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Seitdem ich mich vor über 30 Jahren in die Christliche Wissenschaft zu...

Aus der Februar 1946-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Seitdem ich mich vor über 30 Jahren in die Christliche Wissenschaft zu vertiefen begann, habe ich viele Heilungen erlebt. Meine erste Heilung war von einem schweren Nierenleiden. Zwei Ärzte hatten gesagt, ich werde höchstens noch ein Jahr leben; aber ich wurde in weniger als zwei Monaten geheilt. Durch die Anwendung der Wahrheit habe ich außerdem Heilung von Lungenentzündung, Grippe, Nierensteinen, Harnruhr und Blutvergiftung erlebt. Für diese und viele andere Beweise der heilenden Macht der Wahrheit bin ich demütig dankbar.

Als junger Offizier der Feldartillerie im ersten Weltkrieg hatte ich viele Gelegenheiten, die Wirksamkeit der Christlichen Wissenschaft nicht nur zur Heilung von Krankheit, sondern auch zur Berichtigung anderer mißlicher und scheinbar oft schwieriger Lagen zu beweisen. Hauptsächlich durch eine Erfahrung lernte ich mehr denn je zuvor die Bedeutung des ersten Glaubenssatzes der Christlichen Wissenschaft (Wissenschaft und Gesundheit von Mrs. Eddy, S. 497) schätzen: „Als Anhänger der Wahrheit haben wir das inspirierte Wort der Bibel zu unserem geeigneten Führer zum ewigen Leben erwählt.”

Meine Mutter, die sich schon lange mit der Christlichen Wissenschaft befaßte, gab mir zu meinem 23. Geburtstag — ich diente damals im Heer der Vereinigten Staaten — eine Bibel. Sie hatte vorn hineingeschrieben: „Möge die Wahrheit, die diese Seiten enthalten, dir ‚Schirm und Schild‘ sein”. Sie erwies sich als mein Schirm und Schild.

Eines Sonntags sollte ich in dem christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst, den die Mannschaft unseres Feldlagers in Frankreich in die Wege geleitet hatte, das Amt des Ersten Lesers versehen. Als ich am Mittag den Regimentstisch verließ, redete mich der kommandierende Offizier meines Regiments an und stellte nach einem kurzen Gespräch die ungewöhnliche Forderung an mich, die Christliche Wissenschaft aufzugeben, solange ich im Heer sei, um bei den anderen Offizieren, von denen die meisten Anhänger eines anderen oder überhaupt keines Glaubens waren, nicht in Verruf zu kommen.

Dieser Offizier galt bei den meisten seiner Untergebenen als ein strenger Vorgesetzter. Ja, seine Bestrafungsmaßregeln waren einmal so schwer, daß ihm von seinen Vorgesetzten angedroht wurde, er werde seines Dienstes enthoben werden. Trotz dieses äußeren Anscheins wußte ich durch mein Verständnis der Christlichen Wissenschaft, daß der zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffene Mensch nie unbarmherzig oder ungerecht ist. Daher hatte ich nie wie einige andere Offiziere Furcht vor ihm gehabt.

Als er diese ungewöhnliche Forderung stellte, sah ich ihm furchtlos ins Auge und sagte frohgemut zu ihm: „Herr Oberst, was ich von der Christlichen Wissenschaft gelernt habe, kann ich so wenig aufgeben, wie Sie das Einmaleins aufgeben könnten.” Ich versicherte ihm jedoch, daß ich bestrebt gewesen sei und es auch in Zukunft sein würde, alle Heeresvorschriften zu befolgen, da ich mir bewußt sei, daß dies ein wesentlicher Teil der Ausbildung jedes guten Soldaten sei. Ich hatte mich den Impfungen und anderen Gesundheitsmaßregeln unterworfen, und ich sagte ihm, daß ich entgegen seiner Annahme bei einer Erkrankung an Grippe kurz vorher ärztliche Behandlung nicht abgelehnt hatte, sondern daß mir eine solche Behandlung gar nicht angeboten worden war von den Ärzten, die meinen Glauben betreffs Arznei offenbar achteten. Dennoch schien er auf seiner Forderung zu bestehen, und ich wußte, daß mir nichts anderes übrig blieb, als meinen Fall einem höheren Gericht zu unterbreiten.

Ich ging in mein Quartier zurück und einige Augenblicke sah es aus, als ob ich „in des Walfisches Bauch”, sozusagen in der Klemme sei. Einerseits war ich verpflichtet, das Leseramt in einem christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst zu versehen, und anderseits stand ich anscheinend vor dem Geheiß eines Vorgesetzten, es nicht zu tun. Ich wollte nichts tun, was von meinem befehlhabenden Offizier als Widersetzlichkeit — ein schweres Vergehen beim Militär — ausgelegt werden konnte. Aber ich wollte auch nicht das, was meine Pflicht gegen Gott und die Christlichen Wissenschafter in jenem Feldlager zu sein schien, versäumen.

Ich betete einige Minuten ernstlich um Führung. Dann fielen mir die Worte auf dem Vorsetzblatt meiner Bibel ein; ich nahm sie zur Hand und schlug sie auf. Mein Blick fiel auf die Stelle im 23. Kapitel des Buchs Josua: „Und ihr habt gesehen alles, was der Herr, euer Gott, getan hat an allen diesen Völkern vor euch her; denn der Herr, euer Gott, hat selber für euch gestritten.” Ich las weiter: „So seid nun sehr getrost, daß ihr haltet und tut alles, was geschrieben steht im Gesetzbuch Mose’s, daß ihr nicht davon weichet, weder zur Rechten noch zur Linken, auf daß ihr nicht unter diese übrigen Völker kommet, die bei euch sind, und nicht gedenket noch schwöret bei dem Namen ihrer Götter noch ihnen dienet noch sie anbetet, sondern dem Herrn, eurem Gott, anhanget, wie ihr bis auf diesen Tag getan habt. ... Euer einer jagt tausend; denn der Herr, euer Gott, streitet für euch, wie er euch geredet hat. Darum so behütet aufs fleißigste eure Seelen, daß ihr den Herrn, euren Gott, liebhabet.”

Ich war sprachlos, wie schnell die Antwort auf diese scheinbar beängstigende Frage gekommen war. In jenem Augenblick war die in der Bibel enthaltene Wahrheit mein „Schirm und Schild” geworden. Alle Furcht und Unentschlossenheit, was ich tun sollte, waren gewichen.

Ich machte die Bibel zu, nahm Wissenschaft und Gesundheit und das Vierteljahrsheft und ging mit diesen Büchern unter dem Arm an den Offizierswohnungen und dem Quartier des Obersten vorbei in das Zelt des Christlichen Jünglingsvereins, um die mir übertragene Pflicht im christlich-wissenschaftlichen Gottesdienst zu erfüllen. Von jenem Tage an wurde, solange ich beim Militär war, nie wieder etwas zu mir gesagt, daß ich die Christliche Wissenschaft aufgeben soll. Zwischen den Ärzten und mir bestanden die freundlichsten Beziehungen weiter, und der Feldgeistliche kam, obgleich er einem andern Glauben angehörte, oft zu mir, um mir christlich-wissenschaftliche Schriften zu bringen, die er durch die kostenlose Verteilungsarbeit Der Mutterkirche von Zeit zu Zeit erhielt.

Als der Oberst mir nach Beendigung meines Dienstes meine Entlassungspapiere aushändigte, lobte er mich nicht nur als einen guten Soldaten, sondern drückte auch seine wärmste persönliche Achtung für mich aus.

Dies war nur eine der vielen Erfahrungen, die mich veranlaßten, die Lehren der Christlichen Wissenschaft, die sich meinem Bewußtsein seit einer Reihe von Jahren entfaltet hatten, auf die Probe zu stellen. Der Heeresdienst erwies sich als eine der denkbar besten Gelegenheiten zur Erprobung der praktischen Anwendung dieser Lehren. Dadurch, daß ich das, was ich schon wußte, in die Tat umsetzte, konnte ich die größere Erleuchtung, die mir später zuteil wurde, empfangen.—

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