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Geborgen unter dem „Schirm des Höchsten“

[Urtext in deutscher Sprache] [Von besonderem Interesse für junge Leute]

Aus der Januar 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die ersten Verse des 91. Psalms sind Jahrhunderte hindurch den Menschen eine Quelle des Gottvertrauens gewesen: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“

Wo ist dieser Ort der Geborgenheit? Wie gelangen wir dorthin? Es kann kaum schöner und treffender dargelegt werden, als es unsere geliebte Führerin Mrs. Eddy in ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ tat (S. 244): „Der ‚Schirm des Höchsten‘, von dem David sang, ist ohne Frage des Menschen geistiger Stand als Gottes Ebenbild und Gleichnis, nämlich das innere Heiligtum der göttlichen Wissenschaft, in das die Sterblichen nicht ohne Kampf oder eine harte Erfahrung eintreten und in dem sie das Menschliche für das Göttliche ablegen.“

Der „Schirm des Höchsten“, unter dem uns keine materiellen Gesetze berühren können und wo nur die göttlichen Gesetze der Liebe gelten, ist nicht in einer materiellen Örtlichkeit zu finden, sondern ist vielmehr ein Bewußtseinszustand. Der Weg dorthin schließt darum auch keine Reise ein, noch bedarf man der Zeit, um dahin zu gelangen, sondern es handelt sich um eine ganz und gar gedankliche Erfahrung. Wenn wir diesen Ort erreichen wollen, müssen wir die Wahrheit über den Menschen, wie Gott ihn erschaffen hat, erkennen.

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, daß der Mensch — der einzig wahre Mensch — rein geistig ist, denn die Bibel erklärt (1. Mose 1:27): „Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.“

Die materiellen Begriffe sagen uns, daß der Mensch von der Materie ausgeht und in der Materie lebt. Sie weisen darauf hin, daß er sterblich ist, des Bösen wie des Guten kundig, und daß er wechselnde und begrenzte Fähigkeiten besitzt. Diese Begriffe sind jedoch eine Lüge. Das Bild und Gleichnis Gottes kann seinem Schöpfer nicht so unähnlich sein. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß der Mensch das geliebte Kind eines liebenden Vaters ist und ständig unter Seiner Fürsorge steht. „Wir sind nun Gottes Kinder“, heißt es im 1. Brief des Johannes (3:2). Danach kann der Mensch nur im Reich Gottes, im Gemüt, weilen, in der Unendlichkeit der göttlichen Liebe. Wenn wir diese geistige Tatsache mehr und mehr zu erfassen suchen, finden wir den Weg zu dem „Schirm des Höchsten“, dem Ort der Sicherheit, wo es keine materiellen Begriffe gibt.

Diese Wahrheit wurde von einem jungen Mädchen durch die Hilfe der Christlichen Wissenschaft demonstriert. Sie besuchte ein Dolmetscherinstitut. Da sie aus einem Lande kam, das durch den Zweiten Weltkrieg stark betroffen wurde, war ihre Schulbildung oft unterbrochen worden, und ihre Kenntnisse waren daher in mancher Hinsicht lückenhaft. Außerdem war sie nach Auffassung der Lehrer nicht sprachbegabt genug, um mit ihren besser vorgebildeten Studiengenossinnen Schritt zu halten.

Durch diese sterblichen Begriffe wurde das Denken der jungen Schülerin so von Furcht bedrängt, daß sie am liebsten die ganze Ausbildung aufgegeben hätte, besonders im Hinblick auf die schwierige Abschlußprüfung. Da aber trat durch die Mutter, an die sich das junge Mädchen um Hilfe wandte, die Christliche Wissenschaft auf den Plan.

Mutter und Tochter machten sich beide klar, daß sich das Mädchen unter den „Schirm des Höchsten“ begeben müsse, wo es unberührt von sterblichen Annahmen die Lösung dieses Problems erwarten könne. Sie erkannten, daß der Mensch das Bild und Gleichnis Gottes ist; daß er, wie Mrs. Eddy es auf Seite 475 in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt, „die zusammengesetzte Idee Gottes [ist] und ... alle richtigen Ideen in sich [schließt]“, und daß man sich dieser Tatsachen bewußt werden muß, um unter den „Schirm des Höchsten“ zu gelangen.

Die für dieses besondere Studienfach nötigen Eigenschaften Gedächtnis, Kombinationsvermögen, Intuition, Scharfsinn und Gewandtheit wurden bewußt beansprucht als in Wirklichkeit zu dem jungen Mädchen gehörend; es wurde jedoch auch erkannt, daß sie danach streben mußte, diese im täglichen Leben zum Ausdruck zu bringen. Sie drückte daraufhin Sicherheit, Pflichttreue, Fleiß, Pünktlichkeit und Umsicht aus und bewies damit, daß sie die geistigen Wahrheiten immer besser verstand. Nachdem sie das Gesetz des Guten anerkannt hatte, enfaltete es sich beständig und wurde im Bewußtsein und daher im Ausdruck offenkundiger.

Täglich wurde der Christus, die Wahrheit, in Form von christlich-wissenschaftlicher Behandlung angewandt, und Furcht und Niedergeschlagenheit verschwanden gänzlich. Ein Gefühl von Freude und Sicherheit gewann die Oberhand. Das junge Mädchen hatte seinen Bewußtseinszustand in bezug auf sich geändert und hatte ihn in Übereinstimmung mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft gebracht. Sie war sich der Gegenwart der göttlichen Liebe bewußt geworden und erkannte sich in gewissem Maße als das Spiegelbild, die Widerspiegelung, ihres Schöpfers. Mit dieser Erkenntnis schwand der Glaube an eine persönliche und daher begrenzte Fähigkeit. Sie beanspruchte für sich selbst die Widerspiegelung der göttlichen Intelligenz.

Die Demonstration dieser neuen Erkenntnis wurde in der menschlichen Erfahrung deutlich. Sie bestand das Examen als Beste und mit Auszeichnung. Materielle Gesetze und Befürchtungen hatten sie unter dem „Schirm des Höchsten“ nicht erreichen können.

Alle, die Gott von ganzem Herzen lieben und wissen, daß ihre wahre Selbstheit die Widerspiegelung Gottes ist, können an diesen Ort gelangen. Und die harten Erfahrungen, die wir durchmachen, und die Mühsal, die wir erdulden müssen Können wir nicht sagen, daß uns die Zurückweisung des materiellen Sinnes, der uns für unsere gottgegebene Freiheit blind machen möchte, als eine harte Erfahrung oder Mühsal erscheinen mag? Der Kampf mag kurz oder lang sein, je nach unseren Anstrengungen. Wenn wir jedoch ernstlich bemüht sind, wird die Erkenntnis nicht ausbleiben, daß wir „nun Gottes Kinder“ sind.

In dieses innerste Heiligtum zu gelangen bedeutet somit zu erkennen, daß der Mensch bereits darinnen ist. Die göttliche ruft Liebe ruft allen Menschen zu, an diesen Ort zu kommen. Die Christliche Wissenschaft allein zeigt und erklärt den Weg.


Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort... Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben; welche nicht von dem Geblüt noch von dem Willen des Fleisches noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind. — Johannes 1:1–13.

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