Ich bin 14 Jahre alt und besuche eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule. Als ich im Sommer 1936 am Meeresstrand war, hatte ich Gelegenheit, zu erkennen, was das in der Sonntagsschule Gelernte für mich bedeutet.
Drei jüngere Vetter von mir, eine kleine Freundin und ich unternahmen eine Bootfahrt. Wir taten dies oft, da meine kleinen Vetter wußten, daß sie ganz still sitzen mußten. Als wir am Landungsplatz vorbeifuhren, rief uns ein kleiner Junge zu, den wir kannten, und bat uns, ihn mitzunehmen. Ich zögerte zuerst; da er aber so gerne mitkommen wollte, beschloß ich, ihn mitzunehmen.
Eine Zeitlang ging alles gut. Wir sangen, als wir so dahin ruderten und waren vergnügt. Plötzlich stand der kleine Junge, den wir vom Landungsplatz mitgenommen hatten, auf und neigte sich über den Rand des leichten Bootes, das mit uns allen umkippte. Das Wasser war über 8 m tief, und wir waren fast 5 km vom Strande entfernt. Das vierjährige kleine Mädchen kam unter dem Boot an die Oberfläche, ich tauchte unter und holte sie darunter hervor. Der kleine Junge, der das Umkippen verursacht hatte, sank zweimal unter. Als er das zweite Mal an die Oberfläche kam, schob ich ihm das Boot entgegen und hieß ihn auf mich zukommen, was er tat. Als sich die fünf Kinder an dem Boot festhielten, schlug mein 10jähriger Vetter vor, daß wir die Wahrheit wissen sollen. Ich hatte kurz vorher ein Fischerboot vorbeifahren sehen; daher sagte ich zu den Kindern, sie sollen sich an dem Boot festhalten, während ich Hilfe hole. Daun schwamm ich weg und konnte hören, wie ihre Stimmen mit der Entfernung immer schwächer wurden. Einige wiederholten „die wissenschaftliche Erklärung des Seins” (Wissenschaft und Gesundheit von Mrs. Eddy, S. 468). Die Kleineren sagten das Gebet her, das unsere Führerin für die kleinen Kinder geschrieben hat (Miscellaneous Writings, S. 400). Ich wußte, daß wir keinen Augenblick von Gott getrennt sein können. Beim Weiterschwimmen dachte ich an alles, was ich in der Sonntagsschule gelernt hatte. Ich entledigte mich eines Stücks meiner Kleidung nach dem andern. Zuweilen wurde ich müde und kalt und einmal schlief ich fast ein; aber immer fiel mir etwas von der Wahrheit ein und spornte mich an. Endlich sah ich das Fischerboot; ich schwamm darauf zu, erreichte es bald und erzählte meine Geschichte. Der Fischer zog mich ins Boot und steuerte in der Richtung los, wo die Kinder waren. Als wir in ihre Nähe kamen, sah ich, daß sich vier Kinder noch am Boot festhielten; aber die kleine Vierjährige konnte ich nicht sehen. Ich machte mir klar, daß Gott die einzige Macht ist; dann blickte ich nochmals auf und sah, daß sie regungslos mit dem Rücken auf dem Wasser lag. Bald hatten wir sie erreicht und nahmen sie alle ins Boot, jedes Kind wohl und unversehrt. Wie glücklich wir miteinander heimkehrten!
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