Ich wurde während des letzten Kriegs 1914–1918 auf die Christliche Wissenschaft hingewiesen, und zurückblickend erkenne ich in aufrichtiger Dankbarkeit, wie segensreich sie mir seitdem gewesen ist. Als Kind war ich nie kräftig, und meine ganze Schulzeit war durch beständiges Kranksein gestört. Obgleich ich langsam vollständig körperlich geheilt wurde, erkenne ich, daß diese ganze Zeit hindurch eine Umwandlung in meinem Denken vor sich ging, und daß tief eingewurzelter Glaube an Materie und an ein materielles Gesetz der Erkenntnis des Gesetzes Gottes gewichen ist.
Neulich hatte ich Gelegenheit, die Lehren der Christlichen Wissenschaft zu beweisen, und im Herbst 1940 hatte ich eine Erfahrung, für die ich tief dankbar bin, und die für andere hilfreich und ermutigend sein mag.
Wie alle Christlichen Wissenschafter hatte ich während der Zeit der beständigen Fliegerangriffe auf London ernstlich gearbeitet, Gottes Allgegenwart und Seine allschützende Macht zu erkennen. Trotz des Drängens von Freunden gingen meine Schwester und ich nach einiger Zeit nicht mehr in den Schutzunterstand, wenn die Sirene einen Fliegerangriff meldete, sondern blieben in unserer Wohnung im obersten Stock, wo wir uns sicherer fühlten und ungehindert geistig arbeiten und die Wahrheit laut erklären konnten.
Mrs. Eddy schreibt als Antwort auf die Frage, wie wir unser Erbe verteidigen können, in „Pulpit and Preß” (S. 2, 3): „Indem wir uns in die Erkenntnis verschanzen, daß unser wahrer Tempel kein menschliches Erzeugnis, sondern der auf der Grundlage der Liebe errichtete und im Leben gipfelnde Bau der Wahrheit ist”. Ich kann nicht sagen, daß ich mich während der Angriffe nie fürchtete; aber immer hielt ich an dem Gedanken fest, daß wir „im Leben gipfeln”. Zwei Zeilen des Liedes Nr. 267 im Christian Science Hymnal lauten:
Sieh doch grundlos Böses fallen,
Wisse nur, daß Gott hier ist,
und sooft ich eine Bombe fallen hörte, stellte ich mir diese Zeilen in meinem Denken so um: „Hör’ das grundlos Böse fallen, wisse nur, daß Gott dort ist”. In ruhigeren Augenblicken suchte ich dann die Wahrheit dieser Worte zu verwirklichen. Einige Wochen später zogen wir, etwas außerhalb der Stadt, zu einer Schwester und ihrer Familie, die auch Christliche Wissenschafter sind, und hier wurde unsere geistige Arbeit erprobt und bestätigt.
Nach mehreren nächtlichen Fliegerangriffen in der Nähe des Hauses meiner Schwester explodierte eines frühen Morgens eine Bombe im Speisezimmer ihres Hauses und brachte zwei Stockwerke darüber zum Einstürzen. Unsere Schlafräume für zehn Personen befanden sich in verschiedenen Teilen des Hauses. Es wurde niemand getötet, und nur das Kindermädchen wurde ernstlich verletzt. Von den fünf Personen im ersten Stock fielen drei einen Stock hinunter. Ich war im zweiten Stock, und als ich in der Finsternis und in den Trümmern umhertastete, hörte ich eines der Kinder unten verzweifelt um Hilfe rufen. Es war mit seinem Bett gefallen und unter einem Balken festgehalten. Das Bett war zertrümmert; aber das Kind war verhältnismäßig unverletzt. Der Boden in meinem Zimmer war nicht eingestürzt; aber es war keine Treppe darunter, so daß ich zu niemand gelangen konnte, und ich fand, daß die Schwester, die bei mir gewesen war, vollständig verschwunden war. Einige Augenblicke lang ergriff mich ein großer Schrecken; aber wieder kamen mir folgende Zeilen aus einem Lied, das mir viel im Sinn gewesen war, zu Hilfe (Liederbuch, Nr. 95):
Mit Gott an meiner Seite,
Was könnte schrecken mich?
Ich erinnere mich, daß ich immer wiederholte: „Gott an meiner Seite” und mir zu vergegenwärtigen suchte, daß dies wahr ist. Ich streckte meine Hand aus und fühlte einen Mantel, den ich über mich her zog. In der Tasche war eine kleine Taschenlampe, dann fand ich neben mir die Schuhe meiner Schwester und ihren Anzug für den Fall eines Fliegerangriffs, und als ich entdeckte, wo sie lag, konnte ich sie zu ihr hinunterwerfen. Sogar ihr kleiner Hund war unverletzt. Ich fand ihn unter dem Ankleidetisch in der best erhaltenen Zimmerecke. Gott, das Gute, war wahrlich an meiner Seite, und in der Finsternis empfand ich große Dankbarkeit, als ich hörte, daß eine Rettungsmannschaft unten arbeitete, um allen herauszuhelfen. Sie kamen auf einer hohen Leiter am Fenster zu mir zuletzt. Das Kindermädchen, das jetzt wiederhergestellt ist, wurde in ein Krankenhaus gebracht, wir anderen wurden von Nachbarn aufgenommen.
Die ganze Erfahrung wurde allerseits als ein Wunder angesehen; aber wir wissen, daß sie das natürliche Ergebnis des Anerkennens und Verstehens der Allgegenwart und der Allmacht Gottes ist.
Dieses Zeugnis würde nicht vollständig sein, wenn ich der Ausüberin nicht tiefe Dankbarkeit ausdrückte. Denn sie half uns die Wirkungen des Schrecks, heftige Nervenschmerzen und Erkältungen überwinden und befähigte meine Schwester und mich, in unsere Wohnung zurückzukehren und unsere normalen Pflichten wieder aufzunehmen.
Ich bin tief dankbar für die Entdeckung der wunderbaren, beweisbaren Wahrheit, die Mary Baker Eddy der Welt in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” gegeben hat. Ich bin auch für die ganze Bewegung und besonders für Klassenunterricht und die Schülerversammlungen dankbar, die uns unser Verständnis dieses unschätzbaren und unendlichen Gegenstandes entwickeln helfen. Es ist mein Wunsch, immer mehr davon in mein tägliches Leben zu bringen.—London, England.
,In tiefer Dankbarkeit gegen Gott bestätige ich die Erklärungen meiner Schwester. Nach der Explosion der Bombe versuchte ich tastend nach der Tür zu gelangen, als der Boden wich und ich nicht einmal mit Schuhen an den Füßen, um sie zu schützen, zwei Stockwerke auf rauhe Trümmer hinunterfiel. Ich bin für die Lehren der Christlichen Wissenschaft in der Tat tief dankbar; denn sie haben mich befähigt, während dieser Erfahrung an dem Gedanken an Gott festzuhalten, so daß ich nur geringe Verletzungen erlitt.
Für diesen wunderbaren Schutz und für alle Hilfe, die mir die Christliche Wissenschaft in meinem täglichen Leben ist, bin ich aufrichtig dankbar.