Für diejenigen, die gegenwärtig durch Feuerproben mit dem sie begleitenden Verlust und Leiden gehen, ist der Gedanke an den dauernden Frieden, der aus den heutigen Ruinen hervorgehen kann, ermutigend und anspornend. Ihr Opfer wird nicht umsonst gewesen sein, wenn nach dem gegenwärtigen Streit Selbstverleugnung dazu beigetragen haben wird, einen Frieden zustande zu bringen, in dem künftige Kriege unmöglich sind, die Mittel, sie zu führen, verweigert und die jetzt Kriegführenden in den Grundwahrheiten, auf die ein dauernder Friede gegründet ist, erzogen werden.
Bei der Umwandlung des Alten ins Neue und beim Schaffen besserer Weltzustände spielt die Christliche Wissenschaft eine unerläßliche Rolle. Nur geistige Wahrheiten können den Glauben an die materiellen Fabeln und Weltanschauungen, die die Ursache der Weltunruhe, des menschlichen Kriegführens und der „Unmenschlichkeit der Menschen gegeneinander” sind, zerstören. Diese Wissenschaft enthüllt die geistigen Tatsachen des Seins, da sie des wirklichen Menschen unauflösliche Beziehung zu Gott verkündigt, aus deren Verständnis die Menschen in finsteren und schwierigen Tagen Erleuchtung, Erfindungsgabe und Stärke schöpfen. Denn die Christliche Wissenschaft zeigt, daß das Böse, weil unwirklich, vergeht, während das geistig Gute auf immer von seiner eigenen unvergänglichen Herrlichkeit vollständig umgeben bleibt.
Hinsichtlich der Hoffnung auf Unsterblichkeit erklärt Paulus: „Wir wissen aber, so unser irdisch Haus dieser Hütte zerbrochen wird, daß wir einen Bau haben, von Gott erbauet, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist, im Himmel. ... Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!” Mary Baker Eddy schreibt im christlich- wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 428) betreffend das Beweisen geistiger Tatsachen: „Dem Gedanken falsche Stützen entziehen und ihn vom materiellen Augenschein entblößen, damit die geistigen Tatsachen des Seins erscheinen können — das ist die große Errungenschaft, durch die wir das Falsche wegfegen und dem Wahren Raum geben werden. So können wir in Wahrheit den Tempel oder Körper aufrichten, dessen ‚Baumeister und Schöpfer Gott ist‘”.
Die Wirklichkeit des Seins, die in der Christlichen Wissenschaft enthüllt ist, und die, wenn verstanden, das menschliche Bewußtsein umwandelt, ist die geistige Tatsache, daß Gott, die göttliche Liebe, der unendliche Geist, den Menschen in Seinem Bild erhält, und daß daher der wirkliche Mensch einschließlich aller wahren Selbstheit ganz geistig und unsterblich ist. Wenn wir diese Wahrheit annehmen und standhaft im Denken festhalten, bewirkt die Christusidee in unserem Denken eine Unwandlung, die die ganze Welt entsprechend beeinflußt. Denn es ist leicht zu verstehen, daß der geistig mentale Vorgang, der die Heilung in der Christlichen Wissenschaft bewirkt, auch etwas zu der Umwandlung des menschlichen Bewußtseins beiträgt. Wer geistige Eigenschaften wie Reinheit, Demut, Aufrichtigkeit und Liebe versteht und ausdrückt, trägt zur Weltverbesserung bei. Die Welt muß besser werden: Selbstsucht, Gewaltherrschaft und Gottlosigkeit müssen durch den Ausdruck der Wahrheit ersetzt werden, wodurch die Menschen geheilt und gesegnet werden.
Paulus schrieb in seinem Briefe an die Römer: „Stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille”.
Und was für ein besseres Beispiel der Umwandlung könnte gegeben werden als das des Apostels selber, der durch seine Bekehrung zu der von Christus Jesus gelehrten Wahrheit von einem Christenverfolger in einen hervorragenden Jünger des Christentums Christi umgewandelt wurde?
Als Nehemia den Wiederaufbau der Mauern Jerusalems begann, taten die Arbeiter wachsam mit einer Hand die Arbeit „und hielten mit der andern die Waffe”. Wie ähnlich dieser Lage der Zustand der Angelegenheiten in der heutigen Welt ist, wo Gleichgültigkeit, Verrat, Gottesleugnung die Wälle und Mauern der Wahrheit niederzureißen, die Bollwerke des Christentums zu untergraben und die Welt mit heidnischen Lehren und Gebräuchen zu überfluten Pflegen! Und wie anwendbar zur Verbesserung dieser Lage das von Nehemia beim Wiederaufbau der Mauer angewandte Verfahren ist! Indem er Gebet mit Wachsamkeit verband und die Leute anspornte, mit aller Kraft zu arbeiten, lenkte er ihren Sinn auf die Betrachtung der Allmacht Gottes, des Guten, als des sicheren Schutzes gegen die Ansprüche des Bösen hin.
Die Christliche Wissenschaft zeigt uns heute, wie wir in Übereinstimmung mit dem göttlichen Prinzip arbeiten müssen. Durch ihre Enthüllung der Allheit Gottes rüstet uns diese Wissenschaft für jede zum Wohl der Menschheit erforderliche selbstlose Liebesarbeit aus und versieht uns mit dem Schild absoluten Glaubens an den Triumph der Wahrheit über den Irrtum. So bewaffnet, können wir nicht nur vereint für die Erlösung der Menschheit von dem Glauben an die Wirklichkeit und Macht des Bösen arbeiten, sondern auch bei jeder Gelegenheit die Nichtsheit alles dessen beweisen, was sich Gott oder dem Guten widersetzt.
Unser großer Beispielgeber Christus Jesus überwand Sünde, Krankheit und Tod durch die Macht Gottes. Sein unvergleichlicher Beweis der Macht des göttlichen Gemüts zu heilen, umzuwandeln und wiederaufzubauen, bedeutet für die Menschheit, daß für die unter der Last der Angst und des Leidens ringende Welt das Erwachen aus dem Glauben an die Wirklichkeit des Bösen zu dem freudigen Bewußtsein des geistigen Daseins des wirklichen Menschen als der Widerspiegelung Gottes kommen wird. So ist der Sinn der Umwandlung und des Wiederaufbaus in der Christlichen Wissenschaft, während eine Umwandlung der menschlichen Erfahrung durch Vergeistigung des Denkens bewirkt werden kann, daß es nur zu dem Zweck ist, daß der Glaube an die Materie und an das Böse aus dem menschlichen Bewußtsein verschwinden kann, während der Geist, Gott, und der geistige Mensch auf immer als die einzigen Wirklichkeiten des Seins unverändert fortbestehen.
Solange der Widerstand gegen die Christusidee fortdauert, wird es Feuerproben, Seelenqual und Jammer unter den Völkern zu geben scheinen. Aber Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 191): „In dem Maße, wie sich eine materielle, theoretische Lebensgrundlage als falsche Daseinsauffassung erweist, dämmert über dem menschlichen Gedanken das geistige und göttliche Prinzip des Menschen und führt ihn dorthin, ‚wo das Kindlein war‘— zu der Geburt der neu-alten Idee, zu dem geistigen Sinn des Seins und alles dessen, was das Leben in sich schließt. Auf ihren Lichtschwingen wird die Wahrheit die ganze Erde verwandeln und die Finsternis des Irrtums vertreiben”.