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Auf den Berg gehen

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Februar 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


An mehreren Stellen berichtet uns die Heilige Schrift, daß sich Jesus auf einen Berg begab. In einem jeden Fall ging diese scheinbar bedeutungslose Begebenheit Ereignissen voraus, die als Höhepunkte in Jesu irdischer Laufbahn bezeichnet werden können. Im Matthäusevangelium lesen wir (5:1): „Da er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich.“ Und dort hielt er eine seiner größten Predigten. In der Nähe der Stadt Tiberias ging Jesus mit seinen Jüngern auf einen Berg und speiste dort fünftausend Menschen, die ihm gefolgt waren.

Es wird uns auch berichtet, daß er in der Nähe des Galiläischen Meeres auf einen Berg ging, daß die Menschen ihm viele Kranke brachten, darunter Lahme, Blinde, Stumme und Krüppel, und daß er sie alle heilte.

Die Christliche Wissenschaft [Christian Science], die Christi Jesu Worte und Werke erläutert, weist auf die Notwendigkeit hin, auf den Berg zu gehen, das heißt, das Denken über eine materielle Daseinsauffassung zur Erkenntnis der geistigen Wirklichkeit zu erheben. Dies ist die Begegnung mit Wahrheit, Leben und Liebe — Gott.

Die Wissenschaft des Christus stellt die Materialität als eine irrige Annahme bloß; ihre Kundwerdungen sind nichts weiter als falsche Gedankenbilder, und diese weichen der Wahrheit, die wir von Gott und Seinen Ideen wahrnehmen. Daher sind ein vollkommener Schöpfer und eine vollkommene Schöpfung der Ausgangspunkt und die Grundlage des Denkens und Handelns eines Christlichen Wissenschafters, gleichwie Jesus den höchsten Standpunkt einnahm, ehe er betete, heilte und predigte.

Auf Seite 259 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Das christusgleiche Verständnis vom wissenschaftlichen Sein und vom göttlichen Heilen umfaßt als Grundlage des Gedankens und der Demonstration ein vollkommenes Prinzip und eine vollkommene Idee — einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen.“

Die folgende Erfahrung eines jungen Mannes mag dies veranschaulichen. Als er von einer Reise durch die Subtropen in seine Heimat zurückkehrte, wo es bereits Winter geworden war, stellte sich eine starke Erkältung bei ihm ein. Beim Nachdenken über diesen Zustand erinnerte er sich, daß er mit verschiedenen Leuten über die beträchtlichen Klimaunterschiede gesprochen und dabei erwähnt hatte, daß er nach dem Aufenthalt in dieser Wärme jetzt wohl sehr frieren werde. Er stieß auch auf die Worte Mrs. Eddys (ebd., S. 189): „Das menschliche sterbliche Gemüt läßt infolge einer unvermeidlichen Umkehrung alle Dinge vom niedrigsten anstatt vom höchsten sterblichen Gedanken ausgehen. Das Umgekehrte ist bei allen Bildungen des unsterblichen göttlichen Gemüts der Fall. Sie gehen aus der göttlichen Quelle hervor, und wenn wir ihrer Spur nachgehen, bewegen wir uns beständig in aufsteigender Linie zum unendlichen Sein hin.“

Der junge Mann erkannte, daß er sich selbst mit dem identifiziert hatte, was ihm das „menschliche sterbliche Gemüt“ einzuflüstern versuchte. Er erhob sein Denken daher über diese falsche Daseinsauffassung. Die Wahrheit ist, daß der Mensch alles von seinem Schöpfer, Gott, Geschaffene geistig widerspiegelt, und Er hat alles gut gemacht. Am nächsten Tage waren alle Anzeichen der Erkältung verschwunden.

Der Anwendung der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] sind keine Grenzen gesetzt. Laßt uns in allem, was wir denken und tun, unser Bewußtsein zu dem Berge der Offenbarung erheben, sei es beim Heilen von Krankheit, beim Überwinden von Sünde oder in der Zusammenarbeit mit anderen. Es gibt keinen anderen Weg.

Das Auf-den-Berg-Gehen ist auch eine Voraussetzung bei jeder Mitgliederversammlung in der Kirche, denn auch dort müssen wir wachsam sein, damit sich nicht die Suggestion einer von Gott getrennten Existenz und als deren Folge das Vorhandensein vieler Gemüter einzuschleichen vermag. Wir werden feststellen, daß es nicht nötig ist, die in diesen Versammlungen zu behandelnden Fragen vorher mit anderen Mitgliedern zu besprechen, um zu einer einstimmigen Entscheidung zu gelangen. Jeder muß sich letzten Endes selbst in Gedanken mit Gott verbinden, und es wäre gut, wenn jeder für sich die zu erörternden Fragen im voraus mit Gott bespräche. In dem Maße, wie wir im Gebet unser Einssein mit Gott erstreben, werden wir alle zu der Erkenntnis des einen Gemüts kommen.

Die Wahrheiten, die wir auf dem Berggipfel der Wissenschaft des Seins finden, sind heute genauso wirksam bei der Lösung der Weltprobleme wie bei der Gestaltung unseres täglichen Lebens. Die stete Gemeinschaft Mose mit dem göttlichen Prinzip befähigte ihn, ein ganzes Volk aus der Knechtschaft durch das Meer und die Wüste hindurch in das Land zu führen, wo Milch und Honig fließt. Sein unerschütterliches Vertrauen zu Gott befähigte ihn, seinem Volke die Freiheit zu bringen.

Wir können uns das Beispiel Mose zunutze machen. Unsere ununterbrochene Einheit mit dem einen Gemüt hebt nicht nur unser Bewußtsein auf eine höhere, geistige Ebene, sondern beseitigt auch die Schranken des Irrtums, der die Erkenntnis von Gott als dem Vater aller verhindern möchte.

Mrs. Eddy schreibt auf Seite 566 in „Wissenschaft und Gesundheit“: „Wie die Kinder Israel siegreich durch das Rote Meer, die dunkle Ebbe und Flut menschlicher Furcht, hindurchgeführt wurden — wie sie durch die Wüste geleitet wurden, mit müden Schritten durch die große Einöde menschlicher Hoffnungen wanderten und die verheißene Freude vorahnten, so wird die geistige Idee alle rechten Wünsche auf ihrem Weg vom Sinn zur Seele leiten, von einem materiellen Daseinsbegriff zu einem geistigen, hinan zu der Herrlichkeit, die denen bereitet ist, die Gott lieben. Die hehre Wissenschaft bleibt nicht stehen, sondern wandelt vor ihnen her, eine Wolkensäule bei Tag und eine Feuersäule bei Nacht, und führt zu göttlichen Höhen.“

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