Zwei junge Christliche Wissenschafter gerieten neulich, während sie ihre Ferien in den Wäldern Nordkanadas zubrachten, in eine schwierige Lage, die sie zu überwältigen drohte. Am Ufer eines von ihrem Ferienaufenthaltsort meilenweit entfernten, von Tannenwald umgebenen Sees schickten sie sich eifrig an, ihre sehr verspätete Fischmahlzeit zuzubereiten, als sie entdeckten, daß sie ihr Kochgeschirr und andere nötige Gegenstände zurückgelassen hatten. Durch stundenlanges Fischen erfrischt und hungrig geworden, waren sie nahe daran, den Mut und die Geduld zu verlieren als einer, die Führung übernehmend, erklärte: „Werdet nie das Opfer der Umstände!”
Seinen Worten entsprechend handelnd, begann er in durchaus praktischer Weise das vorherrschende Unruhegefühl zu vertreiben. Fein erdachte Kunstgriffe wurden geschickt improvisiert, um Wasser zu sieden, Gemüse zu kochen und die Maiskolben zu rösten; etwas Neuartiges wurde als Erfatz für die fehlende Bratpfanne entdeckt; aus Stücken reiner, weißer Birkenrinde wurden kunstfertig Becher und Teller hergestellt, während geschickt geschnitzte Zweige als Gabeln und Löffel dienten. So war für alle Bedürfnisse reichlich gesorgt, der Gelegenheit ein weiterer Genuß gegeben und eine Lehre von bleibendem Wert aus einer heilsamen Erfahrung gewonnen, die die Anwendbarkeit rechten Denkens beim Lösen der Notlagen des täglichen Lebens bewies.
Auf diese Erfahrung im Lichte der Christlichen Wissenschaft zurückblickend, erkannten die Wissenschafter klar, daß das, was vorher das Überwinden der von einer materiellen Umgebung auferlegten Begrenzungen und Beschränkungen zu sein geschienen hatte, in Wirklichkeit die bewußte Erkenntnis und praktische Anwendung des Gesetzes des göttlichen Gemüts war, das menschlich in Erfindungsgabe, Selbstvertrauen, Entschlußkraft, Weisheit, Ursprünglichkeit, Frische, Freude, Zufriedenheit, Vollständigkeit und Herrschaft zum Ausdruck kommt.
Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß wir unsere Zuflucht zu allen Zeiten mit sicherem Erfolg zu diesem unveränderlichen Gesetz des Gemüts, des Geistes, der Seele, des göttlichen Prinzips nehmen können; daß es keinen betrübenden materiellen Zustand, keine Person, keinen Ort, kein Ding, keinen Umstand, keine Kombination von Begebenheiten, keinen täuschenden Sinn, nichts gibt, was nicht erfolgreich gehandhabt, verbessert, zu unseren Gunsten angewandt oder, wenn die Gelegenheit es fordert, ganz aus unserer Erfahrung ausgeschlossen werden kann. Denn bestätigt unsere Führerin Mary Baker Eddy nicht diese göttliche Regel in „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany” (S. 3), wo sie schreibt: „Die Christliche Wissenschaft weilt nicht abgesondert in königlicher Einsamkeit; sie ist nicht ein Gesetz der Materie, noch etwas Übersinnliches, das nur die Kranken heilt. Diese Wissenschaft ist ein Gesetz des göttlichen Gemüts, ein überzeugender Zweck, ein unfehlbarer Antrieb, eine immergegenwärtige Hilfe. Ihre Gegenwart wird gefühlt; denn sie handelt und handelt weise, indem sie immer die öffentliche Straße der Hoffnung, des Vertrauens und des Verständnisses entfaltet”.
Mit diesem Verständnis können wir göttliche Charaktereigenschaften in genügendem Maße aufweisen, um alle in einer Notlage an uns gestellten Forderungen zu erfüllen. Diese göttlichen Eigenschaften sind von Gott verliehen. Sie bilden den „unfehlbaren Antrieb” aller gerechten Tätigkeit.
Wenn uns daher Unfall, Verlust, Mißerfolg, Vereitelung, Verzweiflung, Trennung, Leid, Furcht oder irgend ein Zustand des vom sterblichen Gemüt erfundenen mutmaßlichen Bösen zu überwältigen droht, können wir wissen, daß wir als Söhne und Töchter Gottes, die die göttliche Intelligenz widerspiegeln, die unumschränkte Macht haben, diese hindernden Zustände falschen Denkens zu überwinden. Mrs. Eddy versichert uns in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 571) dieser ermutigenden Tatsache: „Zu allen Zeiten und unter allen Umständen überwinde Böses mit Gutem. Erkenne dich selbst, und Gott wird dir Weisheit und Gelegenheit zu einem Sieg über das Böse geben”.
Sich selbst erkennen, heißt Gott als Vater-Mutter anerkennen; sich seines Zusammenbestehens mit dem göttlichen Gemüt, dem Leben, der Wahrheit, der Liebe immer bewußt sein; erkennen, daß das Gemüt die als Ideen ausgedrückte Intelligenz ist, daß daher der Mensch, Gottes Idee, von der Schöpferkraft, die er darstellt, ewig erhalten wird. Eine solche Selbsterkenntnis gibt uns angesichts jedes Unheils, wenn auch noch so gefährlich, Vertrauen, Mut und die erhabene Versicherung, daß unser Überwinden immer daran gemessen werden kann, wie wir Gottes Macht und Gegenwart geistig erwidern.
Anderseits erklärt die Christliche Wissenschaft: Irrtum jeder Art und jedes Namens fürchten, heißt ihm Herrschaft über unser Denken und daher über unser Verhalten geben. Ja, Irrtum fürchten, heißt ihm dieselbe Macht geben, die wir der Sünde geben, wenn wir sie lieben; dieselbe täuschende Macht, die wir einer Lüge geben, wenn wir sie glauben; dieselbe Herrschaft, die wir der Materie und dem sogenannten materiellen Gesetz geben, wenn wir dem Versuch des sterblichen Gemüts, sich die Gegenwart und Macht des göttlichen Gemüts anzumaßen, gehorsam sind. Daher wird es einleuchtend, daß die Art, wie wir den Wechselfällen des menschlichen Daseins entgegentreten, bestimmt, was sie uns tun werden. In den Sprüchen Salomos lesen wir: „Wer eine Sache klüglich führt, der findet Glück; und wohl dem, der sich auf den Herrn verläßt!”
Glücklich in der Tat ist der junge Mensch, der beim Verlassen der Hochschule, beim Eintritt ins Geschäftsleben, angesichts der Versuchungen der Welt oder im Dienste seines Vaterlandes durch Ergründen der Christlichen Wissenschaft ein beweisbares Verständnis Gottes und Seines Gesetzes des alltätigen Guten gewonnen hat! Wie befriedigend, wie praktisch, wie nutzbringend es ist, dies zu wissen!
Junge Leute begehren lieber eine praktische als eine theoretische Erziehung und Religion. Gerade wie sie sich in zunehmendem Maße bewußt werden, daß Wissen nur dann nützlich ist, wenn es praktisch angewandt werden kann, so lernen sie auch verstehen, daß die mächtigen Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft in der Erfahrung des einzelnen von Wert erfunden werden, wenn sie vertrauensvoll angewandt werden.
Im Überwinden materieller Hindernisse und vermeintlicher Gesetze der Materie durch Anwendung des göttlichen Gesetzes war unser Meister der vollkommene Beispielgeber. Von ihm schreibt Mrs. Eddy (S. 473, 474): „Jesus begründete alles, was er sagte, durch Beweis und verlieh damit seinen Taten eine höhere Bedeutung als seinen Worten. Er bewies, was er lehrte. Das ist die Wissenschaft des Christentums. Jesus bewies, daß das Prinzip, das die Kranken heilt und den Irrtum austreibt, göttlich ist. Doch nur wenige, ausgenommen seine Schüler, verstanden auch nur im geringsten seine Lehren und deren herrliche Beweise — nämlich, daß das Leben, die Wahrheit und die Liebe (das Prinzip dieser nicht anerkannten Wissenschaft) allen Irrtum, das Böse, Krankheit und Tod zerstören”.
Zweifel, Trübsinn, Ungeduld sind vertrieben worden. Freude, die Hoffnung des Himmels und die Harmonie des reinen Herzens, der Triumph der Selbstherrschaft, nüchterne Gedanken und ein zufriedenes Gemüt haben ihren Platz eingenommen. Wie kann Liebe zu allen Menschen, da sie die bloße Innigkeit der Unschuld und des Friedens ist, ausbleiben? So schafft der Geist Gottes in uns die Einfachheit und die Herzenswärme, die die Kinder haben, nein, vielmehr die Vollkommenheiten Seiner himmlischen Heerscharen, die hoch und niedrig in Seinem geheimnisvollen Werk vereinigt werden.—