Christus Jesus, der größte Metaphysiker, vergeudete nie Zeit mit leeren Worten, sondern sprach immer mit der vollen Macht geistigen Verständnisses; jedes Wort hatte seine bestimmte Bedeutung. Als der Aussätzige ihn um Hilfe bat, gab er ihm versichernd zur Antwort (Matth. 8, 3): „Ich will's tun; sei gereinigt!“
Das „Ich“, von dem Jesus sprach, war nicht sein menschliches Ich, sondern der Christus, die Offenbarwerdung Gottes, die immer gegenwärtig und immer zugänglich ist, alle Krankheit zu heilen. Jesu Verständnis, daß sein wahres Selbst die Widerspiegelung oder der Sohn Gottes war, kam zum Ausdruck in den Worten (Joh. 10, 30): „Ich und der Vater sind eins.“ Gottes Wille wirkt machtvoll, intelligent, weise. Beten: „Dein Wille geschehe“, heißt alles menschliche Planen und allen materiellen Verlaß aufgeben. Gottes Willen tun heißt dem allmächtigen, allgegenwärtigen Gemüt, von dem der Mensch unzertrennlich ist, vertrauen.
Jesu Anweisung: „Sei gereinigt“, ließ erkennen, daß die Heilung von Aussatz wie von jeder andern Art Krankheit durch eine Reinigung des Denkens zustande kommt. Das sterbliche Gemüt muß von seinen gottlosen Annahmen gereinigt werden. Nicht das, was Jesus sagte, sondern sein Verständnis des Einsseins des Menschen mit Gott gab ihm seine heilende Kraft. Worte gehen aus dem Denken hervor, und wenn das Denken dem göttlichen Gemüt entspringt, haben die sich daraus ergebenden Worte die volle Macht der göttlichen Intelligenz. Aber wenn das sterbliche Gemüt spricht, fehlt den Worten diese göttliche Eigenschaft, so daß sie gehaltlos sind.
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