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Weder Diener noch Herren

Aus der Juni 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die wahre Stellung eines jeden Menschen wird bestimmt durch sein Wirken im Dienste Gottes. Ein Diener zu sein bedeutet daher nicht unbedingt, niederen Standes zu sein, ebensowenig ist die Stellung eines Herrn gleichbedeutend mit Größe. Auch ist der Lohn eines jeden nicht notwendigerweise auf die Stellung zugeschnitten, die der materielle Sinn für ihn festgelegt hat.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß es in der absoluten Wirklichkeit weder Diener noch Herren gibt, sondern nur Ideen Gottes, denn in der Liebe Gottes gibt es keine niederen oder höheren Positionen für diese Ideen. Alle stehen unter der Fürsorge und Leitung des einen Gemüts, ihres all-liebenden, all-weisen Vater-Mutter Gottes, der sie als Seine Kinder kennt und sich über alle freut. Alle sind Gottes Lieblinge, und es gibt kein einziges schwarzes Schaf in der ganzen unendlichen menschlichen Familie.

Alle Kinder Gottes sind für Ihn und für einander unentbehrlich. Gott weist Seinen Kindern ihre individuellen Aufgaben zu, und ein jedes spiegelt die Liebe wider, mittels derer es diese Aufgaben und die zur Erfüllung derselben benötigten Fähigkeiten erkennen kann. Daher nimmt jede Idee eine Stellung ein, die durch Würde und Bedeutsamkeit gekennzeichnet ist, eine Stellung, die dem Ebenbild Gottes zukommt, das seine ihm von Gott zugewiesene Aufgabe mit gottverliehener Intelligenz und Liebe ausführt.

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