In der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule, die Hannchen besucht, werden die Bibel und das Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy gemeinsam benutzt, um den Weg des Lebens zu erklären. Die Schüler lieben es, etwas über die Persönlichkeiten in der Bibel zu lernen, und besonders über Jesus, den großen Lehrer und Wegweiser. Sie finden, daß es ihnen hilft, wenn sie die geistige Bedeutung von dem verstehen, was er sagte und tat.
Hannchen hat einen kleinen weißen Hund, Pfiffi, mit dem sie schon viele glückliche Stunden verlebt hat. Eines Tages kam Pfiffi an die Hintertür und kratzte an dem Drahtgitter; dies war seine Art zu sagen, daß er hereinkommen wollte. Hannchen hörte ihn und lief hin, um ihm die Tür zu öffnen. Der kleine Hund war so mit Schmutz bedeckt, daß sie ihn kaum erkennen konnte. Sie rief ihre Mutter, und beide mußten sie lachen, weil er so drollig aussah. Die Mutter sagte im Scherz, daß sie ihn fortwerfen müßten, weil er zu schmutzig wäre, um ihn zu behalten.
„O nein“, sagte Hannchen, „wir brauchen ihn nur zu baden.“ Sie bereiteten schönes Badewasser mit viel Seifenschaum vor und gingen daran, Pfiffi zu baden. Nach kurzer Zeit war er wieder weiß und flaumig. Er schüttelte sich lebhaft und wedelte mit dem Schwanz. Hannchen sah, daß der ganze Schmutz fortgewaschen worden war.
Einige Zeit später wurde Hannchen an dieses kleine Erlebnis erinnert. Sie war zu Bett gegangen, konnte aber nicht schlafen, denn sie hatte starke Hals- und Ohrenschmerzen. Sie dachte, daß sie vielleicht eine Krankheit bekäme, die viele Kinder aus ihrer Schule zu Hause hielt.
„Was soll ich tun?“ fragte sie ihre Mutter. „Ich kann doch nicht die Schule versäumen, denn ich habe morgen eine Abschlußprüfung!“
Die Mutter wußte, daß diese Disharmonie Irrtum war und nicht zu Gottes Kind gehörte. Sie bat Hannchen, sich daran zu erinnern, wie sie Pfiffi gebadet und allen Schmutz fortgewaschen hatten, und sie versicherte Hannchen, daß sie diesen Irrtum auch fortwaschen könnten — und zwar mit der Wahrheit.
Die Mutter erklärte, daß alle Irrtumsgedanken, wie der, daran zu glauben, daß etwas neben dem Guten bestehe, was uns krank oder unglücklich machen könnte, fortgewaschen werden sollte. Wo die Reinheit der Liebe ist, da ist kein Platz für den Irrtum irgendwelcher Art, und dieses Verständnis von der Wahrheit wäscht jeden falschen Gedanken fort. Jesus hatte dieses Verständnis, und darum konnte er heilen. Dann las die Mutter aus „Wissenschaft und Gesundheit“ vor (S. 516): „Liebe, duftend von Selbstlosigkeit, badet alles in Schönheit und Licht.“
Nun konnte Hannchen sehen, daß, da „Gott Liebe ist“ (1. Joh. 4:8), Er Seinen Kindern keinen Irrtum schickt. Stattdessen bringt Seine Liebe, die immer gegenwärtig ist, allen Freude und Frohsinn. Mit diesem frohen Gedanken war sie schnell eingeschlafen. Am Morgen war keine Disharmonie mehr da, und sie machte sich glücklich auf ihren Schulweg.
Später an diesem Tage dachten Hannchen und ihre Mutter wieder mit großer Freude an die Heilung und dankten Gott für Seine liebevolle Fürsorge.
