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„Nimmermüde Anbeter“

Aus der September 1948-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Auf Seite 220 des Buches „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ schreibt Mary Baker Eddy: „Das Veilchen öffnet sein blaues Auge, um den jungen Frühling zu grüßen. Die Blätter, die nimmermüden Anbeter der Natur, klatschen in die Hände.“ Diese schönen Gleichnisse könnten vielfach angewendet werden.

Wenn die Nachtigall von den südlichen Ländern zu ihrem Sommerheim zurückkehrt, so braucht sie nicht nach dem Weg zu fragen oder den Fahrplan zu benutzen. Wenn unter der Berührung des Lenzes die Wälder und Wiesen erwachen, so braucht die Natur keine Glocke, um sie aufzuwecken. Wenn der Lachs das Meer verläßt, um seine Laichwasser zu finden an den Quellen der Flüsse, so läßt er sich von seinem Instinkt leiten. Jahr für Jahr wandert er unermüdlich stromaufwärts zu denselben Wassern, wie von nie irrender Führung geleitet. Im Sternenzelt bewegen sich die Planeten in den ihnen angewiesenen Bahnen. Die weiten, noch unerforschten Gebiete der Nebelflecke überwältigen das menschliche Gemüt mit der Majestät des Raums. Ihre Größe übersteigt alle Beschreibung. In allem, vom unendlich Kleinen bis zum unendlich Großen, kann die widergespiegelte Intelligenz Gottes, des Geistes oder Gemüts, erkannt werden. Die Natur ist ein beredsamer Prediger, ein nimmermüder Anbeter, der sich mehr in Taten als in Worten ausdrückt. Benjamin Franklin schrieb einmal: „Niemand predigt besser als die Ameise, und sie sagt nichts.“

Aber was sollen wir von den zerstörenden Elementen der Natur denken? Bilden auch sie einen Teil der widergespiegelten Intelligenz des göttlichen Gemüts? Wie kann die Lehre von Zahn und Klaue mit dem wohltätigen Einfluß der göttlichen Liebe in Einklang gebracht werden? Warum verfolgt ein Tier unnachgiebig das andere? Warum regnen die sogenannten Naturkräfte Unglück und Zerstörung auf die Menschheit?

Diese Fragen werden endgültig in der Christlichen Wissenschaft beantwortet. Auf Seite 78 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Die verwelkende Blume, die verkümmerte Knospe, die knorrige Eiche, das reißende Tier — ebenso wie die Disharmonien von Krankheit, Sünde und Tod — sind unnatürlich. Sie sind die Unwahrheiten des Sinnes, die wechselnden Abweichungen des sterblichen Gemüts; sie sind nicht die ewigen Wirklichkeiten des Gemüts.“ Diese herausfordernden Erklärungen erheischen die Aufmerksamkeit aller Christlichen Wissenschafter, ja selbst aller Naturfreunde.

Wieviel nehmen wir von der Natur an, das keine Grundlage in der Wahrheit hat? Das geistige, von Gott, dem Geist, erschaffene Weltall schließt keine zerstörenden Elemente in sich. Erkennen wir diesen Lehrsatz als eine fundamentale Tatsache an? Jesaja (11:6) beschriebt das Tausendjährige Reich als einen Zustand der Freundschaft und des Friedens: „Die Wölfe werden bei den Lämmern wohnen und die Parder bei den Böcken liegen. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben.“

Landwirte und Obstzüchter, Astronome und Seefahrer, ja alle, die mit der Natur zu tun haben, werden entdecken, daß sich durch das Studium und die Anwendung der Christlichen Wissenschaft ein wunderbares neues Gebiet für Forschung und Demonstration vor ihnen auftut. Zerstörende Elemente, ob sie nun als Viehseuchen, Pflanzenkrankheiten oder vernichtende Unwetter in die Erscheinung treten, können durch treue, ernste Arbeit bekämpft und überwunden werden. Es ist nicht mehr notwendig, furchtsam oder ergeben dazusitzen, wenn eine Dürre oder Überschwemmung droht.

Wenn etwa das sterbliche Gemüt die Vernichtung einer Ernte, die Verkümmerung schöner Blüten oder das Herannahen eines verwüstenden Orkans voraussagt — falten wir resigniert die Hände und lassen es alles über uns ergehen? Ist es nicht vernünftiger und wissenschaftlicher, diesen bösen Suggestionen ebenso kräftig entgegenzutreten wie einer Epidemie oder einer körperlichen Krankheit?

Haben wir nicht ein Recht zu wissen, daß Baum oder Kraut die Existenz einer Idee in dem Gemüt, das Gott ist, andeutet, und daß sie als Ideen kein materielles oder zerstörendes Element in sich tragen? Haben wir nicht die Autorität des Meisters Christus Jesus, den Sturm zu stillen und Versorgung im Maul des Fisches zu finden — in der Fülle der göttlichen Liebe? Können wir nicht verstehen wie er, daß wir in Wirklichkeit in einem Weltall des Geistes leben, wo keine Leere des materiellen Sinnes das vollkommene Gleichgewicht des göttlichen Prinzips — der Liebe — stören, verschieben oder umstoßen kann?

Ein Christlicher Wissenschafter sollte diesen Irrtümern nicht erlauben, auf seinem Gut oder in seinem Garten oder auch auf hoher See in seiner Erfahrung in die Erscheinung zu treten, ohne sie mit ernster geistiger Arbeit zu bekämpfen. Geistige Konsequenz ist ebenso notwendig auf dem Gut wie im Haushalt. Der wachsame Christliche Wissenschafter wird niemals zugeben, daß es einen irrigen Zustand gibt, der über die Heilkraft der Wahrheit hinausgeht. Er sollte stets der inspirierenden Verheißung des Engels Gabriel gedenken: „Bei Gott ist kein Ding unmöglich“ (Luk. 1:37).

Die Christliche Wissenschaft ist auf alle Probleme anwendbar, ob diese nun groß oder klein sind. Doch ist ein schnelles, ja sofortiges Berichtigen des Denkens in bezug auf den Irrtum und das Ersetzen der materiellen Annahme durch die geistige Idee unerläßlich. Möglicherweise mag der Christliche Wissenschafter am Anfang manchmal nicht ohne Stolpern fortschreiten. Doch die Zeit wird kommen, wenn er sich durch sein geistiges Verständnis auf eine höhere Demonstrationsebene erheben und statt zum Weltall aufzuschauen, es von Gott aus betrachten kann. Von diesem Zeitpunkt schreibt Mrs. Eddy auf Seite 125 ihres Werkes „Wissenschaft und Gesundheit“: „Der Seemann wird Herrschaft haben über die Atmosphäre und die große Tiefe, über die Fische im Meer und die Vögel unter dem Himmel. Der Astronom wird nicht mehr zu den Sternen hinaufschauen — er wird von ihnen aus in das Weltall hinausschauen; und der Gärtner wird seine Blume vor ihrem Samen gewahren.“

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