Mrs. Eddy schreibt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 392): „Deine Entscheidungen werden dich meistern, welche Richtung sie auch nehmen mögen”. Rechte Entscheidungen, Entscheidungen auf seiten des Rechten, sind also offenbar unerläßlich, wenn wir im Ergründen der Christlichen Wissenschaft Fortschritt machen wollen.
Die jungen Leute, die das gesegnete Vorrecht hatten oder haben, eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule zu besuchen, sind die Wahrheit über Gott und den Menschen gelehrt worden; aber sie anzuwenden, ist ihre Aufgabe. Jeden Tag haben sie Entscheidungen zu treffen, und wenn sie sich für das Prinzip entscheiden, werden sie in der rechten Richtung Herr über sich selber sein. Wenn sie in Übereinstimmung mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft denken und handeln und sich für Gerechtigkeit und gegen die falschen Einflüsterungen der Welt entscheiden, werden sie finden, daß sie Schritt für Schritt zu höheren Dienstgelegenheiten geführt werden.
Manche mögen bei den sogenannten größeren Problemen äußerst wachsam sein, um rechte Entscheidungen zu treffen, aber gleichgültig sein beim Treffen von Entscheidungen in weniger wichtigen Angelegenheiten. Sie mögen sich mit größter Sorgfalt bemühen, in allen ihren Geschäfts- und Gesellschaftsbeziehungen ehrlich, treu und aufrichtig zu sein, sich aber durch Gedankenbeeinflussung einreden lassen, daß sie, um sich beliebt zu machen, falschen Begierden wie z.B. dem Rauchen frönen müssen. Es kann ihnen vorgehalten werden, daß sie unter ihren Kameraden die einzigen seien, die nicht rauchen, und es daher auffalle, wenn sie dagegen Stellung nehmen. Der Irrtum mag auch einwenden, daß viele tüchtige junge Leute dieser Gewohnheit frönen. In der Christlichen Wissenschaft müssen wir jedoch wie beim Rechnen die bestehenden Regeln genau anwenden; denn die geringste Abweichung davon beeinträchtigt die Lösung unserer Probleme. Unsere Führerin schreibt in Wissenschaft und Gesundheit (S. 462): „Wer das Heilen der Christlichen Wissenschaft demonstrieren will, muß streng bei ihren Regeln bleiben, jede Erklärung beachten und von den festgelegten Grundregeln ausgehen”.
Man muß also vor allem feststellen, ob der Tabakgenuß gegen die Regeln der Christlichen Wissenschaft verstoßt. Ist es der Fall, so gehen wir, wenn wir ihm frönen, unseres vollen Schutzes unter dem göttlichen Prinzip verlustig, weil wir gegen den Geist ihrer Regeln verstoßen haben. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft beantwortet die Frage klar auf Seite 454: „Es braucht nicht hinzugefügt zu werden, daß der Genuß von Tabak oder berauschenden Getränken nicht im Einklang mit der Christlichen Wissenschaft steht”.
Ein aufrichtiger junger Schüler der Christlichen Wissenschaft gelangte in seiner Erfahrung zu dieser Erkenntnis. Er hatte von Kind auf von dieser Wahrheit gewußt und etwa 17 Jahre lang die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besucht. Da er die falschen Einflüsterungen, daß das Rauchen ihm Genuß bereiten könne, in sein Bewußtsein eingelassen hatte, faßte er den irrigen Entschluß, dieser Gewohnheit zu frönen. Er hatte in der Christlichen Wissenschaft erkennen gelernt, daß es das einzig Richtige ist, alles offen und ehrlich zu tun; daher teilte er seinen Entschluß seinem Vater unumwunden mit. Dieser, ein christlich-wissenschaftlicher Ausüber, war dem Sohn behilflich, eine Anstellung zu finden, weshalb er in diesem Entschluß sofort einen Versuch des Irrtums sah, seines Sohnes Fortschritt im Verständnis der Christlichen Wissenschaft aufzuhalten. Er wies den jungen Schüler darauf hin, daß er die Christliche Wissenschaft verstehe und deshalb seine Entscheidung selber treffen müsse.
Es wurde ihm gezeigt, daß er sich an die Christliche Wissenschaft um Hilfe gewandt hatte, und daß er, um diese zu finden, dem Prinzip gemäß den im Lehrbuch niedergelegten Regeln gerecht werden müsse. Da sein Hauptfach in der Schule Mathematik gewesen war, wurde er darauf aufmerksam gemacht, daß er sich zur Lösung jeder Aufgabe in der Mathematik unbedingt an die Regeln halten müsse. Das gab er ohne weiteres zu. Dann wurde ihm gezeigt, daß er sich zur Lösung eines Problems in der Christlichen Wissenschaft ebenso streng an ihre Regeln halten müsse. Auch das gab er zu; aber in seinem Denken behauptete sich immer noch der Irrtum, daß das Rauchen nichts Unrechtes sei und seinem Beweis in der Wissenschaft nicht hinderlich sein könne. Der Ausüber äußerte darüber keine persönlichen Ansichten, sondern las ihm aus den Schriften unserer Führerin solche Stellen über diesen Punkt vor, die er für hilfreich hielt. Dann hieß er den jungen Mann ins Lesezimmer gehen, um sich in die Wissenschaft zu vertiefen und um Aufklärung über diese Frage zu beten.
Mit der Liebe zum Guten, die allen jungen Schülern der Christlichen Wissenschaft eigen zu sein scheint, gehorchte er diesem Ersuchen sofort und erklärte dem Ausüber, daß er sich Gottes Führung anvertrauen und Seiner Leitung folgen wolle. Nach zwei Stunden kam er freudig und in gehobener Stimmung vom Lesezimmer zurück und teilte dem Ausüber mit, daß er sich endgültig entschlossen habe, nicht zu rauchen. Schon am nächsten Tage wurde er in einem Geschäft, wo er um Beschäftigung nachgesucht hatte, sofort angestellt, womit ein Problem, an dem mindestens 30 Tage lang ausdauernd gearbeitet worden war, gelöst war.
Das war für Vater und Sohn etwas Erhebendes; aber die Lösung des Anstellungsproblems war nicht einmal der größte Segen. Der Vater sah, daß der junge Schüler in seinem wirklichen Sein ein Kind Gottes war und unter der Leitung seines Vater-Mutter-Gottes nur eine Entscheidung treffen konnte, und daß diese recht sein mußte; denn Gottes Kind kennt und liebt nur das Gute. Der Sohn sah, daß sich die Lehren der Christlichen Wissenschaft, die er zu Hause und in der Sonntagsschule lieben gelernt hatte, auf jede menschliche Lage anwenden lassen und ihm die Kraft gaben, einen rechten Entschluß aufrechtzuerhalten.
Fragen wir uns also, wenn irgend welche falschen Einflüsterungen an uns herantreten: Stimmt dies mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft, die mir so teuer sind, genau überein? Ist es nicht der Fall, so können wir sicher sein, daß es nicht zum Glück sondern nur zur Verzweiflung führt. Halten wir also bei jeder noch so unwichtig scheinenden Entscheidung unerschütterlich an den uns gegebenen Regeln fest! Dann werden wir Herr der Lage sein und recht geführt werden. „Gedenke an ihn”, ermahnt uns Salomo, „in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen”. Wenn wir diese Ermahnung beherzigen, werden wir gern die Worte unserer Führerin befolgen (Miscellaneous Writings, S. 117): „Vergewissere dich, daß Gott dir den Weg zeigt; dann beeile dich, unter allen Umständen zu folgen!”
