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Die Gewißheit des Geistes

Aus der August 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das sogenannte menschliche Gemüt schwankt infolge seiner Vorstellung, daß das Leben in der Materie und aus Materie bestehe, immer zwischen Gut und Böse und bleibt dadurch beständig in Ungewißheit; es ist nie sicher, ob das Gute oder das Böse, Gesundheit oder Krankheit, Leben oder Tod den Sieg davontragen wird. Wahrscheinlich verursacht keine Eigentümlichkeit dieses Gemüts mehr Seelenqual und Angst als Ungewißheit. Die Christliche Wissenschaft enthüllt diesem schwankenden, ungewissen Zustand gegenüber die Gewißheit des Geistes, die Allmacht und Unfehlbarkeit des Guten, Gottes. Christus Jesus erklärte, daß Gott der Geist ist, und als der Geist muß Gott unendlich, daher unkörperlich sein. Seine Schöpfung ist folglich geistig; sie kommt nicht in materiellen Gegenständen zum Ausdruck, die von Ihm getrennt und sich selbst überlassen, sozusagen in den Raum hinausgeschleudert sind und auf ungewisse Art und Weise für sich selbst zu sorgen haben. Gottes Schöpfung besteht vielmehr mit Gott zusammen; sie besteht aus unendlichen, bewußten, göttlichen Ideen, den geistigen Gegenständen der göttlichen Liebe, die von der Sorglichkeit dieser Liebe nicht getrennt werden können und durch das unauflösliche Band der göttlichen Wissenschaft in unaufhörlicher Harmonie bleiben. Wenn wir dies verstehen, können wir die falschen Begriffe aufgeben, daß in Gott Geist und Materie, Prinzip und Person, Gut und Böse vereinigt seien, und Ihn verstehen lernen als den Geist, der sich nicht mit Materie vermischt; als das Prinzip, das nicht durch Persönlichkeit begrenzt ist; als das Gute, auf das das Böse keinen Schatten wirft. So entrinnen wir der Ungewißheit der Abgötterei.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1901 (S. 2): „Unbedingte Gewißheit im Ausüben der göttlichen Metaphysik bildet ihre Nützlichkeit, da sie ein göttliches und beweisbares Prinzip und eine göttliche und beweisbare Regel hat — manche mögen die Wahrheit vielleicht nicht erfassen, andere werden sie erreichen und werden an ihr festhalten”. Der Geist ist in seinem Wirken und in seinen Eigenschaften bestimmt, nie verneinend oder untätig. Daher muß man beim Ausarbeiten der Regeln der göttlichen Metaphysik betreffs dieser Regeln und ihrer Wirkungen unbedingt sicher sein. Es darf nichts Untätiges oder Ungewisses in unserem Denken und in unseren Erklärungen sein. Es genügt nicht, zu sagen: „O, es beunruhigt mich nicht. Ich weiß, es wird dafür gesorgt werden”. Man darf nicht nur nicht beunruhigt sein, sondern man muß sich in der Gewißheit des allmächtigen Guten freuen. Es ist nicht genug, zu sagen: „Ich fürchte mich nicht”, sondern man muß sicheren Frieden finden, weil man die Macht und die Zugänglichkeit der Wahrheit kennt. Es genügt nicht, zu sagen: „Ich hasse niemand”, sondern man muß durch ein lebendiges, klares Widerspiegeln jener göttlichen Liebe, die unparteiisch und allumfassend ist, lieben. In dem Gemüt, das Gott ist, dessen Ausdruck der Mensch und das Weltall ist, gibt es keine Ungewißheit.

Man hört heute viel über soziale Versicherungen reden, und unter gesetzlicher staatlicher Fürsorge werden viele Pläne gemacht, die Annahme des Lebens in der Materie durch Armen-, Alters- und Krankenversicherungen sicherzustellen. Dies sind zwar lobenswerte Bestrebungen, die Zustände der Menschen zu bessern und ein größeres Gefühl der Sicherheit in das menschliche Leben zu bringen; aber sie heilen nicht die Ursache der Übel, die sie lindern sollen. In manchen Fällen unterstützen sie jene Übel eher und lassen sie durch das Versprechen einer diesbezüglichen Versicherung fortbestehen. Wo liegt dann wahre Sicherheit? Immer und nur in der Gewißheit des Geistes, in dem Verständnis, was wahre Werte und Sicherheiten sind. Und sie sind nie materiell, sondern geistig — immer in rechtschaffenem Charakter und in göttlichen Eigenschaften des Gemüts zu finden. Geld kann, lediglich als Materie, nicht den Unterhalt einer Person, eines Geschäfts, einer Kirche oder eines Volks sichern. Geld kann sehr leicht davonfliegen und verschwinden.

Unterhalt und Sicherheit sind nur in den Eigenschaften zu finden, die das Gemüt widerspiegeln: in Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit, Intelligenz, Fleiß, Achtsamkeit, Freigebigkeit, in liebevoller Freundlichkeit, Dienstbereitschaft — in allem, was in der Goldenen Regel verkörpert ist. Wann wird die Menschheit zur Erkenntnis der Anwendbarkeit und der wissenschaftlichen Gewißheit jener einfachen Regel erwachen, die der Meister-Wissenschafter Christus Jesus gab: „Fraget nicht darnach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und fahret nicht hoch her. ... Doch trachtet nach dem Reich Gottes, so wird euch das alles zufallen”? Diese Regel büßt durch ein durch so großes Vertrautsein mit ihr nichts von ihrer Lebenskraft und Bestimmtheit ein.

Auf Seite 496 in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” schreibt Mrs. Eddy: „Halte beständig folgenden Gedanken fest: daß es die geistige Idee, der Heilige Geist und Christus ist, der dich befähigt, die auf ihr göttliches Prinzip, die Liebe, gegründete Regel des Heilens, die allem wahren Sein zugrunde liegt, es bedeckt und es umschließt, mit wissenschaftlicher Gewißheit zu beweisen”. Hier, in der Gewißheit des Geistes, ist das zu finden, was „alle deine Gebrechen heilet”, und das unzerstörbare Leben, das Leben des Menschen, enthüllt. Das Leben kennt weder Geburt noch Alter; es ist immer das furchtlose, todlose, ewige Leben. Das Leben kann durch keinen Vorgang, keine zersetzende Zeitannahme, keinen plötzlichen Schrecken zerstört werden. Kein Verfahren des sogenannten sterblichen Gemüts kann seine Zerstörung bewirken; keine chemische Einwirkung, keine Molekulartätigkeit, keine mesmerische Gedankenbeeinflussung, keine Kriegswaffen können das Leben oder seinen Ausdruck, den Menschen, antasten, verwirren, unfähig machen oder zerstören. Keine unharmonische menschliche Erfahrung kann die Reinheit des Lebens, Gottes, beeinträchtigen. Das Leben besteht durch sich selber und schließt alle Harmonie, Schönheit, Stärke und Lieblichkeit in sich. Wenn wir diese Christusidee oder die Tatsache, daß das Leben der Geist und geistig ist, kennen und ihr gehorsam sind, finden wir Sicherheit vor allen Übeln falscher Annahme, und unsere menschliche Lebensauffassung wird zu Sicherheit emporgehoben.

Auf Seite 196 in „Miscellaneous Writings” hat unsere Führerin geschrieben: „Der liebliche, heilige Sinn der Einheit des Menschen mit seinem Schöpfer und das Fortbestehen dieser Einheit erleuchtet in der Wissenschaft unser gegenwärtiges Dasein mit der Immergegenwart und Macht Gottes, des Guten”. Hier kann man Ermutigung und Sicherheit, Gewißheit und Frieden finden.

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