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Im zweiten Brief des Paulus an Timotheus (2:13) lesen wir: „Glauben...

Aus der September 1948-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im zweiten Brief des Paulus an Timotheus (2:13) lesen wir: „Glauben wir nicht, so bleibt [Gott doch] treu; er kann sich selbst nicht verleugnen.“ Ich habe in meiner eigenen Erfahrung die Wahrheit dieser Erklärung erlebt. In meiner Jugend war ich sehr nervös. Als ich 20 Jahre alt war, wurde ich Lehrerin in einer Volksschule. Meine Aufgabe war nicht leicht, und ich fühlte mich sehr oft überanstrengt. Ich war die Älteste von vielen Kindern, und wir alle waren uns dessen bewußt, daß wir unsern eigenen Unterhalt verdienen mußten. Doch war ich schließlich so abgespannt und erschöpft, daß ich in ein Sanatorium gebracht werden mußte. Nachdem ich dort ein halbes Jahr zur Erholung geblieben war, nahm ich den Unterricht wieder auf. Ich hatte meinen Beruf sehr gern, doch war inzwischen eine große Veränderung eingetreten.

Die Behörden wollten gemeinsame Erziehung beider Geschlechter einführen. Bis zu der Zeit hatte ich nur Mädchen unterrichtet, und nun wurde ich mit meinen Mädchen in eine andere Schule versetzt, wo bisher nur Knaben gewesen waren. Ich fürchtete mich vor den Knaben, die manchmal größer waren als ich, und die es nicht gerne hatten, von einer Frau unterrichtet zu werden. So kam es also täglich zu Schwierigkeiten. Schließlich konnte ich es nicht länger aushalten. Ich fühlte mich sehr elend und krank und mußte eine Zeitlang das Bett hüten. Ich litt an Herzschwäche, und ein Arzt, der mich behandelte, sagte mir, daß ich nie wieder imstande sein würde zu unterrichten oder radzufahren. Zu der Zeit riet mir eine Freundin, die selbst keine Christliche Wissenschafterin war, es mit der Wissenschaft zu versuchen. Ich gab meine Zustimmung, und sie bat eine Ausüberin, mich zu besuchen. Diese kam und sprach mit mir; doch da sie erkannte, daß es nicht mein aufrichtiger Wunsch war, Behandlung im Sinne der Wissenschaft zu haben, ging sie wieder fort. Aber schließlich war ich so elend, daß ich sie selbst um Behandlung bat, die dann auch in liebevollster Weise gegeben wurde. Ich kam bald wieder zu Kräften. Ich studierte die Christliche Wissenschaft eingehend, wie ich gewohnt war zu studieren. Obwohl ich zur Zeit nicht viel von dem Geist in mir aufnahm, wurde ich geheilt, und nachdem ich mich von neuem einer ärztlichen Untersuchung unterzogen hatte, nahm ich den Unterricht wieder auf. Im Jahre 1924 trat ich einer Zweigkirche bei, und mit Hilfe einer Ausüberin war es mir möglich, meiner Beschäftigung nachzugehen.

Kurz darauf kam ein Verwandter in schwerkrankem Zustande aus Ostindien zurück und wohnte bei uns. Er schied von hinnen, obwohl wir alles für ihn taten, was wir konnten, und dieser Verlust war ein furchtbarer Schlag für mich. Ich konnte an nichts anderes mehr denken und mußte schließlich wieder in ein Sanatorium gebracht werden. Das war die dunkelste Zeit meines Lebens. Ich hatte meinen Halt in der Wissenschaft verloren. Anderthalb Jahre lang konnte ich nicht mehr meinen Beruf als Lehrerin ausüben. Als ich ihn endlich wieder aufnehmen konnte, waren die Knaben mehr daran gewöhnt, von einer Frau unterrichtet zu werden. Ich hatte jetzt Freude an meiner Arbeit und hatte die Jungen gern, mit denen ich dann arbeitete, bis ich in den Ruhestand versetzt wurde. Danach suchte und fand ich andere Arbeit, and meine Tage waren recht voll, denn ich wollte immer noch nicht mit meinen Gedanken alleingelassen werden. Im großen ganzen war ich glücklich, doch etwas fehlte — ich hatte noch nicht meinen Weg zur Wissenschaft zurückgefunden. Das Ereignis kam ganz unerwartet. Ich werde den Tag niemals vergessen. Meine ganze Weltanschauung wurde dadurch umgewandelt. Ich war immer noch ein Mitglied unserer Kirche und hatte auch noch meine Bücher. Ich besuchte die gleiche Ausüberin, die mir vorher geholfen hatte, um von ihr beraten zu werden. Sie erklärte mir, daß ich demütiger werden müsse. Seit dem Tage habe ich viele Segnungen erfahren.

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