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Beschwingter Sieg

[Von besonderem Interesse für die Jugend]

Aus der Januar 1944-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf einem Flugplatz im Mittelwesten stieg ein junger Flugschüler in sein Schulflugzeug und machte sich zu seinem ersten Soloflug bereit, indem er an der Instrumententafel alles sorgfältig nachsah, ehe er den Motor in Gang setzte. Nachdem dies geschehen war, riefen die Flugplatzarbeiter: „Abfahren!”, und das Flugzeug bewegte sich den Flugplatz entlang, um zu steigen.

Nun ist dies, wie jeder Flieger weiß, keine gewöhnliche Begebenheit. Es ist der große Augenblick, die Probe, von der ein großer Teil der künftigen Laufbahn abhängt. Dies wissend konzentrierte der junge Flieger seine ganze Geisteskraft auf die rechte Ausführung seiner Aufgabe.

Er hatte durch den Besuch einer Sonntagsschule und durch Forschen in der Bibel und im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” von Mary Baker Eddy schon vorher eine anwendbare Kenntnis der Christlichen Wissenschaft erworben. Als das Flugzeug zu steigen begann, behauptete er ernstlich die Gegenwart Gottes, des göttlichen Gemüts, und erklärte, daß ihm dieses immergegenwärtige Gemüt augenblicklich zu Gebote steht, jeder Not abzuhelfen. Als er höher stieg und sich die Erde unter ihm immer weiter entfernte, erfüllte ihn ein zunehmendes Gefühl der Zuversicht und der Freiheit, und es fielen ihm die versichernden Worte des Psalmisten ein: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten”.

Ganz vom Lenken des Flugzeugs in Anspruch genommen, entschloß er sich schließlich ungern, zum Landungsplatz zurückzufliegen. Dabei wurde er gewahr, daß eine schwarze trichterförmige Wolke anscheinend pfeilgeschwind auf ihn zutrieb. Einen Augenblick lang ergriff ihn Furcht; aber sofort erinnerte er sich der klaren Herausforderung der inspirierenden Worte Mrs. Eddys auf Seite 262 des Lehrbuchs: „Erhebe dich über das Zeugnis der materiellen Sinne!” Obgleich er nie vorher versucht hatte, sehr hoch zu fliegen, steuerte er das Flugzeug steil aufwärts und stieg beständig, bis er eine Höhe weit über dem herannahenden Gewitter erreichte. Wie mühelos er jetzt vorwärts kam, und wie einfach es ihm von dieser freien Höhe aus schien, sicher zum Landungsplatz zurückzufliegen!

Einige Zeit später, kurz vor der Graduierung, schien er in eine üble Lage in der Kaserne verwickelt zu sein, was sein Zeugnis ungünstig zu beeinflussen drohte. Obgleich er wußte, daß er nichts Unrechtes getan hatte, beunruhigte ihn etwas, was eine große Ungerechtigkeit zu sein schien. Er war stark versucht, sich dem Groll und sogar Gedanken der Wiedervergeltung gegen diejenigen hinzugeben, die Schuld daran zu sein schienen, daß er in eine unangenehme Angelegenheit verwickelt wurde.

Als er in der Stille der Nacht mit einem persönlichen Gefühl der Kränkung rang, versuchte er ernstlich auf das Problem anzuwenden, was er von der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte. Als er darüber nachdachte, fiel ihm der Flug ein, in dem er sich buchstäblich über den Anschein des Bösen erhoben und Sicherheit in einer höheren Atmosphäre gefunden hatte. Dann kam ihm der Gedanke, daß er sich auch hier über die Finsternis und die Verwirrung sterblicher Einwendungen in die klare Atmosphäre des Geistes erheben mußte, wo die Menschen nicht als eifersüchtige oder falsche Brüder, sondern als Söhne Gottes gesehen werden, die jede Eigenschaft Gottes ausdrücken und wahres Menschentum bekunden. Als sich sein Denken erhob und sich von einem persönlichen Sinn der Dinge abwandte, verschwand aller Groll, und er schlief ruhig ein.

Am nächsten Morgen, als er wieder Herr über sich war, konnte er die Unannehmlichkeit in großem Maße aus seinem Denken ausschließen und sich eifriger als je seiner Arbeit widmen. Gelegentlich war er versucht, auf die verdrießliche Angelegenheit zurückzublicken. Aber jedesmal behauptete er die Erklärung unserer Führerin: „Alle Disharmonie des sterblichen Gemüts oder des Körpers ist Trugvorstellung, die weder Wirklichkeit noch Identität besitzt, obwohl sie wirklich und identisch zu sein scheint” (Wissenschaft und Gesundheit, S. 473). So begann er zu sehen, daß seine Schwierigkeit daraus hervorgegangen war, daß er den Irrtum persönlich gemacht hatte; und mit dieser Erkenntnis kam Friede.

Am nächsten Tage kamen zwei der Flugschüler, die sich am feindseligsten gegen ihn benommen hatten, zu ihm, um sich mit ihm auszusprechen. Während der Unterhaltung wurden Mißverständnisse beseitigt, Abbitte geleistet und eine freundliche Atmosphäre wiedergewonnen. Später wurde die Angelegenheit ruhig mit dem Fluglehrer besprochen, und es wurde dem jungen Schüler versichert, daß ihn kein Verschulden treffe.

Schließlich kam der große Tag, an dem der Flugschüler in strammer Haltung sein Fliegerabzeichen aus der Hand des Kommandanten empfing. Als er sich dafür bedankte, zollte sein dankbares Denken Mrs. Eddys stille Anerkennung, daß ihre inspirierten Schriften es Leuten wie ihm ermöglicht hatten, die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft auf alltägliche Bedürfnisse anzuwenden. Von nun an war das glänzende Flügerabzeichen, das er soeben gewonnen hatte, für ihn mehr als bloß ein Beweis gut getaner Arbeit. Es war für ihn ein Sinnbild des Sieges des Geistes.

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