Der Meister sagte: „Ihr werdet hören Kriege und Geschrei von Kriegen; sehet zu und erschrecket nicht”. Wie können wir vermeiden, beunruhigt zu sein, wenn wir auf eine von Streit und Aufruhr zerrüttete Welt blicken? Jesu Gebot: „Sehet zu und erschrecket nicht” wurde erst gegeben, nachdem seine Jünger ausführliche Unterweisung in der Kunst christlichen Lebens empfangen hatten. Heute führen uns dieselben Lehren, wenn befolgt, durch jede Zeit der Anfechtung hindurch, ohne daß unsere Freude verringert oder unser Ausblick erschüttert wird.
Jesus empfahl nie, daß wir uns in einen Elfenbeinturm der Absonderung zurückziehen und den Leiden der Welt gleichgültig den Rücken kehren. Eine solche Teilnahmlosigkeit stimmt nicht mit seinen Worten oder Taten überein. Er tat mehr für die Welt, als irgend jemand je getan hat, und er verlangte klar von denen, die ihn als den Wegweiser anerkannten, seinem Beispiel in Wort und Tat zu folgen. Wir können diese Dinge nicht dadurch tun, daß wir bloß dem Buchstaben herkömmlicher Glaubensbekenntnisse beipflichten oder übliche Kirchenbräuche genau einhalten. Wer sich gegen Versuchung wappnet, sich für geistigen Kampf rüstet, in Trübsal Geduld lernt und angesichts des Bösen Mut an den Tag legt, kann mit christlicher Freude und Gelassenheit der Zivilisation die nötige praktische Unterstützung geben.
Im Evangelium des Lukas lesen wir, daß die Siebzig, die der Meister aussandte, die praktische Hilfe zu beweisen, die das Christentum für die Menschheit ist, „mit Freuden wieder kamen”. Die vielen schweren Probleme, die sie zu lösen hatten, hatten ihnen ihre Freude nicht genommen; denn ihr Verhalten zeugte von jener Christlichkeit, die in guten Taten freudigen Ausdruck findet.
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