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Befestigungen zerstören

Aus der Juli 1944-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der ersten Ausgabe des Journal of Christian Science vom 14. April 1883 nannte seine Gründerin und Schriftleiterin Mary Baker Eddy diesen Neuling auf dem Gebiet des Zeitungswesens „Ein unabhängiges Familienblatt zur Förderung der Gesundheit und der Sitten”. An den Kopf seiner Spalten setzte sie dann die kraftvolle Erklärung des Apostels Paulus: „Denn die Waffen unserer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen”.

Hier haben wir dann ein führendes Licht für alle, die sich in den Dienst dieser großen Sache gestellt haben. Wie gestärkt, wie ermutigt der Christliche Wissenschafter ist, der sich oft daran erinnert, daß die Wahrheit, die er erklärt, in der Tat „mächtig vor Gott ist, zu zerstören Befestigungen”! Manchmal zögert ein junger Wissenschafter, einen Fall für metaphysische Behandlung zu übernehmen, weil er, wie er behauptet, die heilende Wahrheit erst schwach erfaßt habe, und so hat er das Gefühl, daß seine geistige Arbeit nicht die Kraft habe, Irrtum zu überwinden. Ein solcher Vorwand verrät Unwissenheit betreffs der Art jener unschätzbaren geistigen Tätigkeit, christlich-wissenschaftliche Behandlung genannt.

Dem Schüler dieser Wissenschaft entgeht viel, wenn er nicht oft Mrs. Eddys klare, anschauliche Unterweisung in dem Buche „Anfangsgründe der göttlichen Wissenschaft” liest und erwägt, besonders jenen Teil unter der Überschrift: „Wie muß ich es anfangen, um die Christliche Wissenschaft durch das Heilen der Kranken zu beweisen?” Wir lesen im ersten Abschnitt (S. 8) folgende kristallklare Darlegung: „Sei ehrlich, sei wahr gegen dich selber und wahr gegen andere! Hieraus folgt, daß du in Gott, dem ewig Guten, stark sein wirst. Heile durch die Wahrheit und die Liebe! Es gibt keinen andern Heiler”. Auf der nächsten Seite macht dann unsere Führerin die bedeutsame Erklärung: „Die geistige Kraft eines wissenschaftlichen, rechten Gedankens hat oft ohne unmittelbare Anstrengung, ohne gesprochene oder auch nur gedachte Beweisführung eingewurzelte Krankheiten geheilt”. So zeigt uns Mrs. Eddy, daß christliches Heilen folgt, wenn der Christus, die Wahrheit, ins menschliche Bewußtsein kommt. Die Wahrheit, nicht ein starker oder schwacher Sterblicher, ist der Heiler.

Kann Wahrheit nicht mit Licht verglichen werden? Licht zerstört immer Finsternis, Wahrheit vernichtet immer Irrtum. Licht ist Macht, Finsternis Ohnmacht. Daher ist Wahrheit Macht und „mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen”. Joseph Conrad soll die einschneidende Bemerkung gemacht haben: „Gib mir das rechte Wort und die rechte Betonung, und ich werde die Welt bewegen”. Wie kraft- und vertrauensvoll der christliche Heiler dem Sünden-, Krankheits- und Unheilsfeind mit der leuchtenden Wahrheit über Gott und Sein Bild, den Menschen, bewaffnet entgegentreten kann! Festungen werden geschleift, verschanzte Heilgesetze aufgehoben und tückische Befürchtungen vertrieben.

Der metaphysische Streiter weiß, daß sein einziger Feind Unwissenheit, Finsternis ist, die die vermeintliche Abwesenheit von etwas, nicht die Anwesenheit von etwas ist. Schon das Wort „Unbehagen”, die buchstäbliche Übersetzung des Wortes ”disease”, deutet die Abwesenheit des Behagens oder der Harmonie an. Eine Lüge ist die Verneinung der Wahrheit. Wie ruhig und zuversichtlich einer mit Finsternis, der Abwesenheit des Lichts, verfährt! Er ist auf kein Ringen, keinen Widerstand, keinen langwierigen Vernichtungsvorgang gefaßt. Er weiß, was geschieht, wenn das Licht angeht. Möchte doch jeder, der sich Christlicher Wissenschafter nennt, mit diesem aus der Wahrheit geborenen Vertrauen an seine Krankheits- und Widerwärtigkeitsprobleme herantreten!

Im 17. Kapitel des 1. Buchs Samuel finden wir in einer bekannten biblischen Geschichte große Literatur, Drama und eine wirkungsvolle Predigt. Gewiß haben wir hier einen ebenso fesselnden wie inspirierenden Bericht der Macht und des Triumphs der Wahrheit. Der Philister Goliath von Gath, „sechs Ellen und eine Handbreit hoch” oder nach unserer Messung etwas über 2¾ m, versetzte die Israeliten in Schrecken, als er sie aufforderte, einen von ihnen zu erwählen, der mit ihm streite. Jeder Bibelleser kennt die dramatische Geschichte: wie der Hirte David, der „ein Knabe war, bräunlich und schön”, freiwillig des Riesen Aufforderung annahm; wie der König Saul ihm davon abzuraten suchte, ihn aber schließlich gehen ließ, nachdem er darauf bestanden hatte, daß David des Königs Rüstung anlege. An dieser Stelle der Geschichte kommen wir zu einem Punkt, auf den Wohl Nachdruck gelegt werden kann. David begann mit Sauls Ausrüstung zu gehen, machte aber Halt und ging zurück. Man kann sehr wohl verstehen, daß die Rüstung ihm nicht paßte, und es war lächerlich geworden zu erwarten, daß er dem riesigen und erfahrenen Krieger auf dessen eigener Ebene entgegentreten würde. Außerdem hatte David mit diesen materiellen Waffen keine Übung, während er bei zahlreichen Gelegenheiten den Wert geistiger Führung und Hilfe bewiesen hatte. Daher legte er die schwerfällige Rüstung ab und ging dem Feind mit seinem Stab in der einen Hand und mit einer Schleuder in der andern entgegen.

Auf was für sinnbildliche Darstellungen in diesem einfachen Bild hingewiesen ist! Wer das Wort der Wahrheit zu seinem Stab erwählt und sich auf nichts anderes stützt, wird nicht straucheln. Wer seine Waffen in Ideen des Gemüts sucht, kämpft mit dem Irrtum nicht auf dessen materieller Ebene. David war, menschlich gesprochen, dem fleischlichen Goliath nicht gewachsen; doch wie leicht überwand er, mit der Wahrheit ausgerüstet, den Irrtum! „Du kommst zu mir mit Schwert, Spieß und Schild; ich aber komme zu dir im Namen des Herrn Zebaoth”, rief ihm der Hirtenknabe herausfordernd entgegen; und triumphierend und vertrauensvoll fügte er hinzu: „daß alle diese Gemeinde innewerde, daß der Herr nicht durch Schwert noch Spieß hilft; denn der Streit ist des Herrn, und er wird euch geben in unsere Hände”. Und mit einem gutgezielten Stein, der mit einer bestimmten Wahrheitserklärung verglichen werden kann, besiegte David den Feind Israels.

Hat die Einflüsterung Krankheit für dich die Größe eines Goliath angenommen? Hat ein häßlicher medizinischer Name dein Herz erschreckt? Heißt dich ein wohlmeinender Saul dich mit ärztlichen Heilmitteln ausrüsten und Materie mit Materie bekämpfen? Dann folge dem Beispiel Davids und rufe dir schnell einige der Erfahrungen ins Gedächtnis, in denen du Beweise der Fürsorge Gottes gehabt hast, und tritt kühn vom Verlaß auf materielle Verfahren in das Licht festen Vertrauens auf die Wahrheit hinein. Jemand hat treffend gesagt: „Die Wahrheit, die die Menschen frei macht, ist die große Wahrheit, daß der Mensch frei ist!” Der Goliath oder das Sünden-, das Disharmonie- oder das Krankheitsbild, das du mit den Augen siehst, ist ein eitler Vorspiegler und nichts anderes als die vermeintliche Abwesenheit des Guten. Nimm aus deiner Tasche, deinem Verständnis der Wissenschaft, einen Stein — die Vergegenwärtigung der Allgegenwart und Macht Gottes, des Guten, des göttlichen Prinzips, der Liebe! Wisse, daß deine Wahrheitserklärungen mit der Allmacht vorgehen! Denn sind sie nicht „mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen”? Deine Behandlung ist eine gute Behandlung und kann so wenig umgestoßen werden, wie Licht durch Finsternis vertrieben werden kann. Und der Apostel sagt: „Wir können nichts wider die Wahrheit, sondern für die Wahrheit”. Wie ermutigend dieser Gedanke ist, und wie zärtlich und schön Mrs. Eddy ihre Nachfolger ermahnt! Denn sie schreibt (Christian Healing, S. 16): „Sehet zu, o Christliche Wissenschafter, die ihr Christi Namen mit einer höheren Bedeutung genannt habt, daß ihr euren Erklärungen treu bleibt und reich seid in der Liebe und in der Wahrheit! Denn sonst beweiset ihr die Wissenschaft des metaphysischen Heilens nicht. Das unermeßliche Leben und die unermeßliche Liebe werden eure Neigungen in Besitz nehmen, eurem Herzen näher kommen und in euer Heim einkehren, wenn ihr nur den Saum des Gewandes der Wahrheit berühret”.

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