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Heilen, unsere beste Predigt

Aus der Februar 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Jesus seine zwölf Apostel aussandte, gab er ihnen die folgende Anweisung (Matth. 10:8): „Macht die Kranken gesund, reinigt die Aussätzigen, weckt die Toten auf, treibt die Teufel aus.“ Ein ähnliches Geheiß wurde den siebzig Jüngern gegeben, als er sie aussandte in andere Städte (siehe Luk. 10:9). Diese Anweisungen, die tatsächlich an Jesu früheste Nachfolger gerichtet wurden, sind für Christen in allen Zeitaltern bestimmt.

Jesus verhieß (Joh. 14:12): „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater.“ Die Christliche Wissenschaft faßt diesen Ausspruch Jesu als eine göttliche Forderung auf, auch heute noch zu heilen.

Mehr als eine bloße Erklärung des rechten Handelns, ist dieses Geheiß Jesu: „Macht die Kranken gesund!“ ein definitives und bleibendes Gebot. Ein jeder von uns sollte es individuell befolgen, so gut er kann. Mary Baker Eddy richtet diese aufrüttelnde Mahnung an alle Christen (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 37): „Höret folgende gebieterischen Befehle:, Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist'!, Gehet hin in alle Welt, und prediget das Evangelium aller Kreatur‘!, Machet die Kranken gesund‘!“

Die Christliche Wissenschaft hat die verlorengegangene Ausübung des Heilens, wie Christus Jesus und die frühen christlichen Apostel sie demonstrierten, wiedereingesetzt. Die Christliche Wissenschaft mahnt uns dringend, unser heilendes Wirken zu vervollkommnen. Die Wissenschaft der Vollkommenheit steht uns immer zur Verfügung. Sie ist absolut und unveränderlich. Sie erwartet nur unseren Gehorsam, um zur Heilung und Erlösung unser selbst und anderer gebraucht zu werden. Geistiges Heilen bildet tatsächlich die Grundlage des Christentums und der christlich-wissenschaftlichen Kirche.

Man kann nicht wirklich das Christentum predigen, ohne die Hörer in gewissem Grade zu heilen und zu erlösen; und durch die Christus-Wahrheit zu heilen, bedeutet, das Evangelium zu predigen. Zwischen dem Heilen und dem Lehren besteht eine unlösbare Verbundenheit, und diese Verbundenheit ist die Basis der christlich-wissenschaftlichen Betätigung.

Mrs. Eddy betont in „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 201): „Die beste Predigt, die je gehalten worden ist, ist die Wahrheit, welche durch die Zerstörung von Sünde, Krankheit und Tod betätigt und demonstriert wird.“ Wir alle vermögen solch eine Predigt zu halten. Wir tun es in unseren stillen Gebeten für uns selber, für diejenigen, die uns um Hilfe gebeten haben, für die Gemeinde und für die Welt. Diese Predigt sollte mit dem Bewußtsein absoluter Vollkommenheit ausgerüstet sein, in das weder sterblicher Irrtum noch materielles Verlangen Einlaß finden.

Materielles Wünschen und Verlangen sollte in unseren geistigen Gebeten nicht zum Ausdruck kommen. Je mehr wir in unserem Gebet dem geistigen und wirklichen Zustand der Vollkommenheit näher kommen, desto reichlicher und vollkommener werden die heilenden Wirkungen sein.

Jede christliche Predigt, die das aufgeschlossene Herz berührt, sollte den Kranken heilen und den Sünder umwandeln. Die Tatsache, daß dies nicht immer der Fall ist, sollte zu nachdenklichem Forschen anregen. Ebenso sollte jede christlich-wissenschaftliche Behandlung den Kranken heilen und dem Sünder, der ernstlich danach verlangt, Umwandlung bringen. Wenn diese Wirkungen nicht immer folgen, so sollte wiederum eine nachdenkliche Abschätzung der Methode stattfinden.

Ein heilendes Gebet oder eine heilende Behandlung bedeutet mehr, als Gott zu bitten, etwas persönlich Wünschenswertes zustande zu bringen, oder eine materielle Lage zu unseren Gunsten zu berichtigen. Die Voraussetzung für das Beten ist nur zu oft irrig. Das ist der Grund, weshalb die Folgerung oder Wirkung enttäuschend ist. Die Voraussetzung sollte immer die geistige Vollkommenheit sein, und nicht Unvollkommenheit, Disharmonie oder gar ein menschlicher Begriff von Vollkommenheit.

Jemand, der in Gedanken am Irrigen und Materiellen festhält, verleiht nur der Disharmonie weitere Dauer. Im Gebet muß man die unkörperliche, geistige Wirklichkeit wahrnehmen. Man muß verstehen, daß Gott, das allmächtige Gute, nicht eine Person ist, die an einem fernen Orte weilt, sondern daß Er der allgegenwärtige Geist ist, dessen Wunsch und Wille es ist, nur Gutes zu bekunden.

Das machtvollste Gebet ist das Gebet, das Gott als die einzige Macht und den einzigen Urheber der Seins anerkennt, und den Menschen als Gottes unsterbliches, vollkommenes Ebenbild und Gleichnis. Der Mensch muß als rein, rechtschaffen, ewig, unsterblich und gut anerkannt werden. Jede Neigung, den Menschen als einen sterblichen Sünder anzusehen, als ein aus Materie, Blut, Knochen und Gehirn bestehendes Geschöpf, muß in jedem Gebet und jeder Behandlung standhaft als eine Unwahrheit zurückgewiesen werden. Der Mensch ist kein Sterblicher.

Dem äußeren Anschein nach ist der Mensch materiell, doch das ist eine Fälschung der Wirklichkeit. Der wirkliche, vollkommenen und ewige Mensch wird nicht mit den sterblichen Augen wahrgenommen. Doch je mehr dieser vollkommene Mensch im Bewußtsein als die Wirklichkeit des Seins anerkannt wird, desto schneller werden Gedanken und Körperzustände sich in Übereinstimmung mit den christusähnlichen Tatsachen der unsterblichen Vollkommenheit berichtigen.

Der Inhalt unseres heilenden Gebets wird ganz klar in der so oft angeführten Erklärung Christi Jesu dargelegt (Matth. 6:33): „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Ja, sowohl im Gebet wie in der Predigt sollte unsere Aufmerksamkeit nur auf das gerichtet sein, was mit dem Reich Gottes übereinstimmt. Wir müssen alles andere als unwahr, als sündhafte Irrtümer, zurückweisen und standhaft nur an dem festhalten, was wahr, vollkommen und gut ist. Wenn wir das tun, so wird uns alles zufallen, dessen wir bedürfen.

Unsere Verpflichtung der Menschheit gegenüber ist also, auch fürderhin zu predigen und zu heilen. Beides ist ein und dasselbe in der Wirkung. In dem Maße, wie jeder Christ durch Gebet oder geistige Mittel heilt, hält er seine beste, seine christusähnlichste Predigt.

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