Im Jahre 1945 reichte mir eine liebe Bekannte, in deren Gegenwart ich sagte, daß ich von Selbstsucht befreit sein möchte, das Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy. Ich schlung es auf und las die folgenden Worte (S. 242): „Laßt uns in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott daran arbeiten, daß wir mit dem universalen Lösungsmittel der Liebe das harte Gestein des Irrtums — Eigenwillen, Selbstgerechtigkeit und Eigenliebe — auflösen, das gegen die Geistigkeit ankämpft und das Gesetz der Sünde und des Todes ist.“ Ich beschloß, daß dieses Buch mir in Zukunft den Weg weisen sollte, und ich fühlte, daß ich es allen Gütern dieser Welt vorziehen würde.
Damals empfand ich große Furcht und Empörung wegen der Boshaftigkeit eines Menschen, der mein Leben bedrohte. Die Furcht war so groß, daß mein Herz angegriffen wurde. Doch nun wandte ich mich demütig an Gott und lernte verstehen, daß es nötig ist, unsere Feinde zu lieben, indem wir sie als die geistigen Ideen Gottes, der göttlichen Liebe, sehen, die sie in Wirklichkeit sind. Das war meine Rettung. In dem Maße, wie ich Liebe ausdrückte, verschwand auch meine Furcht, und mein Herz wurde normal.
Ich habe danach viele andere Heilungen und Segnungen durch die Christliche Wissenschaft erfahren. Die Heilung von Gürtelrose, an der meine Tochter litt, machte großen Eindruck auf mich. Der Zustand war ernst, wurde aber durch die Gebete einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft in einer Behandlung geheilt. Mein Sohn wurde von Geschwüren und einer Halsschwellung auf die gleiche wunderbare Weise geheilt.
Einmal litt ich wochenlang unter heftigen Schmerzen. Ich versuchte mir zu vergegenwärtigen, daß der Schmerz unwirklich war, da Gott, das Gute, der einzige Schöpfer, das Böse nicht geschaffen hat. Doch ich hatte keinen Erfolg, und in meiner großen Not entschloß ich mich, die Wissenschaft aufzugeben und einen Arzt aufzusuchen. Dieser hielt eine Operation für notwendig, da, wie er sagte, die Galle angegriffen sei. Dies war an einem Sonnabend. Er verschrieb mir Medizin und sagte, ich solle am folgenden Montag in ein Krankenhaus gehen.
Als ich sein Sprechzimmer verlassen hatte, blieb ich einige Minuten auf der Treppe stehen. An Ort und Stelle beschloß ich, Gott als meinen einzigen Arzt anzuerkennen. Mit diesem Gedanken suchte ich sofort die Ausüberin auf, die meinen Kindern so erfolgreich geholfen hatte. Nachdem sie mir eine Behandlung gegeben hatte, sagte sie mir, daß ich auf meinem Heimweg in der Straßenbahn versuchen solle, nur die geistige Vollkommenheit zu sehen und alle Disharmonie als unwirklich zurückzuweisen. Meine Gedanken waren auf dem Heimweg von der Vollkommenheit Gottes erfüllt, und ich wurde mir Seiner vollkommenen Schöpfung bewußt.
Als ich nach Hause kam und mich nach alter Gewohnheit langsam auf den Stuhl setzen wollte, merkte ich, daß alle Schmerzen verschwunden waren. Ich war überglücklich und konnte kaum fassen, was geschehen war. Das war vor ungefähr 16 Jahren, und seitdem habe ich keine Schmerzen mehr gehabt.
Ich bin dankbar für Christus Jesus, dessen Lehre und Vorbild Mrs. Eddy zur Entdeckung der Christlichen Wissenschaft führten. Ich bin dankbar für das Wissen, daß unser Vater-Mutter Gott der Urquell aller Vollkommenheit und Glückseligkeit ist. — Leverkusen, Deutschland.