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Während des zweiten Weltkrieges trat in...

Aus der Februar 1958-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Während des zweiten Weltkrieges trat in der Organisation, bei der ich angestellt war, ein Mangel an Arbeitskräften ein. So beobachtete ich, welche Schwierigkeiten es bereitete, Männer für gewisse Arbeiten zu bekommen, die zur Aufrechterhaltung des hohen Standards der Gesellschaft notwendig waren. Ich ging daher zum Leiter und fragte, ob ich wohl die Fenster putzen dürfte. Mein Angebot wurde angenommen. Ich wurde sorgfältig in dieser Arbeit angelernt und mit dem Gebrauch des Sicherheitsgurtes vertraut gemacht.

Mein Beweggrund war so richtig, daß mir die Arbeit große Freude machte. Eines Tages jedoch brach der Bolzen, der den Riemen meines Sicherheitsgurtes hielt. Der Riemen gab nach und ich fiel fünf Stockwerke hinunter auf die Terrasse. Während des Falles rief ich aus: „Gott ist mein Leben.“ Ich wurde nicht bewußtlos und war bald imstande, um Hilfe zu rufen. Die Terrasse lag sehr abgesondert, aber mein zweiter Ruf wurde von jemandem gehört und er eilte zu meiner Hilfe. Ich werde nie vergessen, wie nahe ich mich Gott fühlte: nicht einen einzigen Augenblick gab ich der Annahme nach, daß Leben in der Materie sei. Hätte ich das getan, wäre alles vorbei gewesen.

Ich wurde auf einer Tragbare an einen Ort gebracht, wo für mich gesorgt werden konnte. Mein Gesicht war schwer zerschnitten, meine Nase gebrochen, und ich hatte innere Verletzungen erlitten, die es mir unmöglich machten, mich zu bewegen. Ich hielt an Mrs. Eddys Definition des Menschen fest, die zum Teil lautet (Wissenschaft und Gesundheit, S. 475): „Der Mensch ist nicht Materie; er besteht nicht aus Gehirn, Blut, Knochen und andern materiellen Elementen.“ Die Definition besagt weiter: „Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe; er ist kein körperlicher Organismus.“

Ich konnte nicht einmal schlucken, aber ich bestand darauf, wach gehalten zu werden. Die ersten drei Tage waren in der Tat sehr schwer, und ich schaue auf sie zurück als drei Tage der Gelegenheit zu tun, was Jesus in seinen drei Tagen im Grabe tat, wie Mrs. Eddy uns erklärt. Sie sagt (ebd., S. 44): „Er trat allen Ansprüchen der Medizin, der Chirurgie und der Hygiene entgegen und meisterte sie auf dem Grunde der Christlichen Wissenschaft, der Macht des Gemüts über die Materie.“ Diese drei Tage bereiteten mich für den nächsten Schritt vor, der getan werden mußte.

Die Vorschriften der Versicherung erforderten eine Röntgenaufnahme und eingehende Untersuchungen, und ich wurde zu diesem Zweck ins Krankenhaus gebracht. Ein Ausüber arbeitete beständig und meine christliche-wissenschaftlichen Pflegerinnen ließen mich nie allein, nicht einmal während der Untersuchungen. Das Gutachten lautete auf zerquetschtes Becken und mir wurde gesagt, daß ich nie wieder würde gehen können, sollte ich am Leben bleiben. Ich nahm dieses Urteil nicht einen Augenblick an. Die Ärzte hielten mich für von Sinnen, als ich behauptete, ich würde nicht nur wieder gehen, sondern auf dem neuen Fahrrad, das ich mir gerade gekauft hatte, radeln.

Ich wurde in Gips gelegt, aber zu keiner Zeit wurde mir Medizin verabreicht. Später wurde entschieden, daß der Gipsverband nutzlos sei, und er wurde entfernt. Die Ärzte sagten, daß eine Operation lediglich ein Experiment sein würde und daß ich mindestens drei Monate im Krankenhaus bleiben müsse, sollte sie unternommen werden. Sie beschlossen, mich zu entlassen, damit ich das Problem in der Christlichen Wissenschaft ausarbeiten könne, wie ich es von Anfang an gewünscht hatte.

In meiner äußersten Not war ich gezwungen, mich höher zu erheben als je zuvor, und zu sehen, daß es nur eine Art Mensch gibt, und daß dieser Mensch ganz und gar geistig ist, nicht materiell. Ich erlebte einen schimmer der göttlichen Wirklichkeit, der alles übertraf, was ich bislang erfahren hatte. Und dieses Erschauen des Christus, der Wahrheit, einmal erlebt, kann nie wieder vergessen werden.

Nachdem der Gipsverband abgenommen worden war, verbrachte ich eine Woche in einem Rollstuhl und eine Woche mit Krücken. Zehn Wochen nach dem Fall ging ich, ohne zu hinken. Nach sieben Monaten ging ich wieder zur Arbeit und war imstande, mein Fahrrad zu benutzen. Ein Jahr nachdem ich in Gips lag, nahm ich Unterricht in Schlittschuhlaufen und gewann später einen Preis in Kunstlaufen. Die Versicherungsgesellschaft sagte, daß sie in den fünfzig Jahren ihres Bestehens niemals Zeuge auch nur eines annähernd ähnlichen Falles gewesen wäre.

Während der ganzen Erfahrung war ich mir klar bewußt, daß mein wahres Selbst niemals verletzt worden war. Die folgenden Worte unserer Führerin Mrs. Eddy aus ihrem Werk „Unity of Good“ (S. 48) waren beständig mit mir. Sie sagt von Gott: „Er erhält meine Individualität. Nein, mehr — Er ist meine Individualität und mein Leben. Weil Er lebt, lebe ich. Er heilt alle meine Gebrechen, zerstört meine Sünden, entwindet dem Tode den Stachel und raubt dem Grab den Sieg.“ Diese Worte wurden als wahr bewiesen. Die Lieder aus dem christlich-wissenschaftlichen Liederbuch waren eine ständige Quelle der Hilfe, des Trostes und der Freude.

Der Beweis, den ich von der heilenden Wirksamkeit der Wahrheit hatte, half mir, in meiner Arbeit als christlich-wissenschaftliche Pflegerin standhaft zu bleiben, was auch immer die Bilder oder Suggestionen des sterblichen Gemüts sein mochten, denn ich weiß jetzt, „alle Dinge sind möglich bei Gott“ (Mark. 10:27). Für die große Liebe, Geduld und Freundlichkeit des Ausübers und meiner anderen Freunde werde ich immer dankbar bleiben. —

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