihre Lehren verstehen! Dadurch, daß sie ihnen die Allmacht Gottes und den Menschen als Gottes Ebenbild enthüllt, zeigt sie ihnen, daß der wirkliche Mensch unbegrenzte Kraft widerspiegelt. Ihre Aufgabe ist, die Wahrheit zu beweisen. Über diese Frage sollten wir uns wegen ihrer großen Wichtigkeit ganz klar sein. Wiederholen wir: unser aller wirkliches geistiges Selbst ist das Ebenbild Gottes. Dieses geistige Selbst spiegelt daher vollkommen die Kraft Gottes wider. In dem Maße, wie wir diese kennen lernen, wie wir sie verstehen, sollte es unser Ziel sein, unser Leben ihr anzupassen, damit wir die göttliche Kraft in unserer ganzen menschlichen Erfahrung anwenden können.

Christus Jesus verstand die göttliche Kraft anzuwenden. Das geht aus den an seine Jünger gerichteten Worten hervor, die im Evangelium des Matthäus berichtet sind: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden”. Und jeder Bibelforscher ist sich doch darüber klar, daß der Meister während seines ganzen Wirkens diese Macht anwandte, um Krankheit und Sünde jeder Art zu heilen und das falsche materielle Gesetz zu überwinden. Geistige Kraft war für ihn die einzige wirkliche Kraft; und es war geistige Kraft, nicht sogenannte materielle Kraft, die er beim Vollbringen der vielen von ihm in den Evangelien berichteten wunderbaren Werke anwandte.

Jesus ist unser Wegweiser, unser Beispielgeber. Wenn wir nun die Kraft Gottes anwenden wollen, müssen wir so wie er denken und unser Leben dem Gesetz Gottes anpassen. Der Nazarener hatte ein tiefgründiges Verständnis Gottes und Seines Gesetzes, ein tiefgründiges Wissen vom Menschen, dem Bild und Gleichnis Gottes, eine tiefgründige Überzeugung von der Nichtsheit des Bösen. Seine Nachfolger müssen auch etwas von demselben Verständnis oder demselben Wissen erlangen, sonst werden sie nicht fähig sein, ähnliche Heilungen zu vollbringen oder wie er Herr über das sogenannte materielle Gesetz zu sein. Genau so wie der Meister sein Denken und Handeln seinem Verständnis Gottes und des Gesetzes Gottes anpaßte, müssen es seine Nachfolger tun, sonst werden sie die göttliche Kraft nicht anwenden können.

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