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Auf Gottes Macht reagieren

Aus der August 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Reagieren ist alles, was eine Widerspiegelung tun kann. Die Macht zu handeln sowie die Entscheidung darüber, wann gehandelt werden soll, liegen bei der vor dem Spiegel stehenden Person. Die Widerspiegelung reagiert, weil sie eine Widerspiegelung ist. Der Mensch ist die Widerspiegelung Gottes.

Wenn wir geistig arbeiten, um durch Gebet eine Krankheit zu überwinden, müssen wir auf die Macht Gottes reagieren. Gott ist Wahrheit; und in dem Maße, wie wir unsere wahre Selbstheit als Gottes Ebenbild anerkennen, stellen wir fest, daß wir auf die Wahrheit reagieren und den Irrtum überwinden. Der Irrtum ist die Annahme, wir seien materielle Persönlichkeiten, von Gott unabhängig. Dieser Irrtum schließt Krankheit ein, denn die Annahme, daß der Mensch vom materiellen Gesetz regiert werde, schließt auch die Annahme ein, daß etwas fehlgehen könnte.

Ein aufrichtiges Ersuchen um Heilung durch geistige Mittel ist schon an sich ein Ausdruck der Bereitschaft, die materielle Annahme aufzugeben. Wenn aber ein Fall nicht sogleich auf die Behandlung durch Gebet reagiert, so mag dies ein Anzeichen dafür sein, daß der Patient noch mehr als bisher seine geistige Natur anerkennen muß, dies aber nicht tut. Vielleicht muß er in seinem Denken kindlicher werden.

Ein schnelles Reaktionsvermögen ist eines der Merkmale eines Kindes. Lächeln wir ihm zu, so strahlt sein Gesicht vor Freude. Werfen wir ihm einen finsteren Blick zu, so ist es dem Weinen nahe. Auch sieht ein Kind viele Dinge für wunderbar an, die wir für selbstverständlich halten. Das Zirpen des Heimchens, der Regen auf dem Dach, die Form des Mondes, eine Biene, die auf einer Blume sitzt — überall ist alles neu und wunderbar. Das Kind kann kaum erwarten, am Morgen aufzustehen, und abends will es nicht zu Bett gehen. Das Leben ist ein so großes Abenteuer!

Wenn wir dahin gelangen, das göttliche Leben, Gott, zu verstehen, und zu der Erkenntnis kommen, daß wir Seine Kinder sind, werden wir finden, daß unser Leben stets mit großen Abenteuern erfüllt ist. Die göttliche Liebe entfaltet beständig die Zartheit, die Lieblichkeit, die Macht der reinen Liebe. Das göttliche Prinzip enthüllt die Ursprünglichkeit, die Neuheit, die Größe des wahren Daseins. Die unsterbliche Seele zeigt uns die Schönheit, die Freude, die Harmonie des wahren Bewußteins. Überall ist alles neu und wunderbar, und wir gehen darauf ein. Christus Jesus sagte (Matth. 18:3): „Wenn ihr nicht umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“

Wenn wir uns bewußt sind, daß wir Gottes Kinder sind, so befähigt uns das, auf die Wahrheit zu reagieren, und vertreibt die begrenzte materielle Annahme, Selbstsucht und Selbstbedauern, persönlichen Stolz und persönliches Leiden. Indem wir das Ego aufgeben, das von sich glaubt, es habe viel Erfahrung im materiellen Leben angesammelt, erkennen wir uns als die Widerspiegelung des göttlichen Egos, von dem jetzt alle Wirklichkeit ausgeht.

Eine kindliche Reaktion ist ebenfalls für den Erfolg des Ausübers notwendig, der für einen anderen in der Christlichen Wissenschaft betet. Nicht eine im Laufe der Zeit angesammelte Erfahrung, sondern die bewußte Einheit mit dem Gemüt gibt uns die Macht zu heilen. Diese Einheit wird durch Sanftmut, Reinheit, Rechtschaffenheit und Liebe verwirklicht. Jemand, der sanftmütig ist, schaut immer nach etwas aus, das über ihm steht. Jemand, der rein ist, durchschaut klar die Illusionen der Zeit und des Sinnes. Jemand, der den Gesetzen Gottes und sich selbst treu ist, ist bereit, die neuen heilenden Ideen der Wahrheit zu empfangen und zu gebrauchen, die ständig vom Gemüt zum Menschen kommen. Jemand, der wahrhaft liebt, wird in jedem Gedanken, jedem Wort und jeder Tat von der göttlichen Liebe geleitet.

Eine kindliche Gesinnung öffnet sowohl für den Ausüber wie auch für den Patienten den Weg, die heilende Macht der Wahrheit zu demonstrieren. Mrs. Eddy schreibt auf Seite 288 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“: „Die ewige Wahrheit zerstört, was die Sterblichen vom Irrtum gelernt zu haben scheinen, und das wirkliche Dasein des Menschen als des Kindes Gottes kommt ans Licht.“

Jemand, der sich in der Annahme verloren hat, das Leben und der Mensch seien in oder von der Materie, findet es schwer, auf eine Behandlung zu reagieren, die von der Voraussetzung ausgeht, daß das Leben und der Mensch rein geistig sind. Wir sind geneigt, Erleichterung für unsere Beschwerden als ein Sterblicher zu suchen, anstatt unseren Glauben an die Wichtigkeit der materiellen Persönlichkeit aufzugeben. Doch die wahre Heilung kommt nur mit dem Aufgeben.

Wenn wir danach trachten, dadurch zu heilen oder geheilt zu werden, daß wir uns selbst als Widerspiegelung anerkennen — geistig, und nicht materiell —, so erfordert dies ernste Anstrengungen von seiten des Ausübers sowohl als auch des Patienten. Wir müssen höhere Ansichten von uns selbst gewinnen. Und diese kommen dadurch, daß wir unzufrieden sind mit dem, was wir heute zu sein glauben, sowie dadurch, daß wir nach einer neuen, geistigeren Wertschätzung verlangen. Ein Eingehen auf diese Forderungen bringt eine kindliche Anerkennung der Substanz des Lebens mit sich, die immer vom göttlichen Gemüt ausströmt und immer von der Idee des Gemüts, dem Menschen, widergespiegelt wird.

Da Krankheit und Disharmonie zu der nicht reaktionsfähigen materiellen Daseinsauffassung gehören, bringt das Reagieren auf das geistige Ideal der wahren Selbstheit, auf den Christus, Heilung mit sich. Es erweckt uns auch zu der Freude, in unserem Leben ständig auf das Göttliche einzugehen, wodurch der materielle Sinn dem geistigen Sinn weicht, bis alle Krankheit, Sünde und Begrenzung der herrlichen Wirklichkeit Gottes Raum geben.

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