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Schutz durch Unschuld

[Besonders für die Jugend geschrieben]

Aus der Juni 1942-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Unschuld vor Gott ist die Erklärung, die Daniel in der bekannten biblischen Geschichte für seinen Schutz in der Löwengrube gab. Daniel war in Gefangenschaft am babylonischen Hofe erzogen worden, wo er inmitten vieler Versuchungen und Ausschweifungen unschuldig geblieben war. Seine ungewöhnliche Fähigkeit und Vertrauenswürdigkeit veranlaßten den König, ihn an die Spitze seiner Regierung, über alle Fürsten, zu stellen. Diese wurden eifersüchtig und überlisteten den König, ein Gebot zu erlassen, nach dem er gezwungen war, Daniel in die Löwengrube zu Werfen, weil dieser fortfuhr, trotz des Gebots des Königs öffentlich den einen wahren Gott anzubeten. Als der König, der den Daniel sehr liebte, am nächsten Morgen zu der Löwengrube kam, fand er Daniel wohlbehalten und unversehrt. Auf die Frage des Königs antwortete Daniel: „Der König lebe ewiglich! Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, daß sie mir kein Leid getan haben; denn vor ihm bin ich unschuldig erfunden; so habe ich auch wider dich, Herr König, nichts getan”.

Daniel war unschuldig. Er weigerte sich nicht bloß, unrecht zu tun, sondern wagte es, recht zu tun, weil er wußte, daß Gott gut und allmächtig ist. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 514 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Durch das Verständnis der Gewalt, die die Liebe über alles hat, fühlte sich Daniel in der Löwengrube sicher, und bewies Paulus, daß die Otter unschädlich war”.

Daniel war einer der jungen Fürsten Judas, die wegen ihrer höheren Persönlichkeit und Intelligenz zur Zeit der Belagerung Jerusalems durch Nebukadnezar als Gefangene nach Babylon gebracht wurden. Dort wurden sie im Wissen und in der Sprache der Chaldäer unterrichtet, damit sie am königlichen Hofe in den Dienst des Königs treten konnten.

Daniels spätere Erfahrungen bewiesen die schützende Kraft der durch rechtes Denken und Leben bewahrten Unschuld. Es ist interessant zu sehen, daß sich den Christlichen Wissenschaftern heute im Grunde dieselben Eigenschaften des menschlichen Wesens und Denkens darbieten, wie sie in diesen Erfahrungen, die vor langer Zeit und an weitentfernten Orten stattfanden, zum Ausdruck kamen, und daß heute wie damals eine befriedigende und erfreuliche Lösung der Probleme gefunden werden kann, wenn Gott, das allwissende Gemüt, um Führung und Schutz gebeten wird, wie die Christliche Wissenschaft es lehrt.

Schon am Anfang geriet Daniel in eine schwierige Lage. Ihm und seinen Gefährten wurde von des Königs Speise und Wein vorgesetzt, eine Nahrung, die ihnen nach dem mosaischen Gesetz, das zu halten sie gelehrt worden waren, verboten war. Daniel bat mutig darum, daß ihnen ihr gewohntes Gemüse und Wasser erlaubt werde. Als der oberste Kämmerer seiner Furcht Ausdruck verlieh, daß sie bei solch einfacher Kost schlecht ernährt aussehen könnten, wodurch er zweifellos bei dem König in Ungnade fallen würde, schlug Daniel weise und rücksichtsvoll vor, daß ihnen diese Kost versuchsweise zehn Tage lang gewährt werden möge. Auf die schützende Fürsorge der Liebe vertrauend, willigte er freundlich ein, sich der Entscheidung des Kämmerers, ob die Probe günstig oder ungünstig ausfallen sollte, zu fügen. Nach zehn Tagen sahen Daniel und seine Gefährten so viel besser aus als die Knaben, die an des Königs Speise und Wein teilgenommen hatten, daß ihnen erlaubt wurde, die einfache Kost ihres Volkes beizubehalten.

So blieb Daniel dadurch, daß er einen edlen Charakter betätigte, indem er Treue gegen das Rechte, Mut, Rücksichtnahme, Freundlichkeit, Weisheit und Vertrauen auf das Gute entfaltete, vor Verletzung der Religionsgesetze seines Volkes bewahrt und wurde so befähigt, Unschuld vor Gott zu bewahren.

Dieser Fall kennzeichnet sein Verfahren, Schwierigkeiten zu überwinden. Obgleich er auch in Gefangenschaft an den Religionslehren seines Volks festhielt und seinen Gott offen anbetete, scheint er fähig gewesen zu sein, unter Menschen zu leben, die seiner Rasse und Religion fremd waren, ohne Scheinheiligkeit oder Unduldsamkeit zu zeigen. Obwohl immer offen, ehrlich und furchtlos, war er stets höflich, mild, duldsam, versöhnlich und freundlich. Im Buche Daniel ist er tatsächlich mehrmals „lieber Daniel” genannt. Überdies lebte er seine Religion so überzeugend, daß der König Nebukadnezar und später der König Darius den Gott Daniels öffentlich anerkannten.

Bei jeder Gelegenheit erbat Daniel Weisheit und Führung von Gott, der, wie er erklärte, „den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand gibt”. So war er dadurch, daß er seine Beziehung zu Gott ununterbrochen aufrechterhielt, sogar in der Löwengrube sicher. Seine Unschuld sicherte ihm seinen Schutz.

Diese Erfahrungen veranschaulichen Mrs. Eddys Worte auf Seite 567 und 568 in Wissenschaft und Gesundheit: „Die göttliche Wissenschaft zeigt, wie das Lamm den Wolf erwürgt. Unschuld und Wahrheit überwinden Schuld und Irrtum”. Die Christliche Wissenschaft beweist, daß das durch den Wolf versinnbildlichte Böse keine Wirklichkeit oder Macht hat, weil Gott nichts als Sein eigenes Gleichnis schafft, das in Güte, Reinheit, Stärke, Liebe und Unschuld sichtbar wird. So verstehen wir, daß die scheinbare Wirklichkeit der Schuld und des Irrtums vor der tatsächlichen Gegenwart der durch das Lamm versinnbildlichten Unschuld und Wahrheit verschwindet. Die Christlichen Wissenschafter verstehen, daß Sicherheit darin liegt, daß man es ablehnt, unrecht zu tun, und es wagt, recht zu tun.

Da Gottes wirkliche, geistige Kinder vollkommen und unzerstörbar wie ihr Schöpfer sind, bedürfen sie keines Schutzes. Aber die Menschheit bedarf eines solchen Schutzes. Die Unschuld, die die Menschen schützt, ist nicht bloße Unerfahrenheit, Schuldlosigkeit und Unkenntnis des Irrtums, sondern der Ausdruck des göttlichen Gemüts, der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Prinzips und der göttlichen Liebe im Denken, Reden und Handeln. Wir sollten stets der Worte unserer Führerin auf Seite 210 in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” eingedenk bleiben: „Gute Gedanken sind eine undurchdringliche Rüstung. Damit angetan, seid ihr vor den Angriffen des Irrtums jeder Art vollständig geschützt. Und nicht nur ihr seid sicher, sondern es werden dadurch auch alle, auf denen eure Gedanken ruhen, gesegnet”.

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