„Eine Kenntnis des Bösen war niemals das Wesen der Göttlichkeit oder des Menschentums”, schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 537). Das von den meisten Menschen erstrebte Menschentum ist nicht in erster Linie mit Göttlichkeit verbunden, weil es großenteils mit den Annahmen verbunden ist, die der körperlichen Ausbildung und Erziehung zugrunde liegen. Menschliches Wissen ist unbestimmt und beruht auf Vermutungen. Daher findet man, solange durch das Studium der Christlichen Wissenschaft die geistige Widergeburt im menschlichen Bewußtsein nicht begonnen hat, Geistigkeit und wahres Menschentum selten im menschlichen Denken oder Leben vereinigt. Ein höheres Ideal und eine klarere Auffassung der wahren Individualität beschleunigen das Zugeben der wissenschaftlichen Tatsache, daß der wirkliche Mensch das Bild und Gleichnis Gottes ist, also immerdar geistig ist und von der Materie weder abhängt noch aus ihr hervorgeht. Geburt, Wachstum und Erfahrung im menschlichen Leben schließen „eine Kenntnis des Bösen” in sich, die auf der Theorie beruht, daß Leben in der Materie sei, und daß die Materie Schöpferkraft habe.
Die Heilige Schrift berichtet, daß der Erzvater Samuel dem Gebot Gottes gehorsam zu Isai in Bethlehem ging, um einen seiner Söhne zum König von Israel zu salben. Als Samuel den ältesten Sohn Eliab sah, wollte er einen Augenblick glauben, daß dieser der Auserwählte sei, was daraus hervorgeht, daß „der Herr zu Samuel sprach: Siehe nicht an seine Gestalt noch seine große Person; ich habe ihn verworfen. Denn es geht nicht, wie ein Mensch sieht: ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an”. Sieben Söhne Isais traten vor Samuel, aber keinen von ihnen salbte er zum König. Als jedoch David, der jüngste Sohn, zu ihm gebracht wurde, wußte Samuel durch geistige Eingebung, daß seine Sendung erfüllt war; und die innere Stimme der Wahrheit sprach: „Auf! und salbe ihn; denn der ist’s”.
Keine materielle Belehnung veranlaßte oder bestimmte die geistige Wahl Davids; und es ist beachtenswert, daß dasselbe göttliche Gesetz, das durch den erleuchteten Gedanken Samuels siegte, heute durch das Verständnis der Christlichen Wissenschaft im Bewußtsein des einzelnen wirken kann. In dieser Wissenschaft wird das wahre Menschentum nur durch die göttlichen Eigenschaften bestimmt, die das geistige Verständnis, daß Gott das einzige Leben ist, ewig begleiten. In dem Verhältnis, wie die Menschheit erwacht,— d.h. in dem Maße, wie sich die neue geistige Geburt durch die intelligente Anwendung von Eigenschaften wie Güte, Reinheit, Demut und Liebe kund tut,— wird die Allumfassenheit Gottes bewiesen. In dieser Weise wird das Wesen des wahren geistigen Menschentums erkannt.
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