Bei unseren Bemühungen, eine Aufgabe auszuführen, werden wir oft von unüberwindlich scheinenden Hindernissen gehemmt; und geduldige Arbeit an der in Frage kommenden Sache in Verbindung mit dem beharrlichen Bemühen, unser Ziel zu erreichen, erfordert viel Zeit. In der Zwischenzeit mögen wir vielleicht von Zweifeln, von Gleichgültigkeit oder sogar von einem Gefühl der Verzweiflung an der Möglichkeit der Vollendung dessen, was wir zu tun uns vorgenommen haben, bestürmt werden. Unsere liebe Führerin Mary Baker Eddy schreibt in „Miscellaneous Writings” (S. 230): „Erfolg im Leben hängt mehr von beharrlicher Anstrengung, vom Ausnützen der Augenblicke als von irgend etwas anderem ab”. Wir lesen auch im Evangelium des Lukas, daß unser großer Meister seinen Nachfolgern die Notwendigkeit inbrünstigen und beharrlichen Betens und des Verstehens zeigte, daß der Mensch ein Recht auf die Unterstützung und die Hilfe seines himmlischen Vaters hat. Durch Gleichnisse und Sinnbilder ermahnt uns Christus Jesus, nicht zu verzweifeln oder bei unseren Anstrengungen, unser Ziel zu erreichen, zu ermüden. Er heißt uns vorwärtsgehen, wachen und beten und nicht matt werden auf dem Wege.
Der Prophet Jesaja sagt: „O Jerusalem, ich will Wächter auf deine Mauern bestellen, die Tag und Nacht nimmer stillschweigen sollen und die des Herrn gedenken sollen, auf daß bei euch kein Schweigen sei und ihr von ihm nicht schweiget, bis daß Jerusalem zugerichtet und gesetzt werde zum Lobe auf Erden”.
Einer, der um Heilung seines Sohnes durch die Christliche Wissenschaft bat, mußte, wie es ihm schien, sehr lange auf diese Heilung warten. Der Sohn war damals in einem Lazarett, und sein Fall war für unheilbar erklärt worden.
Des Vaters Ungeduld über die verzögerte Heilung verwandelte sich in Zweifel, der Zweifel in Verzweiflung und Verlust des Interesses für die Christliche Wissenschaft und die Vereinigung, deren Mitglied er war. Aber seine Freunde ließen nicht nach, ihn zu ermutigen, und die Ausüberin beharrte bei ihrer Arbeit. Eines Tages kam er voller Freude in die Mittwochabendversammlung und legte mit tränenerfüllten Augen ein Zeugnis über die vollständige Heilung seines Sohnes ab. Er bekannte auch, daß er von Zweifel an der Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft bestürmt worden war, und daß er sogar Gott gebeten hatte, ihm zu zeigen, ob er unrecht tue, wenn er dieser Wissenschaft folge. Die Antwort kam in der vollständigen Heilung seines Sohnes nicht nur von Geistesstörung, sondern auch von Schwindsucht, die von drei Ärzten festgestellt worden war, als sie dem Kranken bescheinigt hatten, daß er vollständig arbeitsunfähig sei, was ihn für immer vom Militärdienst befreite.
Mrs. Eddy schreibt (Miscellaneous Writings, S. 340): „Nur durch beharrliche, unermüdliche, redliche Arbeit; nur dadurch, daß ihr euch weder zur Rechten noch zur Linken wendet und nach nichts anderem trachtet, als was von Gott kommt, könnt ihr die Krone der Getreuen gewinnen und tragen”.
So tragen Geduld und beharrliche rechte Arbeit ihre Frucht, nämlich, den wirklichen Beweis der Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft. Beim Ergründen dieser Wissenschaft sollten wir uns durch das Beispiel unserer Führerin leiten lassen, die in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 515) schreibt: „Geduld wird durch den unermüdlichen Wurm versinnbildlicht, der, beharrlich in seiner Absicht, über hohe Gipfel dahinkriecht”.