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Das neue Weltbild

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Februar 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Seit alten Zeiten haben die Menschen den Ursprung und die Bedeutung des Universums zu verstehen und zu erklären versucht. Es ist erstaunlich, welche Mittel und Mühen aufgewendet worden sind, um den Dingen auf den Grund zu gehen und sie zu definieren und zu deuten. Ebenso erstaunlich ist es, daß viele Menschen bei ihrer Forschungsarbeit Christi Jesu Lehren ignoriert und Gott davon ausgeschlossen und überhaupt nicht in Betracht gezogen haben; dadurch wird der Schöpfer aus Seinem Universum ausgeschaltet, während gleichzeitig versucht wird, dessen eigentliches Wesen herauszufinden.

Die Christliche Wissenschaft [Christian Science] lehrt, daß, da Gott Geist ist, das von Ihm geschaffene Universum geistig ist. Und genauso wie Gleiches nur Gleiches hervorbringt, so drückt dieses geistige Weltall nur Gottes Eigenschaften aus. Wir leben im Geistigen, so unfaßbar dies im Augenblick den materiellen Sinnen auch erscheinen mag. Desgleichen besteht das gesamte Universum nur aus geistiger Substanz. Dieses geistige Weltall wird jedoch nicht mit dem materiellen Gesichtssinn wahrgenommen. Irriges Denken und Mißdeutungen übertragen dieses vollkommene und geistige Weltall in unvollkommene Bilder und Illusionen. Dies beantwortet die Frage: „Weshalb sehen wir so viel Unvollkommenheit und Unzulänglichkeit?“ Wir haben uns angewöhnt, so zu sehen und so zu denken. Wir sehen, was wir denken, ebenso wie wir denken, was wir sehen.

Nur allzugern nehmen wir die falschen Bilder in uns auf, die sich uns darbieten. Die von materiellem Mangel umgebenen Sterblichen glauben von allen Seiten Bedrohungen ausgesetzt und schutzlos der Gnade des Schicksals ausgeliefert zu sein. Es gehört zu den täglichen Pflichten eines Christlichen Wissenschafters, daß er diese falschen Bilder als das erkennt, was sie sind, nämlich Trugbilder, und daß er dann seinen Blick zur geistigen Wirklichkeit göttlicher Fülle und ständigen Schutzes erhebt, die ihn stets umgibt. Er lüftet den Schleier irrigen materiellen Denkens und erkennt, daß Gottes Weltall geistig, harmonisch und schön ist.

Bei diesen Dingen gründet die Wissenschaft des Christus ihre Schlüsse auf die Anerkennung der Nichtsheit der Materie und der Allheit des Geistes. Das bedeutet, daß das dem Betrachter sich darbietende Weltbild der Unvollkommenheit, der Sünde, der Täuschung, der Krankheit, der Sterblichkeit, der Unsicherheit und der Feindseligkeit ausschließlich der Gesamtsumme sterblicher Gedanken und Meinungen entspricht und daß das Aufgeben der irrigen Ansichten das Verschwinden dieser falschen Bilder bedeutet, da sie nicht von Gott, Geist, dem Guten, ausgehen. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 468 von „Wissenschaft und Gesundheit“: „Es ist kein Leben, keine Wahrheit, keine Intelligenz und keine Substanz in der Materie.“

Der Traum von Leben, Substanz und Intelligenz in der Materie verändert in keiner Weise die Wirklichkeit, die uns hier und jetzt umgibt. Es ist möglich, jederzeit sofort aus diesem Traum zu erwachen und unsere wahre Selbstheit als Gottes Gleichnis zu finden, das sich des Friedens, der Freude, des Fortschritts, reicher Versorgung und ständiger Sicherheit, kurz, des unendlichen Guten bewußt ist.

Der Verfasser hat diese immerwährende Gottesnähe bei vielen Gelegenheiten selbst erfahren. Zu einer Zeit, als er aus einem Teil seines Vaterlandes fliehen mußte, wurden er und seine Familie auf der Flucht so wunderbar beschützt und geleitet, daß er sich dankbar dieser Erfahrung erinnert. Er löschte das falsche Bild haßerfüllter und unvollkommener Menschen aus seinen Gedanken aus und sah sich und die Seinen stets von Gott umgeben. Dieser unendliche, immergegenwärtige Gott ist das einzige und allein regierende Prinzip des Weltalls. Seine Macht ist allmächtig, Seine Liebe ist allumfassend, und Er schließt alles Bestehende in sich ein.

Zur Veranschaulichung: Ziehen wir einmal eine dichtgewobene Leinwand beiseite, die zwischen uns und einer wunderschönen Landschaft hängt und auf die ein wohlmeinender, aber nicht übermäßig begabter Maler ein sehr unvollkommenes Abbild der dahinterliegenden Landschaft gemalt hat. Der Maler versuchte uns einzureden, daß sein Bild die echte Landschaft sei. Nehmen wir also jetzt diese Leinwand hinweg. Dann, und nur dann werden wir die .Landschaft sehen. Ebenso sehen wir das wahre Bild des Universums nur, wenn wir das falsche Bild entfernen. Die Unbegrenztheit des geistigen Universums wird dann offenbar.

Auf der Insel Patmos blickte Johannes zu diesem herrlichen Gottesreich empor. Er schrieb: „Der Geist kam über mich an des Herrn Tag“ (Offenb. 1:10), und später erklärte er: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde ... Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott, wird mit ihnen sein“ (Offenb. 21:1,3).

Laßt uns unseren Blick zu diesem wahren Gottesreich emporheben! Ist es nicht wunderbar zu wissen, daß allein dieses göttliche Königreich die Wirklichkeit ausmacht? Wenn wir dies wissen, löst sich Furcht in Vertrauen auf, Haß in Liebe, Mangel in Überfülle und Unsicherheit in immerwährende Sicherheit. Falsche Bilder und irrige Gedanken über das Weltall für geistige und wirkliche Begriffe aufgeben ist eine große und segenbringende immergegenwärtige Möglichkeit.

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