Wie gut ist es zu wissen, daß uns die unbegrenzten Hilfsquellen der göttlichen Liebe zur Verfügung stehen, so daß wir allen Bedürfnissen der Kinder in der Sonntagsschule gerecht werden können. Wir können uns diese Hilfsquellen für unseren Unterricht in dem Maße zunutze machen, wie wir die Tür unseres Herzens der Inspiration öffnen, die fortgesetzt aus der unendlichen Liebe hervorströmt, die Gott ist. Wir können unsere Herzen dieser Inspiration nur dann öffnen, wenn wir uns während der ganzen Woche innig mit Gott verbinden und uns im Gebet auf jene heilige Stunde am Sonntag vorbereiten, in der wir mit den Kindern zusammenkommen, um auf Gottes Botschaft zu lauschen. Wenn wir dies getreulich tun, können wir erfüllt, ja überfließend, von Liebe und Begeisterung für die Christliche Wissenschaft in unsere Klassen kommen.
Die Bibel und „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy entsprangen der Inspiration, und es bedarf der Inspiration, um die Schüler zu unterrichten. Wenn unsere Gedanken mit Gott verbunden und von Liebe und Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft erfüllt sind, von Dankbarkeit für das Lebenswerk unseres Meisters und für unsere geliebte Führerin, dann können wir mit dem Psalmisten sagen (Ps. 23:5): „Du ... schenkest mir voll ein.“ Dann wird ein Überfluß da sein, der einen jeden leeren Becher füllen und ein jedes menschliche Bedürfnis befriedigen wird.
Die folgende Begebenheit mag als Veranschaulichung hierfür dienen: Ein Mädchen aus einer der höheren Klassen rief an einem Sonnabend ihren Sonntagsschullehrer an und bat um Hilfe, da sie, wie sie sagte, sich am Abend zuvor durch einen Unfall eine tiefe klaffende Wunde an der Stirn zugezogen hatte. Sie sagte auch, daß ihr die Vergegenwärtigung der Wahrheiten, die sie in der Sonntagsschule gelehrt worden war, geholfen hätte, denn die Schmerzen wären augenblicklich verschwunden. Ebenfalls erzählte sie ihrem Lehrer, daß, als sie in das Zeitungsbüro gekommen wäre, in dem sie angestellt war, einer der Berichterstatter, der kurz zuvor an einem Kursus für Erste Hilfe teilgenommen hatte, darauf gedrungen hätte, daß sie zu einem Arzt ginge, um die Wunde nähen zu lassen. Die Sonntagsschülerin war ferner gewarnt worden, daß sie vielleicht eine Gehirnerschütterung erlitten hätte. Anstatt jedoch zu einem Arzt zu gehen, bat das Mädchen um Behandlung im Sinne der Christlichen Wissenschaft. Ihr wurde empfohlen, die Wunde zu verbinden, damit nicht fortgesetzt die Aufmerksamkeit anderer darauf gelenkt wurde.
In der Sonntagsschulklasse am folgenden Morgen entfaltete sich der Schülerin die Wahrheit durch die Fragen und Antworten im Unterricht in Verbindung mit der Lektionspredigt aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft so klar, daß sie, als sie zu Hause ankam, ohne hinzusehen, den Verband abnahm und sich sagte: „Das brauche ich nicht mehr.“ Als sie am Montagmorgen das Zeitungsbüro betrat, kam der Berichterstatter, der in der Ersten Hilfe ausgebildet war, auf sie zu und sagte: „Nanu, es ist verschwunden! Das ist ja unmöglich!“
Lächelnd antwortete das Mädchen: „Es ist aber so!“
Wir können mit den Kindern die Begeisterung und Freude teilen, die wir durch die Demonstration der Christlichen Wissenschaft im täglichen Leben empfangen. Wir können und sollten ihnen zeigen, wie sie selbst das Gesetz Gottes im täglichen Leben praktisch anwenden können — in ihrem Heim, ihrer Schule und unter ihren Freunden.
Ein zwölfjähriges Mädchen erzählte ihrer Sonntagsschullehrerin eines Sonntagmorgens, daß eine Kusine in ihrem Alter kommen würde, um für die folgende Woche zu Besuch bei ihr zu sein, und die Schülerin fügte hinzu: „Sie mag die Christliche Wissenschaft nicht; auch ihre Familie ist dagegen. Wir kommen gar nicht gut miteinander aus. Ich bin immer ganz unglücklich, wenn sie bei uns ist.“ Die Lehrerin versicherte ihr, daß dies eine gute Gelegenheit sei, das anzuwenden, was sie in der Sonntagsschule gelernt habe, und empfahl ihr, Mrs. Eddys Erklärung im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ zu studieren (S. 476): „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eignes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.“ Die Lehrerin erklärte der Schülerin, wenn sie dem Beispiel des Meisters folge, könne sie erwarten, daß sie nur das liebende Kind Gottes erblicken würde anstelle des unharmonischen Sterblichen, den sie bislang wahrgenommen hatte. Das Kind versicherte, es wolle dies tun.
Nach der folgenden Mittwochabend-Zeugnisversammlung stellte das Mädchen ihrer Lehrerin eine sehr beglückte, freundliche kleine Kusine vor, die ebenfalls den Gottesdienst besucht hatte. Die Kusine nahm die Einladung der Lehrerin an, die Sonntagsschule zu besuchen. Am Ende der Woche rief die Schülerin ihre Lehrerin an, um ihr zu erzählen, daß sie eine wunderschöne Zeit zusammen mit ihrer Kusine verlebe. Sie sagte, daß ihre Kusine sie vieles über die Christliche Wissenschaft frage und sich schon sehr darauf freue, die Sonntagsschule zu besuchen. Die Lehrerin betete ernsthaft um göttliche Führung und um die Erkenntnis, daß die Gegenwart des Christus, der Wahrheit, am Sonntag allen Bedürfnissen in der Klasse Sorge tragen würde.
Nach der Sonntagsschulstunde strahlte die kleine Besucherin vor Freude, weil ihre Fragen zu ihrer Zufriedenheit beantwortet worden waren. Sie erzählte der Lehrerin, daß sie sich bemühen wolle, am folgenden Sonntag eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule in ihrer eigenen Stadt zu besuchen, da sie den Wunsch habe, mehr über Gott zu erfahren.
Wir sollten durch die Nutzbarmachung der unbegrenzten Hilfsquellen, die wir in der Bibel und in „Wissenschaft und Gesundheit“ finden, den Sonntagsschulkindern ein solch klares Verständnis von der Christlichen Wissenschaft vermitteln, daß sie die Christliche Wissenschaft lieben lernen und das Verlangen bekommen, gute Christliche Wissenschafter zu werden und das Gesetz Gottes selbst zu demonstrieren.
