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„Der Gast Gottes”

Aus der Februar 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eines der drängendsten heutigen Probleme ist, Heimat und Obdach für viele zu finden, die in verschiedenen Ländern der Welt heimatlos gemacht worden sind. Tausende von Flüchtlingen sind von ihren Vaterländern nach befreundeten Ländern geflohen, hoffend, dadurch das Leben von neuem zu beginnen und neue Freundschaftsbeziehungen und Sicherheit zu gewinnen. Andere Heimatlose haben sich vertrauensvoll an ihre Landsleute gewandt und erwartet, dort bewillkommnet zu werden und Frieden vor den Kriegsstürmen zu finden. Alle diese haben einen Sinn des Heims gesucht, von wo sie Unterstützung und die Ermutigung erlangen können, es mit neuen Aufgaben und neuen Lebensweisen mutig wieder aufzunehmen.

Wo ist unser wirkliches Heim? Wo ist der Mittelpunkt der Freude und der Freundschaft, von dem der Mut und die Spontaneität, die Freude und der Genuß menschlichen Strebens am besten ausstrahlen können? Die Christliche Wissenschaft legt das wahre Heim als geistig aus. Das Verständnis, daß Gott der immergegenwärtige göttliche Vater-Mutter ist, ist für die Gründung des wahren Sinnes des Heims im individuellen Bewußtsein wesentlich. Mit andern Worten, das wahre Bauen eines Heims ist das Aufbauen der dauernden Vergegenwärtigung der Allgegenwart Gottes und der ewigen Einheit des Menschen mit Ihm im individuellen Bewußtsein.

Die Menschen haben den Himmel in weiter Ferne gesucht, haben ihn zum Gegenstand vieler Vermutung gemacht, haben ihn für einen Ort gehalten, der erst nach der Erfahrung, die Tod genannt wird, zu erreichen ist. Aber diese Trugvorstellung verwerfend, erklärte der große Wegweiser Christus Jesus mit Ermächtigung: „Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier! oder: da ist es! Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch”.

Dieses im Bewußtsein des einzelnen aufgerichtete Reich Gottes, des Guten, ist in der Tat das wirkliche Heim. Es ist kein langes Suchen auf unbekannten Gebieten erforderlich, dieses Heim zu finden. In dieser heiligen Wohnung gibt es keine Qualen der Verlassenheit, keine Befürchtungen, keine Enttäuschung. Auf geistige Tatsachen über Gott und den Menschen gegründet, von materiellen Schwankungen oder Einbildung unberührt, ist dieser Sinn des Heims allen, die ihn finden, eine beständige Inspiration.

Da Gott überall ist, allen Raum ausfüllt, alles regiert, was durch Seine Allmacht wirklich besteht, können Furcht, Krankheit oder Leid keine bleibende Stätte in diesem himmlischen Heim finden. Das wahre Heim wahrnehmend, schrieb die geliebte Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft Mary Baker Eddy im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 254): „Pilgrim auf Erden, dein Heim ist der Himmel; Fremdling, du bist der Gast Gottes”.

Was für ermutigende Worte für zahllose Tausende, die sich nach dem Frieden und der Freundschaft, der Erfrischung und der Sicherheit eines befriedigenden Sinnes des Heims sehnen! Gott, der göttliche Vater-Mutter, der große Geber alles Guten, ist der einzige Behüter alles dessen, was wirklich ist. Welch warmer Willkomm aller harrt, die sich an diesen liebenden Vater wenden und Ihn durch die inspirierten Lehren der Christlichen Wissenschaft als die einzige Ursache und den einzigen Schöpfer, von dem allein alles Gute kommt, erkennen lernen!

Wenn wir in unserem Denken nicht von dem wahren Begriff von Gott abweichen, können wir nicht Flüchtlinge oder Auswanderer aus unserem himmlischen Heim sein. Wir nehmen unser wahres Heim in geistigem Denken mit uns in die Werkstatt und in die Fabrik, auf das Meer und in die Luft. Wir nehmen es in Bergwerke und Erdhöhlen, auf jedes Gebiet menschlichen Strebens mit. Da wir unser Heim im Verständnis Gottes finden, ist alles, was dazu nötig ist, vorhanden. Als „Gast Gottes” kann niemand am falschen Platz oder unerwünscht in diesem geistigen Sinn des Heims sein. Als Teilnehmer an den unbegrenzten Ideen des Gemüts sehen wir, daß es keine Begrenzung, keinen Mangel, keine Furcht und keine Krankheit in dieser Wohnstätte gibt. Die unendliche Güte Gottes widerspiegelnd, Reinheit, Liebe, Stärke und Harmonie verwirklichend, wissen wir, daß nichts uns unseres Heims berauben, nichts unser Glück vereiteln kann. Das Heim ist auf den Felsen geistiges Verständnis gegründet, wo jedermann im Geben und Empfangen geistiger Ideen, die von der einen göttlichen Quelle, Gott, kommen, segnet und gesegnet wird.

Mrs. Eddy gibt auf Seite 16 in Wissenschaft und Gesundheit die Bitte im Gebet des Herrn „Dein Reich komme” wie folgt wieder: „Dein Reich ist gekommen; du bist immer gegenwärtig”. Weil Gott, das göttliche Leben, die allmächtige Liebe, immer gegenwärtig ist, ist der Himmel, das Heim, die Harmonie, nie abwesend.

Ein vierzehnjähriges Mädchen, das eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besuchte, fragte eines Tags ihre Lehrerin, wie sie ihren Eltern helfen könne, ein neues Heim zu finden. Ihr gegenwärtiges Heim stand noch, hatte aber durch Bomben bei Fliegerangriffen viele Beschädigungen erlitten. Schnell erfaßte die Schülerin die Tatsachen, daß das Heim in Wirklichkeit ein geistig mentaler Zustand ist; daß sein wahres Licht und seine wahre Freude in dem Maße des von jedem Glied der Familie gehegten geistigen Verständnisses Gottes und des Menschen menschlich ausgedrückt werden; daß die den menschlichen Sinn des Heims durchdringende wahre Behaglichkeit in der selbstlosen Liebe und in dem freudigen Dienst jedes Familienglieds zu finden ist. Der nötige Schutz hängt hauptsächlich davon ab, daß jeder erkennt, daß er „unter dem Schirm des Höchsten” weilt, wohin keine falsche Annahme des Bösen gelangen kann, weil der materielle Sinn das Bewußtsein des Guten nicht finden noch überfallen kann. Diejenigen, die in einem solchen Heim wohnen, geben und empfangen geistige Gedanken, wahre Substanz, bleibenden Reichtum. Die Liebe in einem solchen Heim ist nicht wankelmütig, weil sie auf das Verständnis Gottes und auf das ernste Verlangen, auf Seine Stimme zu horchen und Seine Gebote zu halten, gebaut ist.

Ohne zu suchen, wurde innerhalb zweier Wochen ein Heim gefunden, das viel besser als das vorherige war, jeder Anforderung gerecht wurde und Gelegenheit bot, andere Notleidende aufzunehmen. Ihren Begriff vom Heim erweiternd und seine Grenzen ausdehnend, konnten die Glieder dieser Familie andere aufnehmen, die auch Unterkunft suchten.

Kriege werden aufhören, Gesundheit wird erlangt und Armut überwunden werden, wenn die Menschen ihre Gottessohnschaft erkennen, darauf vertrauen, daß geistige Ideen die Quelle ihrer Kraft und ihres Unterhalts sind, und sehen, daß alle Kinder Gottes die Intelligenz, die Substanz und das grenzenlose Gute von dem einen göttlichen Gemüt, dem Vater aller, in gleichem Maße empfangen.

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