Weil die Menschen angenommen haben, das Böse sei eine Wirklichkeit, es sei so wirklich wie das Gute und zuweilen mächtiger als das Gute, war ihre Fähigkeit, es zu überwinden, nur begrenzt. Für die materiell Gesinnten scheint das Böse zweifellos wirklich zu sein, Macht zu besitzen und stets am Werk zu sein. Tatsächlich sind die Menschen durch die materielle Gesinnung dazu verführt worden, alles, was das Böse zu sein und zu tun scheint, für bare Münze hinzunehmen. Damit haben sie nicht etwa die Wirklichkeit, Macht und Wirksamkeit des Bösen bestätigt, sondern ihren Glauben an seine Wirklichkeit, an seine Macht zu wirken.
Die Christlichen Wissenschafter lernen verstehen, daß Geistiggesinntsein sie befähigt, die Ansprüche des Bösen zu durchschauen — sie als unwirklich zu erkennen — und die Allheit Gottes, des Guten, sowie die sich daraus ergebende Nichtsheit des Bösen zu sehen.
Niemand wird leugnen, daß das Gute existiert; man ist jedoch geneigt, die Allheit des Guten, seine Unendlichkeit, zu bezweifeln. Aber es ist unmöglich, die Nichtsheit des Bösen zu erkennen, bis die Tatsache von der Allheit des Guten anerkannt wird. Niemand kann die Allheit des Guten verstehen und zur gleichen Zeit glauben, das Böse sei etwas. Die Allheit des Guten brandmarkt jeden Anspruch des Bösen als falsch.
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