Anziehung ist eine Eigenschaft der göttlichen Liebe. Da sie eine Eigenschaft Gottes ist, wohnt sie wie alle Eigenschaften Gottes dem Menschen, der Widerspiegelung Gottes, inne.
„Es gibt nur eine wirkliche Anziehungskraft, die des Geistes”, schreibt Mary Baker Eddy auf Seite 102 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”. Da Gott, der Geist, das All ist, ist Er die immergegenwärtige und einzige Anziehungskraft, die allen Raum füllt und Seine geliebten Kinder ewig in vollkommener Harmonie hält, und es existiert sonst nichts in Seiner Schöpfung. Wie freudig wir beständig von der Liebe gezogen werden können, die Liebe auszudrücken, indem wir daheim geduldiger, gegen unsere Freunde mitfühlender sind und mit allen, mit denen wir in Berührung kommen, besser zusammenarbeiten!
Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 536): „Wenn des Menschen geistiges Hinstreben und Hinneigen zu dem einen Vater, in dem wir ‚leben, weben und sind‘, verlorengehen sollte, und wenn der Mensch von Körperlichkeit statt vom göttlichen Prinzip, vom Körper statt von der Seele regiert werden sollte, dann würde der Mensch vernichtet werden”. Doch dies kann dem Menschen nicht widerfahren; denn er ist ewig eins mit seinem Vater-Mutter Gott, auf immer die Liebe in geistigen Eigenschaften widerspiegelnd.
Die Liebe und ihre Ideen sind eins. Wenn wir diese Wahrheit über die eine Anziehung des Geistes wissen, leitet uns Gott harmonisch in allen unseren menschlichen Beziehungen und Freundschaften. Wir erkennen diese Wahrheit durch tätiges Beanspruchen unserer Einheit mit unserem Vater-Mutter Gott, durch tätiges Widerspiegeln der Eigenschaften Gottes, durch tätiges Beanspruchen unserer Unempfänglichkeit für falsche Anziehung oder einen falschen Sinn des Vergnügens. Wenn Gott, das göttliche Gemüt, die erste Stelle in unserem Denken einnimmt, kann der Irrtum nicht in unser freudiges, von der Wahrheit erfülltes Bewußtsein gelangen oder Raum darin finden.
Wie gesegnet wir heute sind, daß uns die Wahrheit über Gott und Seine gute Schöpfung, wie sie unserer geliebten Führerin enthüllt wurde, in der Christlichen Wissenschaft gegeben ist! Denn dieser Lehre gemäß leben, garantiert Frieden, Fortschritt und Sicherheit in unserem Leben. Laßt uns tiefe Züge aus dieser ewigen Quelle ziehen, uns ungehindert an unsern Gott wenden und anderen freigebig von unserer selbstlosen Liebe geben!
Wir gewinnen den wahren Sinn der Freundschaft, wenn wir gegen alle Gottes Liebe widerspiegeln; denn dann wird Liebe gegen uns ausgedrückt. „Die Liebe spiegelt sich in Liebe wider”, schreibt unsere Führerin in ihrer Auslegung einer Zeile des Gebets des Herrn auf Seite 17 in Wissenschaft und Gesundheit.
Verstandesschärfe, menschlicher Liebreiz und Schönheit sind nicht unbedingt zuverlässig; aber niemand kann der Innigkeit einfacher, selbstloser Liebe lang widerstehen, und eine Freundschaft auf solchen Grundlagen wird von Dauer sein. Um den wahren Sinn der Freundschaft zu gewinnen und den falschen Sinn der Feindschaft zu verlieren, müssen wir lieben. Seinen Nächsten wie sich selber lieben erfüllt das Gesetz, bereichert das Leben und schließt Verlassenheit aus.
Viel Zeit und Aufmerksamkeit wird heute darauf verwendet, sich persönlich anziehend zu machen. Laßt uns gewiß sein, daß der Irrtum unser Verständnis wahrer Anziehung, wie wir es in der Christlichen Wissenschaft gewonnen haben, nicht umkehrt! Der Irrtum flüstert, um persönlich anziehend oder beliebt zu sein, müsse man trinken und rauchen und, wie man sagt, großzügig sein. Laßt uns diese falschen Ansprüche prüfen! Wenn wir alkoholische Getränke trinken und Zigaretten rauchen, um anziehend und beliebt zu werden, bei wem werden wir es? Bei denen, die wir bewundern und hochachten, und die wir unsere Freunde zu nennen wünschen? Könnten wir wirklich diejenigen zu Freunden wünschen, denen zuliebe wir unsere Ideale unterdrücken müssen, um sie anzuziehen? Die Antworten auf diese Fragen müssen ein Nein sein.
Eine lustige Gesellschaft, darunter eine Christliche Wissenschafterin, hatte sich für die Feiertagsbootrennen auf der Werft eines Yachtklubs versammelt. Zigaretten wurden beständig angeboten; aber die Christliche Wissenschafterin lehnte stets freundlich ab, zu rauchen. Plötzlich sagte der Präsident des Klubs impulsiv: „Ich kann Ihnen nicht sagen, wie erfrischend es für mich ist, ein Mädchen zu finden, das nicht raucht”. In der darauffolgenden Stille sandte die Christliche Wissenschafterin ein kleines Dankgebet für die Christliche Wissenschaft, die sie das Rechte gelehrt hatte, zu Gott empor.
Das Christian Science Journal und der Christian Science Sentinel enthalten Zeugnisse, die mit tiefer Freude über die manchmal schnell, manchmal nach vielstündigem Ringen erfolgte Befreiung von den selbstauferlegten Formen der Sklaverei, dem Rauchen und dem Trinken, abgelegt sind. Ist es klug, Gewohnheiten zu pflegen, deren Überwindung große Anstrengung erfordern mag?
Es ist klug, jeden Tag mit der Betrachtung der Lektionspredigt im Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft zu beginnen, so daß sich unser Denken früh zu Gott wendet. Dadurch klären wir unser Denken und entdecken leichter jede aggressive Gedankenbeeinflussung unter jeder Maske oder Verkleidung. Wir müssen unser Denken rein und frei halten; denn jedes Übereinkommen mit dem sterblichen Gemüt führt unvermeidlich zu neuen häufigen Einflüsterungen.
Es ist gesagt worden, daß Sittengesetze nicht gebrochen werden können. Wir mögen an ihnen zerschellen; sie bleiben unberührt. Wir wissen in der Christlichen Wissenschaft, daß wir uns dem Bösen dadurch erfolgreich widersetzen können, daß wir seine völlige Unwirklichkeit sehen, wie wir es in der Wissenschaft gelehrt werden. Dann verschwindet die Annahme der Anziehung des Bösen; denn durch dieses wissenschaftliche Erkennen der Wahrheit bleibt von einer Annahme des Bösen nichts übrig, was anziehen oder angezogen werden könnte.
Obgleich viele glauben mögen, daß ihnen mangle, was die Welt Schönheit, Verstandesschärfe oder Genie nennt, kann jedermann so von der Liebe beseelt sein, wenn er in seines Vaters Dienst Freundlichkeit, Ehrlichkeit, Freude und Begeisterung ausdrückt, daß er diejenigen, die er kennen und unterstützen und lieben möchte, zu der Wahrheit zieht.
Beherrschung, Anmaßung und viele andere nicht anziehende und unschöne Züge mögen sich unserem unveräußerlichen Recht auf Freiheit zu widersetzen scheinen. Doch das Böse ist nicht Macht und kann nicht ausharren; denn es ist das Gegenteil der Liebe, der göttlichen Allmacht. Diese falsche Form der Beherrschung kann keinen Erfolg haben; denn es fehlt ihr die große festhaltende Kraft der Liebe. Die kalten Winde des Eigendünkels, der Selbstsucht und der Unbarmherzigkeit dienen nur dazu, die Menschen zum Widerstand zu treiben, während Widerstand unter der warmen, überzeugenden Sonne der Barmherzigkeit, der Gerechtigkeit und der Nächstenliebe sofort aufhört.
Jesus bekundete die wahre Anziehung der Liebe. Wohin er ging, drängte sich das Volk um ihn. Er zeigte das Geheimnis geistiger Anziehung, als er sagte: „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich sie alle zu mir ziehen”.
