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Willigkeit

Aus der März 1946-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Dein Wille geschehe.” Dieses Gebet Christi Jesu ist die offene Tür zum Himmel, dem wahren Daseinszustand des Menschen. Willigkeit des Herzens und des Gemüts ist eine Eigenschaft, die mit Gebet und Streben ausgebildet werden muß, wenn man eingehen will durch jene Tür von dem sterblichen Traum zu der unsterblichen Wirklichkeit. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, sagt auf Seite 323 und 324 des Buches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift”: „Die Willigkeit, wie ein kleines Kind zu werden und das Alte um des Neuen willen aufzugeben, macht den Gedanken für die vorgeschrittene Idee empfänglich. Die Freudigkeit, die falschen Marksteine zu verlassen, und die Freude, sie verschwinden zu sehen — eine solche Gesinnung beschleunigt die endgültige Harmonie.”

Doch wie willig sind wir wirklich, den alten Menschen abzulegen und den neuen anzuziehn? Strengen wir uns nicht manchmal an, den neuen über den alten zu ziehen, oder den alten in den neuen umzuwandeln? Die falschen Theorien der Theologie und Physiologie lehren uns, am alten Menschen festzuhalten — ihn zu lieben, ihn zu strafen, ihn zu heilen und ihn in gewisser Weise zu erlösen, um ihn in das Himmelreich zu bringen. Diese falschen Lehren sind nicht immer leicht zu erkennen und aufzugeben. Oft kommt es vor, daß jemand denkt und sagt, daß er willig ist — o, so willig — den alten Menschen abzulegen, doch eine nähere Prüfung des Denkens wird offenbaren, daß er noch recht festhält an diesem alten Menschen und erwartet, daß er geheilt werden und glücklich und wohlhabend gemacht werden soll. Man ist willig genug, die Übel und Begrenzungen des menschlichen Gemüts aufzugeben, indem man sie heilen läßt, doch sie als nichts zu erkennen, jenes Gemüt selbst und dessen scheinbare Wesenheit, die sich als unsre Selbstheit aufspielt, aufzugeben, das ist eine andere Sache. Wegen unsrer Unwissenheit betreffs der Fülle und Vollständigkeit des neuen, wahren Menschen fürchten wir uns manchmal, den alten aufzugeben, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren und ohne Wesenheit und Grundlage für unser Dasein gelassen zu werden. Wir können noch nicht recht erkennen, daß wir erst, wenn die alten Begriffe für neue Ideen aufgegeben werden, in die Fülle des Lebens und seines individualisierten Ausdrucks, des Menschen, kommen können.

Manchmal kommt es vor in der Ausübung der Christlichen Wissenschaft, daß jemand zu dem Ausüber kommt, der von persönlichen Erfahrungen, persönlicher Verantwortlichkeit und persönlichen Befürchtungen, Hoffnungen, Wünschen, Enttäuschungen, Bestrebungen und Übeln niedergedrückt ist. Er möchte gesund gemacht werden, so daß die Übel verschwinden, die persönlichen Hoffnungen und Wünsche hingegen erfüllt werden, und er in Harmonie, Gesundheit und selbständiger Tätigkeit seinen sogenannten Lebenslauf vollenden kann. Hier müssen beide, der Ausüber sowohl wie der Patient, willig sein, der Versuchung zu widerstehen, den Menschen als einen Sterblichen zu behandeln, mit all seinen Begrenzungen und Unvollkommenheiten — in dem Bestreben, ihn von diesen zu heilen. Diese müssen vielmehr als falsche Vorstellungen erkannt werden, die völlig unwirklich sind. An ihrer Stelle muß die Gegenwart des Gemüts erkannt werden, das seine vollkommenen Ideen erklärt, die die Widerspiegelung der göttlichen Liebe sind und unwandelbar von ihr regiert werden. So wird der Kranke nicht nur von den Übeln des Fleisches geheilt, sondern er zieht den neuen Menschen an, und fängt an, die ewige und unwandelbare Harmonie des wahren Seins zu erleben. Er ergreift das unsterbliche Leben. In ihrem Werk „Unity of Good” (S. 9) sagt Mrs. Eddy: „Was ist der Hauptpunkt, der mein metaphysisches System von andern unterscheidet? Dieser: daß durch das Erkennen der Unwirklichkeit von Sünde, Krankheit und Tod die Allheit Gottes demonstriert wird.”

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