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In jeder Richtung des Denkens

Aus der Juni 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Haben Sie je innegehalten, um darauf zu achten, nach wie vielen verschiedenen Richtungen hin sich das Denken bewegt? Man versuche es. Man wird entdecken, daß das Denken sich in einer Menge Richtungen bewegen kann. In einem Augenblick kann der Gedanke die halbe Erde umkreisen und in ferne Länder und zu Personen in weiter Ferne gehen, dann vielleicht auf den Mond oder auf einen Planeten, und zurückkehren, um möglicherweise solch weltliche Dinge wie das Wetter oder die nächste Einkommensteuer zu betrachten! Dies alles zeigt, wie vielseitig und unbegrenzt das Denken ist. Es schlägt unzählige Richtungen ein.

Die Sterblichen finden, daß ihre Gedanken dem zustreben, was sie lieben und was sie nicht lieben. Die Gedanken von Herrn A gehen vielleicht wie ein Stoßdegen mit scharfem Tadel zu seinem Geschäftskonkurrenten Herrn B. Einen Augenblick später mag er voll Liebe und Anerkennung an Leute in den Streitkräften denken, die ihrem Vaterland mutig und mit Auszeichnung dienen.

Das vernunftwidrige Gemisch des guten und bösen Denkens Sterblicher ist die Folge ihres Glaubens, daß ein gutes Gemüt und ein böses Gemüt zusammenbestehen können. Dadurch, daß die Menschen diese Gegensätze für gleich wirklich halten, haben sie ihren Schutz gegen das böse Gemüt und seine Gedanken eingebüßt. Die Christliche Wissenschaft stellt diesen Schutz wieder her, indem sie uns zeigt, wie jedermann durch das Verständnis, daß nur das eine bestimmte, gute Gemüt wirklich und gegenwärtig ist, die Gedanken des sterblichen, materiellen Gemüts als unecht und unwahr austreiben kann.

Mary Baker Eddy erkannte, wie viele Richtungen unser Denken einschlägt. Sie sah, wie wichtig es für uns alle ist, uns achtsam zu vergegenwärtigen, daß „die Allgegenwart und Allmacht Gottes” in jeder Richtung, die unser Denken einschlägt, immer die wissenschaftliche Tatsache ist. In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 445) macht sie die wichtige Bemerkung: „Du machst das göttliche Gesetz des Heilens unverständlich und unwirksam, wenn du das Menschliche und das Göttliche auf derselben Waage wiegst, oder wenn du die Allgegenwart und Allmacht Gottes in irgendeiner Richtung des Denkens begrenzt”.

Diese Forderung, daß wir „die Allgegenwart und Allmacht Gottes in keiner Richtung des Denkens begrenzen”, gilt jeden Augenblick. Sie ist gleich anwendbar, ob unser Denken auf einen anscheinend kranken oder sündigen Sterblichen oder auf die Kämpfer in den Kriegsgebieten gerichtet ist. Man muß sich von dem ganzen materiellen Sinnenzeugnis im Denken abwenden; man darf es nicht gegen das Göttliche abwägen. Die geistigen Tatsachen sind immer größer, weil sie immer das Wirkliche sind. Durch den geistigen Sinn können wir uns jetzt bewußt sein, daß die geistige Wirklichkeit das einzige ist.

Das sterbliche Gemüt, seine materiell denkenden Sterblichen und seine sich über die ganze Welt erstreckenden Gebiete des Kampfs, des Streites und der Gefahr können sich nie über den Tiefstand ihrer Nichtsheit erheben und der Wirklichkeit näher kommen. Irrige Wirkungen, so weit verbreitet oder vervielfacht sie auch sein mögen, können nicht wirklicher sein als das negative Gemüt, dessen Augenschein sie sind. Solche Lügen, die ewig außerhalb der Unendlichkeit Gottes sind, können das Kind Gottes nicht betören, noch ihren falschen Begriff von Leben, Wesensübereinstimmung und Tätigkeit an Stelle der Immergegenwart und Allmacht der Wahrheit setzen.

Jesu Denken schlug viele Richtungen ein. Er begrenzte „die Allgegenwart und Allmacht Gottes” in keiner Richtung durch den Glauben an eine andere Gegenwart und Macht. Wenn sein Denken auf einen nach Aussage des materiellen Sinnes kranken, durch Sünde versklavten oder toten Sterblichen gerichtet war, weigerte er sich, das, was die Materie vorbrachte, mit Gottes unantastbarer Allumfassenheit und unbestreitbarer Oberherrschaft in die Waagschale zu werfen. Er sah im Gegenteil mit dem geistigen Sinn, daß nichts gegenwärtig sein konnte als der unendliche Geist oder das unendliche Gemüt, das Gott, das All-in-allem, die eine Ursache, ist und nichts anderes als seine eigene Ideenfamilie kennt.

So dachte der Meister, obgleich der sterbliche Anblick Mangel an Speise, an Geld, an Freunden oder sogar die traurige Hoffnungslosigkeit der Kreuzigung vorbrachte. Sein Denken suchte immer und stützte sich immer auf die einfache Wahrheit, die er so geduldig wiederholte: „Das Himmelreich ist nahe herbeigekommen”. Er hielt nichts als die Allumfassenheit und Unversehrtheit des Reichs der Liebe für wirklich. Und wir dürfen es auch nicht tun.

Was damals wahr war, ist jetzt wahr. Was damals Wissenschaft und Christentum war, ist jetzt Wissenschaft und Christentum. Die Wissenschaft stellt immer dieselbe Forderung, ob das Denken auf die Gefilde Frankreichs, die Täler und Berge Italiens, die Inseln im Stillen Ozean, Indien, Birma, China, auf die Luft hoch oben oder die Meere gerichtet ist. „Die Allgegenwart und Allmacht Gottes” war zuerst dort und ist jetzt dort. Kein irdisches Bild kann die eine ewige Gegenwart verdrängen oder Gottes allwirkende Allmacht, die alles, was wirklich ist, ewig bildet und fortbestehen läßt, bekämpfen.

Und wenn sich das Denken unserer Vergangenheit oder unserer Zukunft zuwendet, wird die geistige Idee oder der Christus uns befähigen, zu erkennen, daß wir und alles, was ist, immer die Allgegenwart Gottes dargetan und die unbedingte Sicherheit der Einheit mit Gottes Allmacht genossen haben.

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