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Die einzige Unbesiegbarkeit

Aus der Mai 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Irrtum scheint bisweilen sehr wirklich, beunruhigend und hartnäckig zu sein. Es sieht dann so aus, als sei die Wahrheit ausgeschlossen oder unterdrückt, aber das kann in Wirklichkeit nicht sein; die Wahrheit ist niemals weniger als die Wahrheit selbst. Es gibt keine wahrheitslosen Bereiche. Die Wahrheit ist wahr, überall und immer, weil Gott, die Wahrheit, ihr Urquell, allgegenwärtig ist. Die Wahrheit tritt ihre unbesiegbare Macht niemals an irgend jemanden oder an irgend etwas ab.

Der Dichter sagte: „Die Wahrheit, zu Boden geschmettert, wird sich wieder erheben.“ Aber selbst diese bedeutungsvollen Worte legen einer unveränderlichen Tatsache nur einen relativen Sinn bei. Wie kann die Wahrheit, Gott, niedergeschmettert werden, wenn sie allmächtig ist? Wie kann es für die Wahrheit ein Unten oder Oben geben, da die Wahrheit die Allgegenwart und die einzige Gegenwart ist?

Wir fragen: Wie können wir uns selbst frei machen zu Zeiten, wenn der Irrtum eine Vormachtstellung einzunehmen scheint? Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft [Christian ScienceSprich: kr´istjən s´aiəns.] schreibt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 453): „Recht und Unrecht, Wahrheit und Irrtum, werden in den Gemütern der Schüler miteinander im Kampf liegen, bis der Sieg auf seiten der unbesiegbaren Wahrheit ruht.“

Da der Sieg auf seiten der unbesiegbaren Wahrheit ruht, müssen wir ganz offensichtlich auf dieser Seite sein und dort bleiben, um den Sieg davontragen zu können. In dem Maße, wie wir uns in unserem Denken ganz der Wahrheit hingeben, werden die Ansprüche des Irrtums entkräftet. In dem Verhältnis, wie wir fortfahren, im Denken an der Wahrheit festzuhalten, löst sich der Irrtum vollständig in seine eigene Nichtsheit auf.

Christus Jesus sagte (Joh. 8:31, 32): „Wenn ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr in Wahrheit meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Dies besagt im wesentlichen, daß, wenn wir bei dem bleiben, was Jesus sagte und bewies, wir Gott und Seinen Christus erkennen werden und daß das geistige Verständnis von Gott und dem Menschen uns von allem, was sie falsch darstellt, befreien wird. Aber uns wird die Tatsache unmißverständlich klargemacht, daß wir die Wahrheit erkennen und in dieser Erkenntnis beharren müssen.

Vielleicht war sich der Redner des tieferen Sinnes seiner Worte nicht voll bewußt, als er sagte: „Ständige Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit.“ Die Wahrheit fordert von uns, ständig wachsam zu sein und den Irrtum aufzugeben. Jeder Schritt vorwärts bedingt das Aufgeben eines Schrittes rückwärts. Wir müssen den Irrtum in allen Punkten aufgeben. Jeder aufgegebene Irrtum öffnet die Tür weiter und läßt die Wahrheit besser sichtbar werden, verringert die scheinbare Undurchdringlichkeit des materiellen Sinnes und enthüllt mehr von dem immergegenwärtigen Christus.

Der immergegenwärtige Christus ist es, der die wahre und vollkommene Natur des Menschen bekundet. In dem Maße, wie wir uns von den sterblichen Bildern, die den Menschen falsch darstellen, abwenden und den Christus — die wirkliche und wahre Natur des Menschen — als unser wahres Wesen und Sein für uns beanspruchen, beginnt der wirkliche Mensch in Erscheinung zu treten, und die Lüge fängt an auszusterben. Auf diese Weise kommt der Christus zum menschlichen Bewußtsein und zerstört oder entfernt alles, was dem Guten unähnlich ist.

Die Notwendigkeit, zu dem Christus oder der wahren Natur des Menschen aufzuschauen, schließt nicht ein, daß der Irrtum übersehen oder auf einen niederen oder untergeordneten Platz gedrängt wird. Der Irrtum nimmt keinen Platz ein. Er ist ohne Standort. Der Irrtum ist niemals mehr als eine falsche Auffassung von den Dingen. Die Wahrheit berichtigt diese falsche Auffassung nicht durch Verhandlungen, auch nicht durch Kampf oder dadurch, daß sie sonst irgendwie mit dem Irrtum als einem Etwas verfährt, sondern sie berichtigt ihn aufgrund ihrer eigenen Allheit.

Wie wichtig ist es also zu erkennen, daß der Irrtum nicht überwältigt werden, sondern als nichts erkannt werden muß! Mag sich der Irrtum auch selbst wirklich nennen; mag er sich akut oder chronisch, bösartig oder unbedeutend, erschreckend oder hartnäckig nennen, er ist stets unwahr und notwendigerweise völlig machtlos und ermangelt eines Gesetzes, durch das er sich Geltung verschaffen könnte.

Ein Christlicher Wissenschafter äußerte einmal, daß das einzige Hartnäckige, das es gibt, die Wahrheit ist, denn letzten Endes muß vor ihr die ganze Welt des Irrtums weichen.

Hartnäckigkeit schließt ein Festhalten in sich, aber der Irrtum hat nichts, woran er festhalten könnte. Die Dunkelheit kann sich nicht an das Licht klammern. Der Irrtum hat weder einen Anfang noch ein Ende, auch ist ihm nichts eigen, was zwischen einem Anfang oder einem Ende liegt. Die Wahrheit ist Alles. Sie mag unwissentlich geleugnet werden. Es mag ein Versuch gemacht werden, sie zu umgehen. Man mag sogar etwas unternehmen, um ihr nicht zu gehorchen oder sie zu zerstören. Aber was auch immer gegen sie aufgebracht oder unternommen werden mag, die Wahrheit bleibt immer wahr und der Irrtum unwahr. Der Irrtum wird sich den Kopf so lange an seiner eigenen zugestandenen Härte einrennen, bis seine ganze Scheinwirklichkeit als nichts erkannt wird, und alles, was übrig bleibt oder jemals existiert hat, die „unbesiegbare Wahrheit“ ist.

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