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Die Macht Gottes heilt Erschütterung

Aus der Juni 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


War der Psalmist David nur ein unermüdlicher Optimist, oder entsprangen seine aufmunternden Lieder einem feststehenden, bewiesenen Verständnis der Tatsächlichkeit und Verfügbarkeit der geistigen Macht? Der Christliche Wissenschafter pflichtet der letztgenannten Auffassung bei.

Als der Riese Goliath die Israeliten in Schrecken setzte und aufforderte, daß ein Mann sich mit ihm im Kampf messen solle, bot, wie erinnerlich, David dem König Saul seine Dienste an. Der König suchte ihn jedoch von dem allem Anschein nach tollkühnen Unternehmen abzubringen. Er mahnte seinen begeisterten jungen Untertan, daß er dem Philister nicht gewachsen sei; denn, sagte er: „Du bist ein Knabe, dieser aber ist ein Kriegsmann von seiner Jugend auf” (1. Sam. 17, 33). Daraufhin gab David sein Zeugnis betreffs der errettenden Macht des Geistes über die Materie. Er hatte in zwei denkwürdigen Fällen bewiesen, daß Gott, die Wahrheit, die Menschenkinder von furchtbaren Erfahrungen des sterblichen Gemüts befreien kann und befreit, wenn sie sich verständnisvoll an Ihn wenden. Daher trat er an diesen neuen Anlaß, die Überlegenheit des Guten über das Böse zu beweisen, mit erhabenem Vertrauen heran. Wie Macbeth konnte er sagen: „Verloren hab’ ich fast den Sinn der Furcht”.

Aber Davids Zuversicht entsprang dem erbrachten Beweis der Nähe und Macht Gottes. Wer nach geistigen Tatsachen sucht, sollte daher Erklärungen in den Psalmen wie die nachstehenden nicht als den Ausdruck optimistischen, sehnsüchtigen Denkens, sondern als bewiesene Wahrheiten annehmen: „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben” (Pf. 46, 2). „Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten! Der Herr ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen!” (Ps. 27, 1.)

Wie die Menschen doch solchen Trost und solche Stärkung gegenwärtig, wo Israel wieder vor dem Roten Meer und der Wüste steht, brauchen! Hier kann der Christliche Wissenschafter auf die nutzbringende Gewohnheit aufmerksam gemacht werden, häufig eine umfassende Bibelkonkordanz zu benützen. Eine äußerst hilf- und lehrreiche Betrachtung entfaltet sich, wenn man z.B. Stellen mit Wörtern wie „Stärke”, „Stärkung” und „Kraft” nachschlägt. Natürlich können sehr wenig Männer und Frauen in den Streitkräften eine schwere Bibelkonkordanz in ihrer Ausrüstung mitführen; daher können Angehörige und Freunde in der Heimat in Briefen an ihre Lieben im Ausland gut Bibelstellen über die in der Heiligen Schrift in Fülle vorhandenen herrlichen, heilenden Darlegungen der Liebe und des Gesetzes Gottes anführen oder solche Verse abschreiben.

Berichte von Kriegsschauplätzen erwähnen gegenwärtig oft eine Krankheit unter unseren Truppen, die sie „Erschöpfung” oder „Kampfmüdigkeit” nennen, und die mit dem verwandt ist, was im ersten Weltkrieg als „Nervenerschütterung durch Granatexplosionen” bekannt war. Angestrengt arbeitende, aufopfernde Militärärzte erklären, daß sie durch „verschiedene Behandlungsarten” in den meisten Fällen „wenigstens vorübergehend” Erleichterung gebracht haben. Aber, heißt es in einem Bericht weiter, „wenn ihre Bemühungen auf Verhütung gerichtet sind, finden sie meist, daß kein Mittel in ihrer Kraft liegt. Die durch den Krieg entstandene Krankheit ist einfach ein Zustand, wo Körper und Gemüt des Menschen nicht mehr fähig sind, die normalen Rückwirkungen und Befürchtungen abzuschütteln, die aus buchstäblicher leiblicher Erschöpfung und beständig wiederholtem Kampf hervorgehen” (Presseverbandsbericht von Kenneth L. Dixon).

Hier kommt die Wissenschaft des Christentums zu Hilfe. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 369), schreibt Mary Baker Eddy, die große Erklärerin des Christusheilens in neuester Zeit: „Die prophylaktischen und therapeutischen (d. h. die vorbeugenden und heilenden) Künste gehören entschieden der Christlichen Wissenschaft an, wie man leicht erkennen kann, wenn man die Psychologie oder die Wissenschaft des Geistes, Gottes, versteht. Die unwissenschaftlichen Verfahren sind auf ihrem toten Punkt angelangt. Was haben sie, da sie durch ihr eigenes Gesetz auf die Materie beschränkt sind, von den Vorteilen des Gemüts und der Unsterblichkeit?” Hier finden wir, daß Mrs. Eddy den Ausdruck „Psychologie” aus dem Reich des menschlichen Gemüts heraushebt und ihm wieder seinen rechtmäßigen Platz im Geist gibt. Hat das griechische Wort „psycho” nicht die Bedeutung von Leben und Seele? Der wahre Psychologe muß daher unbedingt dem menschlichen Gemüt und seinen Krankheiten das Linderungsmittel der Seele, jenes ruhigen geistigen Bewußtseins, bringen, das das gerade Gegenteil empfindender Materialität ist.

Daher sollte jeder Christliche Wissenschafter, der den Männern und Frauen im Dienst ihres Vaterlandes oder irgend jemand schreibt, der die entsetzlichen Kriegsbilder vor sich hat, ihnen Darlegungen der göttlichen Wahrheit senden, mit denen sie die undenkbaren Einflüsterungen des fleischlichen Gemüts bekämpfen und sicher zerstören können. Die Christliche Wissenschaft vergleicht eine unharmonische Erfahrung des materiellen Sinnes mit einem Traum, mit etwas, was wahr zu sein scheint, was in Wirklichkeit aber weder Ursache, Gesetz noch Dasein hat.

Laßt uns also bei unserem Beten und Wirken für alle, die in die Schrecken des Kriegs verwickelt sind, freudig, zuversichtlich, unerschüttert die schrecklichen Kriegsbilder als sagenhaft und unwirklich zurückweisen und an der Tatsächlichkeit, der Gegenwart des harmonischen, unverletzten Zustandes des Menschen als des Sohnes Gottes festhalten! Laßt uns unerschütterlich behaupten, daß der Mensch, der Ausdruck des Geistes, keine Erschöpfung kennen kann; denn er ist die volle Widerspiegelung des allmächtigen Guten. Da der Mensch jenes unendliche Gemüt ausdrückt, das sein Gegenteil weder in sich aufnehmen noch berichten kann, können sich ihm keine entsetzlichen, grauenhaften Eindrücke einprägen. Da er unter dem Schirm der Seele geborgen ist, kann er keine Erschütterung kennen. Da er im Licht der Wahrheit weilt, können ihn keine unsäglichen Traumschatten, keine häßlichen Erinnerungen verfolgen.

Dieses Anerkennen des wirklichen Menschen und seiner Beziehung zu Gott ist keine phantastische, unpraktische Behauptung von Schwärmern. Es ist anwendbare Wahrheit, beweisbares Gesetz. Es hat geheilt und wird fortfahren zu heilen. Hier ist die Verheißung des großen Meisters für diejenigen, die sich verständnisvoll von der Materie dem Geist, von Sinnesträumen der Wahrheit zuwenden (Luk. 10, 19): „Sehet, ich habe euch Macht gegeben ... über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch beschädigen”.

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