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Gottes Tag

Aus der August 1945-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein sehr wichtiger Umstand in weltlichen Angelegenheiten scheint Zeit zu sein. Sie beherrscht das Leben und Handeln der Sterblichen in großem Maße. Das menschliche Denken befaßt sich viel mit dem Betrachten der Vergangenheit oder dem Planen für die Zukunft. Die Freude in der Gegenwart wird oft durch ein nutzloses Bedauern von Geschehenem oder ein Grauen vor Kommendem geschmälert. Die Christliche Wissenschaft ist die Wissenschaft des wahren Seins; das Verständnis dessen, was tatsächlich ist; das Erfassen dessen, was ewig recht und unveränderlich gut ist. Sie gibt uns einen Maßstab für unser Denken, so daß wir jeden Tag mit allem, was edel, beglückend, gesund, freudig, rein, befriedigend und gut ist, erfüllen und alles, was unsern Tag beeinträchtigen, unfruchtbar, unglücklich, ungesund, enttäuschend oder verachtenswert machen würde, ausschließen können. Eine Wissenschaft, die so erfreuliche Ergebnisse, so begehrenswerte Zustände herbeiführen kann, verdient, daß wir sie gründlich erforschen und uns aufrichtig bemühen, sie völliger zu verstehen und gewissenhafter anzuwenden, sie im Alltagsleben immer mehr durch die Tat zu beweisen.

Gott ist das unendlich Gute. Das Wort „unendlich” bedeutet „ohne Grenzen irgend welcher Art, ... unbeschränkt”. Da Gott gut und unbegrenzt ist, hat der Prophet mit Recht erklärt: „Ist auch ein Gott außer mir? Es ist kein Hort, ich weiß ja keinen”. Gottes Macht, die Macht des unendlichen Guten, muß die einzige Macht sein; denn es kann nichts außer oder neben dem unendlichen All geben. Es kann keine Macht geben, den Unbegrenzten zu begrenzen oder einzuschränken. Da Gott der einzige Schöpfer ist und Er alle Macht hat, gibt es keine andere Macht, die etwas entstehen lassen könnte.

Da Gott, das Gute, die einzige Macht, der einzige Schöpfer ist, gibt es nur eine Schöpfung, die Schöpfung des Guten. Diese Schöpfung Gottes drückt die Güte des alles erschaffenden Guten aus; denn sie ist die völlige Kundwerdung der Art und Beschaffenheit jener göttlichen Macht des Guten, die ihr Urheber, ihr Ursprung und ihr Ausgangspunkt ist. Wie einfach doch Mary Baker Eddy im christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” die ganze Frage zusammenfaßt, wenn sie schreibt (S. 286): „Die Bibel erklärt, daß alles, was Er gemacht hat, gut ist wie Er selbst — gut im Prinzip und in der Idee. Daher ist das geistige Weltall gut und spiegelt Gott so wider, wie Er ist”. Unverkennbar drückt etwas Gottunähnliches nicht Gott oder das göttliche Gute aus, es ist kein Teil der Schöpfung Gottes, sondern entbehrt jeder Wirklichkeit; es ist unwahr und grundlos.

Da der Christliche Wissenschafter das kennt, was wahr und gut ist, erfüllt er seinen Tag mit diesen ewigen Wahrheiten und ist nicht bekümmert oder unglücklich über das, was eine unerquickliche, aber verbesserte Vergangenheit gewesen zu sein scheinen mag; noch hegt er traurige Vorahnungen über eine ungewisse Zukunft. Er wandelt im Licht und in der Freude des Tages Gottes. Er denkt unablässig über Gottes herrliche Schöpfung nach, die immer gegenwärtig ist, und läßt sich von seinem heiligen Ausblick nicht dadurch abbringen, daß er bei den finsteren Schatten der Vergangenheit verweilt, oder auf die düsteren Voraussagen des Irrtums über die Zukunft achtet.

Wer am Meer wohnt, macht manchmal die Erfahrung, daß er in Nebelschichten gerät, wenn er der Küste entlang fährt. Er kann eine Zeitlang in dichten Nebel gehüllt sein, wo es schwer fällt, etwas zu sehen, und dann kommt er plötzlich in den Sonnenschein. Diese Erfahrung kann sich oft wiederholen, ehe das Ziel erreicht ist. Aber der Flieger, der über dem Nebel im vollen Sonnenschein fliegt, fährt gelassen weiter, ohne daß etwas seinen Ausblick hindert.

Der Mensch ist Gottes Widerspiegelung und bleibt in Gottes Gegenwart. Die Widerspiegelung kann von ihrem Urbild nicht getrennt werden, noch kann Gott von Seinem Sohn oder Seiner Kundwerdung getrennt werden. Sie bestehen zusammen und sind ewig eins. Der Mensch geht nicht aus der Finsternis in das Licht, noch aus dem Licht in die Finsternis. Er weilt im Reich der Wirklichkeit, wo Gottes Licht immer scheint, wo der Strahlenglanz der Liebe beständig ausgedrückt ist, wo die Strahlen der Wahrheit immer auf seinen Pfad scheinen. Das Gute kommt und geht nicht, sondern ist ewig, es ist ewig gegenwärtig und stets verfügbar.

Die Bibel sagt klar: „An jenem Tage wird das Licht weder hell noch dunkel sein [engl. Bibel]. Und wird ein Tag sein — der dem Herrn bekannt ist — weder Tag noch Nacht; und um den Abend wird es Licht sein”. Die Immergegenwart des Guten schließt eine scheinbare Abwesenheit des Guten für immer aus. Die Gegenwart und die Macht des Guten schwanken nicht, sie sind nicht unbeständig und setzen nicht zeitweilig aus. Die Macht des Guten ist alltätig und füllt jeden Tag mit dem Reichtum, der Fülle und der Verfügbarkeit des Guten. Wenn wir reines Herzens und in ehrlicher Absicht nach ihr trachten, finden wir sie immer.

Wenn wir sehen, daß dieses Gute überall vorhanden ist, ist unser Tag von der unermeßlichen Fülle, den reichen Schätzen, den erhabenen Segnungen des Guten erfüllt. Wir brauchen die Zeit, wo wir uns des Guten erfreuen, nicht aufzuschieben, noch uns mit seiner verzögerten Kundwerdung abzufinden. „Und wird ein Tag sein — der dem Herrn bekannt ist ... und um den Abend wird es Licht sein”. Der einzige Tag, den der Herr kennt, ist ein guter Tag, und wir können uns über diesen Tag freuen, für seine Segnungen dankbar sein, Gott für diesen Tag danken — Ihm danken, daß Er ihn mit Seinem heiligen Frieden, Seiner vollkommenen Gesundheit, Seiner Fülle der Stärke, Seiner makellosen Reinheit, Seiner zärtlichen Liebe und Barmherzigkeit erfüllt hat.

In jenen Tag kann keine Sünde eindringen; denn Gottes Tag ist ein vollständig guter, vollständig rechter, heiliger Tag. Der Mensch freut sich über die Herrlichkeit jenes Tages, und er ist mit Kraft von oben ausgestattet, den Weg der Reinheit, der Heiligkeit und der Sündlosigkeit zu gehen. An jenem Tag kann keine Krankheit vorkommen; denn es „wird ein Tag sein”, der erfüllt ist von Harmonie, vollkommener Eintracht und der bleibenden Freude, die der Geist seiner ganzen Schöpfung verleiht. An einem Tag, den man für Gott und mit Gott lebt, gibt es keine Enttäuschung; denn Gott hat für den Menschen das Allerhöchste und Beste bestimmt. Weil Gottes Tag vom Guten erfüllt ist, bleiben keine gerechten Wünsche unerfüllt, werden keine heiligen Absichten vereitelt, bleiben keine hohen und erhabenen Bestrebungen unbefriedigt. Jeder zur Verherrlichung Gottes gelebte Tag bringt reichen Lohn; er hebt uns zu größeren Höhen empor, so daß Gottes Licht in uns und durch uns scheinen kann. Wenn wir im Licht des Tages Gottes wandeln, führt unser Weg vorwärts und voran; unser Tag ist erfolgreich, weil wir die Allheit der Liebe und die Allmacht der Wahrheit klarer wahrnehmen.

„Das Licht wird weder hell noch dunkel sein”; aber unser Tag wird ganz hell und von der klaren Wahrnehmung der Lieblichkeit Seiner Liebe, der Freundlichkeit Seiner Gnade, der Vortrefflichkeit Seiner vollkommenen Ideen, der Erhabenheit und Herrlichkeit des von jeder Fessel freien Seins erfüllt sein. Gottes Engel leiten uns jeden Augenblick; Seine Liebe umgibt uns allezeit; Seine Wahrheit schützt uns in jeder Erfahrung. Der Geist befähigt uns, seine lieblichen Verleihungen zu genießen und uns zu eigen zu machen, so daß wir die Arbeit, die jeder Tag uns bringt, verherrlichen und adeln können.

Wenn wir treu gehorchen, ist das Gute allewege bei uns; dann krönt die Herrlichkeit des Guten jedes würdige Bestreben, und wir haben immer den Frieden der Liebe, die Freude der Seele. Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 584): „Dieses Entfalten ist Gottes Tag, ‚und wird keine Nacht da sein‘”.

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