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„Alles ist neu geworden“

Aus der Januar 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Etwas in den Worten „neu“ und „erneuern“ erweckt im menschlichen Herzen ein Gefühl der Hoffnung, die Erwartung besserer, glücklicherer Zeiten für die Menschheit. Wir freuen uns auf einen neuen Tag oder ein neues Jahr, auf neue Gelegenheiten, von Diensten zu sein, oder eine Erneuerung dessen, das sich schon als gut erwiesen hat. Politiker verheißen eine neue und bessere Ordnung der Dinge, und die Wähler, die sich nach besseren Zuständen, nach einer Regierung der Gerechtigkeit und Billigkeit sehnen, beweisen ihnen ihr Vertrauen durch ihre Wahl. Mit Recht sagt Pope: „Die Hoffnung lebt ewiglich in der menschlichen Brust.“ Und wird nicht bald der Wiederhall der guten Wünsche zum Neuen Jahr, die Freunde und Nachbarn einander zurufen, die Luft erfüllen?

Nun kommt die Wissenschaft des Christentums mit ihrer frohen Botschaft an die menschliche Familie, die mehr bedeutet als bloßes Wünschen und hoffnungsvolles Erwarten. Sie sagt zu den Kranken, zu den Sklaven der Sünde, zu denen, die mit dem Gefühl der Niederlage und der Entmutigung zu kämpfen haben: Es gibt Erneuerung des Lebens für euch, es ist heute noch für euch möglich, diese Verheißung verstehen zu lernen, und ihre Wahrheit zu demonstrieren.

Vor Jahrhunderten rief der Prophet Hesekiel die Kinder Israel auf und mahnte sie in den folgenden donnernden Worten, nach Erneuerung ihres geistigen Sinnes zu trachten: „Werfet von euch alle eure Übertretung, damit ihr übertreten habt, und machet euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Denn warum willst du sterben, du Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am Tode des Sterbenden, spricht der Herr, Herr. Darum bekehret euch, so werdet ihr leben.“ Welch eine Aufforderung! Der Prophet drückte nicht nur den Wunsch aus, daß seine Hörer Erneuerung des Lebens verspüren möchten; er gebot ihnen, ihre Übertretungen von sich zu werfen — die Befürchtungen und Beschränkungen des materiellen Sinnes zu überwinden — und einen neuen und höheren Begriff des Seins zu erlangen.

Könnte nicht Hesekiel mit einem Schullehrer verglichen werden, der zu seinen Schülern sagt: „Kinder, ich brauche euch nicht eine glückliche Erfahrung bei eurem Erlernen der Rechenkunst zu wünschen. Ich rate euch, ihre Regeln zu lernen und anzuwenden, denn so werdet ihr die Freude und Befriedigung haben, eure Probleme lösen zu können.“ Wie sehnt sich der Christliche Wissenschafter darnach, mehr für seine Mitmenschen zu tun, als ihnen ein glückliches Neujahr zu wünschen! Wie gewiß ist er, daß ein Freund glücklich und sicher auf dem Wege zur Harmonie ist, wenn er das von der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft Mary Baker Eddy geschriebene Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ gefunden hat! Jemand hat einmal gesagt: „Ich wünsche, ich könnte jeden Neujahrsgruß mit diesen Worten schließen: ‚und, mein Freund, dieses Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ wird euch lehren, wie ihr ein glückliches Neujahr haben könnt.‘ “

Hier sollte ein Wort an diejenigen gerichtet werden, die sich der Christlichen Wissenschaft zugewandt haben, um in gewissem Maße Lebenserneuerung und Heilung von körperlichen Leiden zu finden. Im fünften Kapitel des zweiten Korintherbriefes macht der Apostel Paulus verschiedene wichtige Erklärungen über den materiellen Begriff des Körpers, Erklärungen, die von einem jeden Wahrheitssucher beachtet und verarbeitet werden sollten. Vor allem zeigt er, daß die irdische Hütte, der Körper, nicht von Gott erbaut ist; ja er erklärt, daß, „dieweil wir im Leibe wohnen, so wallen wir ferne vom Herrn“.

In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 216, 217) erläutert Mrs. Eddy dieses Thema folgendermaßen: — „Wenn du sagst: ‚Des Menschen Leib ist materiell,‘ so sage ich mit Paulus: habe ‚vielmehr Lust außer dem Leibe zu wallen und daheim zu sein bei dem Herrn.‘ Gib deine materielle Annahme von Gemüt in Materie auf und habe nur ein Gemüt, ja, Gott; denn dieses Gemüt bildet sein eignes Gleichnis.“ Dies stimmt vollkommen überein mit den Lehren des Paulus in bezug auf die immerwährende Entfaltung des neuen Menschen, des Bildes Gottes, denn er schreibt (2. Kor. 5:16, 17): „Darum kennen wir von nun an niemand nach dem Fleisch. ... Ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!“

Es ist von größter Wichtigkeit, daß der Anhänger der Christlichen Wissenschaft diesen wesentlichen christlichen Glaubenssatz verstehen lernt. Er muß willens sein, den Gedanken von dem materiellen Begriff des Körpers abzuwenden und sich klarzumachen, daß des Menschen wahre Wesenheit geistig mental ist. Laßt uns zum Beispiel annehmen, du siehst in einem Freund ein Beispiel selbstlosen Menschentums. Bringst du diese gottähnlichen Eigenschaften in Gedanken in irgendwelcher Weise mit seinem materiellen Körper in Verbindung? Erhebt der Gedanke sich nicht über die Körperlichkeit? Erkennt ihr nicht die wirkliche geistige Selbstheit, das, was Gott, Liebe, Wahrheit und Leben, verkörpert oder ausdrückt? Daher verschwendet der Christliche Wissenschafter keine kostbaren Augenblicke damit, unnötigerweise auf dem materiellen Begriff des Körpers zu verweilen. Je mehr er ihn aus den Gedanken ausschalten kann, desto mehr wird sich dies in Frieden und Harmonie auswirken. Mit Bezug auf sich selbst sowohl wie auch auf andere sucht er den wirklichen Menschen im Reich des geistigen Bewußtseins und nicht im Reich der Sinne.

Wie unnütz ist es daher, sich an einen Materiearzt zu wenden, um eine Diagnose zu erlangen, und um eine Untersuchung des fleischlichen Begriffs oder Körpers zu bitten, wenn wir doch in der Wissenschaft verstehen lernen, daß der materielle Körper nur eine Projektion des menschlichen Gemüts ist und allein das ausdrückt, was dieses Gemüt glaubt und fürchtet.

„Wenn der Körper krank ist“, schreibt Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 425), „so ist das nur eine von den Annahmen des sterblichen Gemüts. Der sterbliche Mensch wird weniger sterblich sein, wenn er einsieht, daß die Materie niemals das Dasein erhält, und daß sie Gott, der das Leben des Menschen ist, niemals zerstören kann.“ Dann, etwas weiter unten in demselben Abschnitt, tut unsre Führerin einen der wichtigsten Aussprüche im ganzen Lehrbuch. Hier lesen wir: „Das Bewußtsein baut einen besseren Körper auf, wenn der Glaube an die Materie besiegt worden ist. Berichtige die materielle Annahme durch geistiges Verständnis, und Geist wird dich neu bilden. Du wirst nie mehr etwas anderes fürchten, als Gott zu erzürnen, und du wirst niemals wieder glauben, daß das Herz oder irgendein Körperteil dich zerstören kann.“

Hier sehen wir, welch gute Früchte es trägt, fern von dem materiellen, sündhaften, schwachen und sterblichen Begriff des Körpers zu sein und vielmehr daheim bei dem harmonischen geistigen Bewußtsein, worin der wirkliche Mensch gefunden wird — die wirkliche Verkörperung des Guten. Hier mag jemand fragen: Wollen denn die Christlichen Wissenschafter alle Gedanken vom Körper ausschalten? Keineswegs. Sie streben nur darnach, einen materiellen, unharmonischen, vergänglichen Begriff des Körpers aufzugeben, und statt dessen geistige Substanz, dasjenige, was unendliches Gemüt, Geist, Liebe widerspiegelt, als wirklich anzuerkennen. Der Wissenschafter erkennt, daß dies die Bedeutung des Schriftwortes ist, daß wir in Christus, der Wahrheit, sein sollen, worin alte Vorstellungen und Beschränkungen verschwinden, um Raum zu machen für die „neue Kreatur“, die offenbar werden soll.

In dem Maße, wie das Denken sich von der Materie abwendet und dem Geist zuwendet, wird ein besserer, harmonischerer Begriff des Körpers in die Erscheinung treten. Aber bedeutet dieser weniger unharmonische Begriff nun etwa, daß wir den wahren Körper, die geistige Verkörperung, schauen? Mit nichten! Doch sehen wir einen gebesserten Begriff und können uns darüber freuen, daß dies einen Schritt vorwärts bedeutet, nach der Erkenntnis jenes Körpers hin, der als „Gottes Tempel“ bezeichnet wird (1. Kor. 3:16).

In seinem großartigen Brief an die „Heiligen“ in Philippi drückt der Apostel von neuem seine Freude darüber aus, keinen Menschen nach dem Fleisch zu kennen. Er legt dar, wie diejenigen, die in Christo sind, finden werden, daß der „nichtige Leib“, den die materiellen Sinne wahrnehmen, von dem Christus verklärt werden wird, „daß er ähnlich werde seinem verklärten Leibe“ (Phil. 3:21). Was für eine Verheißung! Welcher Segen für die ganze menschliche Familie, die unter der Bürde eines falschen Begriffs des Körpers stöhnt! Es ist das Recht, ja die Plicht, eines jeden Nachfolgers Christi, sich zu vergegenwärtigen, daß der Mensch in Wahrheit einen verklärten Leib hat; daß der materielle Begriff, der von Schmerzen, Disharmonie, Schwerfälligkeit, Altersschwäche und all den unliebsamen Begleiterscheinungen der fleischlichen Annahmen berichtet, ein schlechtes, gesetzloses, unwirkliches Spottbild von der gottbegnadeten Wesenheit und Individualität des wahren Menschen ist. Was für ein Rezept für glückliche neue Jahre! Das geistig erleuchtete Bewußtsein entfaltet sich von einer Klarheit zu der andern!

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