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Kann ich Gutes vollbringen?

Aus der August 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Wissenschaft enthüllt die Möglichkeit, alles Gute zu vollbringen, und heißt die Sterblichen das entdecken, was Gott schon getan hat; aber Mißtrauen in die eigene Fähigkeit, das ersehnte Gute erringen und bessere und höhere Resultate erzielen zu können, hemmt oft den Versuch, unsere Schwingen zu entfalten, und macht das Mißlingen von vornherein zur Gewißheit.“ Diese Worte von Mrs. Eddy in „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 260) dienen sowohl zur Unterweisung als auch als Zuspruch für diejenigen, die von Furcht vor ihrer eigenen Unzulänglichkeit geplagt werden, denn Mrs. Eddy weist hier darauf hin — zumindest andeutungsweise —, daß Zweifel an der eigenen Fähigkeit, ein hohes Ziel zu erreichen, genauso sehr ein Hindernis darstellt wie die Annahme, daß dieses Ziel überhaupt nicht zu erlangen sei.

Wie kann man mit der Annahme, daß einem Fähigkeit und Kraft zu einer großen Leistung fehlen und mit der aus dieser Annahme entspringenden Entmutigung und Stagnation fertig werden? Um das Gute zu vollbringen, muß man zuallererst das christlich-wissenschaftliche Verständnis haben, das das echte Gute, das kein einziges Element des Bösen besitzt, von seiner Nachahmung unterscheidet, von dem, was dem menschlichen Sinn ein gewisses Maß an Gutem zu verheißen scheint, was aber mindestens teilweise böse ist in seinen Anforderungen an uns und in seinen Folgen für andere. Die Christliche Wissenschaft erweckt und entfaltet den geistigen Sinn, der die Mischung aus Gut und Böse identifizieren und sich weigern kann, sie als wirklich anzuerkennen.

Unser Verständnis von Gott, dem göttlichen Gemüt, das wir in der Christlichen Wissenschaft erlangen, entfaltet die Fähigkeit, das echte Gute nicht nur zu erkennen, sondern es zu lieben; und diese Liebe verleiht uns die Kraft, ihm nachzugehen. „Aber,“ könnte jemand fragen, „selbst wenn wir ein wahrhaft hohes Vorhaben klar erkennen können und es auszuführen trachten, woher kommen die Eigenschaften und die Kraft, die nötig sind, es durchzuführen, und mit den mannigfaltigen Anforderungen fertig zu werden, die es an uns stellen könnte,“ — Anforderungen, die zu Zeiten über unsere Erfahrung, unsere Vorbildung und unsere Fähigkeiten hinauszugehen scheinen.

Die Christliche Wissenschaft beantwortet diese Frage mit den Tatsachen über das wahre Sein des Menschen, wie sie zuerst von ihrer Entdeckerin und Gründerin, Mrs. Eddy, und später von ihren Anhängern in fast hundert Jahren unzählige Male bewiesen worden sind.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß menschliche Zweifel an sich selbst, Furcht vor den Anforderungen der Zukunft und Stillstand, mit all der Mühsal und dem Unglücklichsein, das sie bringen, im Grunde darauf beruhen, daß der einzelne unbewußt die universale Annahme einläßt, daß er in Wirklichkeit nur ein fleischlicher Sterblicher materiellen Ursprungs sei; daß seine Mentalität, seine Fähigkeiten und seine Tatkraft — oder ihr Fehlen — Eigenschaften des physischen Körpers seien und daß er daher materielle Mittel und Wege anwenden müsse, um seine Fähigkeiten und seine Erfolgsaussichten zu verbessern.

Diesen Irrtum, der sich auf jede Phase unserer menschlichen Existenz erstreckt, weist Mrs. Eddy ganz und gar zurück und erklärt unter der Randüberschrift „Gemüt die einzige Ursache“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 262): „Die Grundlage der sterblichen Disharmonie ist eine falsche Auffassung vom Ursprung des Menschen. Richtig anfangen heißt richtig enden. Jeder Begriff, der mit dem Gehirn zu beginnen scheint, beginnt falsch. Das göttliche Gemüt ist die einzige Ursache oder das einzige Prinzip des Daseins. In der Materie, im sterblichen Gemüt oder in physischen Formen ist keine Ursache vorhanden.“

Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß Leben — im Gegensatz zur allgemeinen Annahme — nicht durch rein materielle Bewegung, sondern durch die Kundwerdungen der Intelligenz ausgedrückt wird, da das göttliche Gemüt das eine unendliche Leben ist. Eine Maschine bewegt sich, aber sie lebt nicht, denn sie hat kein Bewußtsein. Gemüt oder Leben ist bewußtes Sein; seine unendlichen Fähigkeiten sind von seinem individuellen Ausdruck untrennbar. Da Bewußtsein und Intelligenz untrennbar und geistig sind, ist der Mensch in Wirklichkeit ein individuelles geistiges Wesen. Er ist die Idee, oder der Sohn, Gottes.

Die Söhne Gottes stellen die Natur ihrer Quelle bildlich dar. Diese Quelle ist Geist, das göttliche Prinzip, oder der Urquell aller Wirklichkeit, alles dessen, was wahr ist, alles dessen, was Leben ausdrückt. Die wahre Selbstheit eines jeglichen von uns ist die Widerspiegelung des göttlichen Gemüts, Gottes. Er ist die unendliche, schöpferische, erhaltende Intelligenz oder Macht des geistigen Universums, das die unendliche Gesamtsumme der Ideen Gottes ist. Er rüstet jedes Glied dieses Universums — jeden einzelnen von uns — mit Seinen eigenen vollkommenen Eigenschaften und Fähigkeiten aus, die immerdar gegenwärtig sind und die uns — durch geistige Widerspiegelung — immerdar in vollem Maße zur Verfügung stehen.

Diese Eigenschaften, die die widergespiegelte Gottähnlichkeit des Menschen ausmachen, müssen immerdar ausgedrückt sein, denn im allwirkenden Gemüt gibt es keine unnützen Ideen, keine zwecklosen Fähigkeiten. Die Macht des Gemüts oder der Wahrheit ist nicht bloß eine Möglichkeit oder Verheißung; sie ist tatsächlich vorhanden und praktisch wirksam, immerdar tätig und von dem Standpunkt einer vollkommenen Vollendung aus wirkend.

Jeder von uns besitzt in seinem wahren Sein diese Macht und kann sie durch Widerspiegelung ausdrücken, und unsere Aufgabe ist es, sie für irgendeinen gottgegebenen Zweck zu nutzen. Dies ist des Menschen natürliche Aufgabe, bei der er nicht erschlaffen kann, denn er führt sie nicht mit persönlicher Anstrengung durch, sondern mit spontan widergespiegelter Kraft. Er kann nie versagen, er ist immer vollkommen befähigt und ist sich beständig der Quelle seiner Kraft bewußt.

Christus Jesus sprach von der nie versiegenden Quelle seiner eigenen wunderbaren, heilenden Macht, als er mit Worten äußerster Schlichtheit und von tiefster Bedeutung erklärte (Joh. 10:30): „Ich und der Vater sind eins.“

Wenn wir gerade diese geistige Tatsache in bezug auf uns selbst und in bezug auf unsere eigenen unbegrenzten Möglichkeiten als Kinder Gottes, etwas Großes zu vollbringen, verstehen und daran festhalten, werden wir fähig sein, auf praktische Weise das Vorhandensein jeder rechten Idee und jeder Fähigkeit zu demonstrieren, die benötigt wird, um rechte menschliche Aufgaben erfolgreich durchzuführen. Die geistige Überzeugung des Christus, der Wahrheit, wird jede Furcht vor Anforderungen, die zukünftige Verantwortung an uns stellen könnte, zerstören und wird jeden noch vorhandenen Zweifel an unseren Fähigkeiten, etwas zu vollbringen, aufheben.

Der Mensch, die Widerspiegelung Gottes, wirkt nur wie Gott wirkt. Es ist Gottes Wille, daß wir voll Zuversicht nach immer höheren Demonstrationen des Guten streben, und der Wille Gottes ist das Gesetz, das unseren Erfolg gewährleistet. Das Leben des Apostels Paulus beweist, daß er dies verstand, denn er ermahnte die Philipper (2:12, 13): „Also, meine Lieben, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid, so seid es nicht allein in meiner Gegenwart, sondern nun auch vielmehr in meiner Abwesenheit und schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, zu seinem Wohlgefallen.“

Wenn wir verständnisvoll die Wahrheit dieser Verheißung des Paulus annehmen, geben wir alles ängstliche menschliche Pläneschmieden und alle ängstlichen menschlichen Anstrengungen bei unseren Bemühungen, etwas zu vollbringen, auf, denn, um die Worte des Propheten Maleachi (3:10) frei wiederzugeben, Gott wird für uns des Himmels Fenster auftun und den Segen fortschrittlichen Vollbringens herabschütten „die Fülle“.

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