„Wo soll ich hin gehen vor deinem Geist, und wo soll ich hin fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da. Bettete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da” (Ps. 139, 7. 8). Wer diese Worte schrieb, hatte mehr als nur einen Schimmer von der Wahrheit der Allheit Gottes gesehen. Wie wunderbar, daß die hebräische Bibel eine so unbedingte geistige Wahrheit für uns enthält! Vielleicht erkannte der Psalmist selber die volle Bedeutung der Worte nur teilweise. Dennoch sind sie durch die Jahrhunderte hindurch erhalten geblieben und haben die Menschen zur Betrachtung der Allgegenwart Gottes genötigt, sie aufgefordert, auf Ihn zu vertrauen und den Glauben an eine andere Macht aufzugeben.
Die Christliche Wissenschaft anerkennt und betont die Tatsache der Allheit Gottes. Sie erklärt, daß Gott unendlich und daher allgegenwärtig—überall gegenwärtig—ist. Da Gott überdies der Geist, das Gemüt, ist und sich in geistigen Ideen ausdrückt, ist auch Seine unendliche Ideenschöpfung allgegenwärtig, d.h. Gott, der Geist, kommt in Seiner geistigen Ideenwelt überall vollkommen zum Ausdruck.
Da Gott und Seine Ideenwelt allgegenwärtig sind, da Gott und Seine Ideen allen Raum ausfüllen, kann nirgends etwas anderes gegenwärtig sein. Dies ist gleichbedeutend mit der Erklärung, daß es in Wirklichkeit keine materielle Schöpfung, keine Materie gibt. Ja, wie könnte etwas, was in seiner Art das Gegenteil des unendlichen Geistes ist, ins Dasein gerufen werden, da doch Gott nichts Ihm Unähnliches schaffen könnte! Und so bestätigt die Christliche Wissenschaft die Worte des Psalmisten und mißt ihnen weitere Wichtigkeit durch das Verständnis bei, das sie uns von Gottes Art und der Art Seiner Schöpfung bringt.
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