Viele stehen unter dem falschen Eindruck, daß es vollständige mechanische oder elektrische felbsttätige Arbeit oder Selbstregulierung gebe. Es hat den Anschein, daß das elektrische Auge, der elektrische Eisschrank, sogar das altmodische Wasserrad und die moderne Turbine ganz selbsttätig arbeiten; aber dies ist nicht der Fall. Die vollständig felbsttätig arbeitende Maschine ist der Traum eines Erfinders, ein Phantasiegebilde ohne Leben oder Intelligenz; denn seelenloser Mechanismus kann sich nicht selber erschaffen, sich nicht selber in Bewegung setzen oder sich selber regulieren. Ohne das sogenannte sterbliche Gemüt ist das mechanische Gefüge leblos und bewegungslos.
„Wenn das Gemüt der allein Handelnde ist, wie kann dann der Mechanismus selbsttätig arbeiten?”, fragt Mary Baker Eddy auf Seite 399 des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”. Dies ist eine fesselnde Frage, die, richtig beantwortet, uns befähigt, unsere gottgegebene Herrschaft über den Mechanismus zu beweisen; denn Gott hat dem Menschen Herrschaft über die ganze Erde und alles, was sich darauf bewegt, gegeben.
Ein Christlicher Wissenschafter bewies dies, nachdem ihm die Leitung einer Fabrik, wovon er wenig verstand, übertragen worden war. Der Betrieb war sehr unbefriedigend, weil die Maschinen abgenutzt und unzulänglich waren und häufige Betriebsstörungen wegen Maschinenschäden weitere Erschwerungen bei Vorgängen, die hohe Hitze und schwere Maschinen bedingten, verursachten. Er wußte nicht aus und ein und suchte daher in der Christlichen Wissenschaft Erleuchtung.
Mit einer kleinen Ausgabe des christlich-wissenschaftlichen Lehrbuchs in der Tasche suchte er in freien Augenblicken allein zu sein, und inmitten des Lärms rasselnder Maschinen und knirschender Transmissionen fand er die oben zitierte Frage: „Wenn das Gemüt der allein Handelnde ist, wie kann dann der Mechanismus selbsttätig arbeiten?” Licht dämmerte über ihm, als er diese Frage las. Ja, wie sollte der Mechanismus selbsttätig arbeiten können, wenn doch das Gemüt, Gott, „der allein Handelnde” ist? Und wenn der Mechanismus nicht selbsttätig arbeitet, dann konnte er Herrschaft über den ganzen Betrieb haben und sofort beginnen, diese Herrschaft auszuüben. Weiterlesend lernte er die Art der Maschinen, über die er herrschen sollte, verstehen: „Das sterbliche Gemüt Pflanzt seine eigenen Gedanken fort. Es baut eine Maschine, handhabt sie und nennt sie dann materiell. Eine Mühle im Betrieb oder der Gang eines Wasserrads ist nur eine Ableitung und eine Fortsetzung des primitiven sterblichen Gemüts. Ohne diese Kraft ist der Körper der Handlung bar, und diese Totheit zeigt, daß das sogenannte sterbliche Leben sterbliches Gemüt, nicht Materie ist”.
Als er im Denken den wichtigen Punkt, daß eine Maschine nur die Fortsetzung des sterblichen Denkens ist, bestätigt hatte, erkannte er, daß es im ganzen Reich der Naturwissenschaft oder der Chemie keine selbsttätige Arbeit gibt, und daß sogenannte selbsttätig arbeitende Maschinen, da sie die Fortsetzung begrenzter materieller Gedanken sind, schwache Versuche sind, die beständige Bewegung des göttlichen Gemüts nachzuahmen. Daher wandte er sich an das göttliche Gemüt, die wahre Tätigkeit — das friedliche Zwischenspiel der Gedankenkräfte, die sich vermischen und so die vollendete Vollkommenheit enthüllen — zu finden.
Als er entdeckte, daß die Quelle alles Handelns das göttliche Prinzip, Gott, ist, richtete er seine Gedanken von den mühsam arbeitenden Maschinen auf das mühelose Wirken des göttlichen Gemüts hin, von mechanischen Störungen auf die beständigen Wirklichkeiten des Daseins hin, von Ermüdung und Anstrengung auf das eine Gemüt hin, das im Wirken ruht. So wurde nun das Handeln des göttlichen Gemüts in seinem Bewußtsein widergespiegelt. Nach und nach konnte er die Bedürfnisse der Fabrik richtig erkennen und den Betrieb weise leiten. Die Arbeiter drückten unter seiner Leitung mehr Intelligenz aus, wenn sie die Maschinen bedienten und ausbesserten. Störungen kamen seltener vor, die Warenerzeugung wurde gesteigert, die Kosten wurden verringert, und ein erfolgreicher Betrieb wurde begründet. Das göttliche Gemüt, Gott, nicht das sterbliche Gemüt oder der Mechanismus hatte die Herrschaft.
Alle Menschen können ihre gottgegebene Herrschaft über den Mechanismus beweisen. Wenn du ein Automobil oder ein Flugzeug lenkst oder an einer Schraubenschneidebank arbeitest, vergiß nie, daß der Mechanismus nicht selbsttätig arbeitet. „Das Gemüt ist beständige Bewegung”, schreibt Mrs. Eddy auf Seite 240 des Lehrbuchs. Gott ist „der allein Handelnde”, und du wirst von Gott regiert. Daher bist du durch göttliche Intelligenz zu allen Zeiten Herr deiner Maschine. Du herrschst über das sterbliche Gemüt, nicht über Materie, und du herrschst über deine Maschine so vollständig wie über deine eigenen Handlungen. Unfälle können diese Herrschaft nicht stören. Du hast göttliche Intelligenz, sie zu verhüten und zu berichtigen; denn deine Maschine ist eine Ableitung vom sterblichen Gemüt. „Unfälle sind Gott oder dem unsterblichen Gemüt unbekannt, und wir müssen die sterbliche Grundlage der Annahme verlassen und uns mit dem einen Gemüt vereinigen, um die Vorstellung von Zufall in den rechten Begriff von Gottes unfehlbarer Leitung zu verwandeln, und so Harmonie zustande bringen”, sagt uns Mrs. Eddy auf Seite 424 in Wissenschaft und Gesundheit.
Der Mechanismus arbeitet nicht selbsttätig, und weder das sterbliche Gemüt noch materielle Gesetze können ihn selbsttätig arbeitend machen. Gott ist im Reich der Bewegung allerhaben —„das Gemüt ist beständige Bewegung”— und es gibt keinen andern Handelnden. Wenn du dir hierüber im klaren bist, wirst du ein besserer Automobilfahrer, ein besserer Flugzeugführer und ein besserer Betriebsleiter werden. Dein Sinn für Mechanik wird schärfer, dein Urteil treffender werden, und du wirst schneller reagieren. Dann hast du begonnen, in einem Zeitalter der Mechanik des Meisters Verheißung im 17. Kapitel des Evangeliums des Matthäus zu beweisen: „So ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so mögt ihr sagen zu diesem Berge: „Hebe dich von hinnen dorthin! so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein”.