Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Der Mensch ist die Widerspiegelung Gottes

Aus der September 1948-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mary Baker Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckte und die christlich-wissenschaftliche Bewegung gründete, machte einen wichtigen Beitrag zu dem menschlichen Verständnis in bezug auf den Menschen und dessen Beziehung zu seinem Schöpfer, als sie offenbarte, daß der Mensch die Widerspiegelung Gottes ist. Die Demonstrationen von Harmonie und Gesundheit, die unfehlbar dem Verständnis dieser Offenbarung folgen, beweisen den Irrtum der menschlichen Annahme, daß der Mensch ein körperliches Wesen ist, das für seinen Ausdruck von Leben vom Fleische abhängt und ein ihm eigenes Gemüt besitzt, in dem Gutes und Böses auf- und niederfließen wie Ebbe und Flut, je nach der Stimmung des Einzelwesens.

Der Ausdruck „Widerspiegelung“ kann von zwei verschiedenen Gesichtspunkten aus gedeutet werden. Erstens weist er auf etwas hin, das abhängig ist, etwas, das Ursprung und Prinzip hat; das heißt, etwas, das nicht unabhängig aus sich selbst existiert, ja etwas, das Wirkung ist, doch niemals Ursache. Weiter bedeutet der Ausdruck ein genaues Ebenbild seines Urbildes.

Viele der geistig aufklärenden Bedeutungen des Ausdrucks Widerspiegelung können durch ein sorgfältiges Studium desselben in den Schriften Mrs. Eddys erlangt werden. Eine dieser Bedeutungen macht es klar, daß der Mensch der Ausfluß, das Ergebnis oder die Ausstrahlung des göttlichen Gemüts ist, in gewissem Sinne gleich den Strahlen der Leuchtkraft, die von der Sonne ausgehen. Eine andere Bedeutung des Wortes versinnbildlicht die Genauigkeit, mit der der Mensch seinen Schöpfer widerspiegelt, und die Mrs. Eddy in den Gleichnissen eines Gegenstandes, der in einem Spiegel, einem See oder einer Kamera widergespiegelt wird, veranschaulicht.

In ihrem Werk „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 515–516) braucht Mrs. Eddy das letztere Sinnbild, wenn sie schreibt: „Deine Widerspiegelung im Spiegel ist dein eignes Bild oder Gleichnis. Hebst du ein Gewicht, so tut deine Widerspiegelung es ebenfalls. Sprichst du, so bewegen sich die Lippen dieses Gleichnisses in Übereinstimmung mit den deinen. Nun vergleiche den Menschen vor dem Spiegel mit seinem göttlichen Prinzip, Gott. Nenne den Spiegel göttliche Wissenschaft und den Menschen die Widerspiegelung. Dann beachte, wie getreu, in Übereinstimmung mit der Christlichen Wissenschaft, die Widerspiegelung ihrem Urbild ist. Wie die Widerspiegelung von dir im Spiegel erscheint, so bist du, da du geistig bist, die Widerspiegelung Gottes.“

In diesem Sinnbild wie in anderen ähnlicher Art wird die Genauigkeit von des Menschen Widerspiegelung seines Schöpfers veranschaulicht. Der Mensch wird als völlig geistig dargestellt, und als nur göttliche Eigenschaften und Merkmale Gottes, jedoch nichts Ihm Unähnliches ausdrückend. Christus Jesus legte diese geistige Wahrheit dar, als er zu seinen Jüngern sagte (Joh. 14:9): „Wer mich sieht, der sieht den Vater.“

Diese Art Veranschaulichung dient dazu, die so vorherrschende falsche Annahme zu berichtigen, daß ein Sterblicher der wirkliche Mensch ist, der von Gott erschaffene Mensch; doch können wir hierdurch nicht ein vollkommenes Verständnis der geistigen Auffassung des Menschen als Widerspiegelung erlangen, denn ein Urbild hier und seine Widerspiegelung dort könnte den Eindruck eines Getrenntseins erwecken, welches doch nicht zwischen Gott und dem Menschen, dem Gemüt und seiner Idee, bestehen kann.

Andererseits gebraucht Mrs. Eddy das Wort „Widerspiegelung“ auch, um anzudeuten, daß der Mensch der Ausfluß Gottes ist, und um das Einssein zwischen dem göttlichen Gemüt und seiner Widerspiegelung oder seinem Ausdruck in ihrer untrennbaren Beziehung zu erklären. Auf diese innige Beziehung nahm Christus Jesus Bezug, als er sagte (Joh. 10:30): „Ich und der Vater sind eins“ — das heißt, eins als Gemüt und seine Idee, doch verschieden in ihren Eigenschaften als Ursache und Wirkung. Dieses Einssein wird in solchen Erklärungen angedeutet wie: „Der Vater ist größer als ich“ (Joh. 14:28) und: „Der Vater ... ist größer denn alles“ (Joh. 10:29). Mrs. Eddy erklärt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 250): „Der Mensch ist nicht Gott, sondern, dem Lichtstrahl gleich, der von der Sonne kommt, spiegelt der Mensch, der Ausdruck Gottes, Gott wider.“

Der geistige Mensch als das Ergebnis oder die Widerspiegelung des Gemüts, besteht aus den göttlich mentalen Elementen, die Gott ausmachen. Die Bestimmung des Menschen als geistiger Widerspiegelung oder Ausstrahlung ist, ewig die Entfaltung der Energien und Eigenschaften des Gemüts zu bezeugen, die herrliche Natur seines göttlichen Prinzips zum Ausdruck zu bringen und die unwiderstehlichen Kräfte des Guten zu verkörpern. Ebenso wie die Energien und Kräfte der Sonne sich in den individuellen Strahlen offenbaren, so finden auch die Eigenschaften Gottes, wie Dasein, Intelligenz, Güte, Freude und Macht, nur durch individuelle Widerspiegelung der Seele Ausdruck. Mrs. Eddys sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 300): „Das Universum spiegelt die göttliche Substanz oder das göttliche Gemüt wider und bringt diese zum Ausdruck; daher ist Gott nur in dem geistigen Universum und in dem geistigen Menschen zu sehen, wie die Sonne in dem Lichtstrahl zu sehen ist, der von ihr ausgeht.“

Die wissenschaftliche Verbundenheit, die zwischen Gott und dem Menschen besteht, als dem göttlichen Gemüt und seiner Widerspiegelung, besiegelt die ununterbrochene Fortdauer der Beziehungen zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung. Der Mensch kann ebensowenig von seinem Schöpfer getrennt werden, wie der Sonnenstrahl von der Sonne. Diese göttlichen Beziehungen verleihen dem Menschen seine Wesenheit. Ohne sie würde er wesenlos sein und weder Prinzip noch Daseinsberechtigung haben. In dem Maße, wie wir die göttliche Natur widerspiegeln, beten wir Gott wahrhaft an und offenbaren das unsterbliche Wesen Gottes und des Menschen.

Wenn man verstehen lernt, daß Gott als der Ausdruck des Geistes von einer unerschöpflichen Quelle ausgeht, so hört man auf, seine Erwartungen der fortgesetzten Offenbarwerdung des Guten zu begrenzen. Der Meister sagte (Joh. 5:19): „Der Sohn kann nichts von sich selber tun, sondern was er siehet den Vater tun; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“ Die Christliche Wissenschaft beweist die universelle Tatsache, daß in Wirklichkeit jeder Mensch der Sohn Gottes ist und von dem Vater in Sicherheit beschirmt und geliebt wird, daß er als Idee ewig in dem göttlichen Gemüt beschlossen ist und als Widerspiegelung und Ebenbild Gottes sich immerdar weiter entfaltet.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / September 1948

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.