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Vorbereitung für die Ausübung der Christlichen Wissenschaft

Aus der August 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Amt eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft ist eine heilige Berufung, auf die sich jeder vorbereiten sollte, der diese Wissenschaft studiert und sich für diese Arbeit geeignet hält. Der Weg, der zur Erfüllung dieses sehnlichen Wunsches führt, steht allen offen, die sich seiner Pforte in Demut und mit dem tiefen Verlangen nahen, Gott zu dienen, indem sie in Seinem weiten Erntefeld arbeiten.

Demut befähigt den Christlichen Wissenschafter, freudig die moralische und geistige Vorbereitung in Angriff zu nehmen, die für seine Jüngerschaft vonnöten ist; der Wunsch, Gott zu dienen, hilft ihm, sein Ziel immer vor Augen zu haben, während er einen Eignungsprozeß durchmacht.

Ein gewisses Maß an moralischem und geistigem Erwachen ist für jeden Grad von Erfolg bei der Demonstration der Christlichen Wissenschaft notwendig; wer also am Anfang dieses weiterführenden Pfades steht, sollte sich durch die göttliche Forderung nach angemessener Vorbereitung nicht zurückhalten lassen. Vielmehr sollte er sich freuen, daß diese strenge Übung verbindlich ist, denn nur dadurch kann die hohe Norm der moralischen und geistigen Lauterkeit bei unserer Sache aufrechterhalten werden, deren Mission es ist, die Sünden der Welt hinwegzunehmen. Ohne diese Norm gäbe es kein Heilen, und die Mission könnte fehlschlagen.

Mrs. Eddy war der erste Ausüber der Christlichen Wissenschaft. Eine wertvolle Unterweisung in bezug auf dieses wichtige Amt ist im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ angeführt, wo Mrs. Eddy schreibt (S. 483): „Um durch die Wissenschaft zu heilen, darfst du dich nicht in Unwissenheit über die moralischen und geistigen Forderungen dieser Wissenschaft befinden, noch darfst du ihnen ungehorsam sein. Sittliche Unwissenheit oder Sünde wirkt auf deine Demonstration ein und hindert deren Annäherung an die Norm der Christlichen Wissenschaft.“

Christus Jesus wählte als Jünger solche Männer, die demütig, unkompliziert und empfänglich waren. Er bereitete sie darauf vor, Menschenfischer zu werden, und gebot ihnen (Matth. 10:8): „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt böse Geister aus.“ Dieses Gebot liegt dem Heilungswerk der Christlichen Wissenschaft zugrunde. In einem Kreis rings um ein Kreuz in einer Krone stehen in englischer Sprache die Worte: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus“ (Heal the sick, raise the dead, cleanse the lepers, cast out demons — American Standard Version); dies ist die Schutzmarke der gesamten autorisierten Literatur der Christlichen Wissenschaft. Das Gebot zu heilen schließt die Forderung ein, das Kreuz auf sich zu nehmen, das eigene Selbst zu reinigen und zu läutern, so daß die siegreiche Krone geistigen Verständnisses erst gewonnen und dann getragen werden kann.

Ein wesentlicher Schritt bei der Vorbereitung des Wissenschafters für das Amt des Ausübers ist natürlich Kirchenmitgliedschaft. Es ist für ihn unerläßlich, in einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, tätig mitzuarbeiten und ein Mitglied Der Mutterkirche, Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Massachusetts, zu sein. Der nächste ordnungsgemäße Schritt ist Klassenunterricht bei einem gesinnungstreuen Lehrer der Christlichen Wissenschaft. Der Lehrer wird den Schüler, der diese Wissenschaft ausüben will, zu einer bewußten Erkenntnis der geistigen Wirklichkeit erwecken, zur Erkenntnis des Himmelreiches, das nahe herbeigekommen ist. Er wird ihn lehren, wie er Sünde bei sich selbst und anderen heilen kann, und wird seine Beweisführung hinsichtlich Geist und Materie klären, das heißt, er wird ihm zeigen, wie er zwischen dem, was wirklich und substantiell ist, und dem, was unwirklich ist, unterscheiden kann.

Die Mitarbeit in einer Zweigkirche gibt jedem Mitglied Gelegenheit, sich darüber klar zu werden, was seine eigene Arbeit im Verhältnis zu der umfassenden Mission der Christlichen Wissenschaft bedeutet. Diese Erkenntnis wird es vom persönlichen Sinn mit seinen Auswirkungen — Unehrlichkeit, Reizbarkeit, Ungeduld, Unduldsamkeit und dergleichen — läutern und wird ihm helfen, den wirklichen Menschen wahrzunehmen, wie er in Christus besteht. Wenn das Mitglied die Kirchenprobleme liebevoll und selbstlos anpackt, lernt es, die Dinge des Sinnes durch geistige Wirklichkeiten zu ersetzen. Dann kann es gerade da, wo die materiellen Annahmen von einer eigenwilligen Persönlichkeit und Verwirrung die Überhand zu haben scheinen, die Sprößlinge Gottes erkennen, die durch das Gesetz der göttlichen Liebe von Harmonie und Ordnung regiert werden. In dem Maße, wie das Zerrbild der Schöpfung Gottes gegen die geistigen Tatsachen ausgetauscht wird, wird eine sichere Grundlage für das Amt des Ausübers gelegt.

Der Wissenschafter, der ein kindliches Gemüt hat, bleibt belehrbar. Er schaut beständig in sich hinein, willens, alles zu zerstören, was seine Reinheit beflecken oder sein geistiges Schauen verdunkeln könnte. Wollust, Stolz, Selbstsucht, Eifersucht und Haß schlummern oft unbemerkt im unbewußten sterblichen Denken. Wenn der Wissenschafter diesen Eigenschaften, den Feinden seines Fortschritts, ehrlich entgegentritt und sie aufrichtig bereut, werden sie in den linden neutralisierenden Wassern der Demut und des geistigen Verständnisses hinweggewaschen werden.

Es gibt viele befähigte Schüler der Christlichen Wissenschaft, die noch nicht den Schritt unternommen haben, diese Wissenschaft öffentlich auszuüben. Wenn die Möglichkeit eines solchen Schrittes erwähnt wird, kommen die Entschuldigungen, und man wird dabei an Jesu Gleichnis vom großen Abendmahl erinnert, zu dem ein Mann viele Leute eingeladen hatte. „Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muß hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der andere sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich. Und der dritte sprach: Ich habe ein Weib genommen; darum kann ich nicht kommen“ (Luk. 14:18–20).

Mrs. Eddy sagt (Vermischte Schriften, S. 177): „Nie erging an uns alle ein ernsterer und gebieterischerer Ruf Gottes nach inniger Frömmigkeit und unbedingter Hingabe an die größte und heiligste Sache als gerade jetzt. Die Stunde ist da.“

Es werden Arbeiter gebraucht, die mit der Inbrunst des Evangeliums inspiriert sind, gestählt in einer sittlichen Läuterung und erhoben durch geistiges Verständnis, die willig die Gelegenheit ergreifen, denjenigen zu dienen, die sich nach Gesundheit und Freiheit sehnen. Geradeso wie wir nur einen Atemzug auf einmal machen, brauchen wir auch nur einen Schritt auf einmal zu machen, um dem Ruf nachzukommen, uns für das Amt des Ausübers vorzubereiten.

Wir mögen uns täglich eine oder mehrere Stunden freihalten, um unser Denken der Welt zu öffnen, bereit und willens, jedem Hilferuf nachzukommen, der uns erreicht. Wenn unser Denken genügend erweckt worden ist, mögen wir es vorziehen, stundenweise ein Büro zu nehmen, um unsere Überzeugung hinsichtlich unseres Verlangens zu festigen, unsere ganze Zeit der Praxis zu widmen. Wer tagsüber beschäftigt ist, kann sich jede Woche einen oder mehrere Abende freihalten.

Wenn ein Wissenschafter gefragt wird, ob er Heilarbeit tue, verweist er den Fragesteller oft auf das Verzeichnis der Ausüber in The Christian Science Journal oder im Herold der Christlichen Wissenschaft, während er vielleicht erwägen sollte, den Fall selbst zu übernehmen, besonders wenn er sich darauf vorbereitet, seine Zeit der Praxis zu widmen. Indem er einen Patienten annimmt, kann er bekanntwerden lassen, daß er jetzt willens und bereit ist, Heilarbeit zu tun.

Diese aufrichtigen Bemühungen werden der Sache der Christlichen Wissenschaft einen wundervollen umwandelnden Einfluß verleihen und ihr ein ständig wachsendes Heer von hingebungsvollen und wissenschaftlichen christlichen Streitern bringen, die den heilenden und erlösenden Christus so lebendig durch sich hindurchscheinen lassen, daß er die Menschen überall erreichen kann.

Auf dem Pfad des Wissenschafters mögen Fallstricke liegen, die, falls sie nicht aufgedeckt und zerstört werden, ihn davon abhalten könnten, seine ganze Zeit der Ausübung zu widmen. Einer der üblichsten Fallstricke besteht darin, daß man über Gebühr in menschliche Beziehungen verstrickt ist. Sich nach den lieblichen Formen jener Beziehungen zu sehnen und sich höchst unglücklich zu fühlen, wenn diese nicht in Erscheinung treten, heißt in die geheimen Fallen mentaler Malpraxis zu stürzen, die von seidenen Geweben der Glaubwürdigkeit überdeckt sind.

Der gewissenhafte Wissenschafter wird seine eigene Lage und die seiner Familie sorgfältig und weise erwägen, ehe er den entscheidenden Schritt tut, sich um die Eintragung ins Journal oder in die Herolde zu bewerben. Wenn der Wissenschafter in einem gewissen Maße von dem Joch undisziplinierter Tendenzen des sterblichen Gemüts befreit ist, wird er rasche Fortschritte machen. Sein schneller Fortschritt mag Neid bei denjenigen hervorrufen, die mit ihm auf dem Wege sind, ja sogar bei seinen eigenen Familienangehörigen. Aber das wird denjenigen nicht überraschen oder lange beunruhigen, der die Unwirklichkeit der Machenschaften des tierischen Magnetismus versteht.

Diese Irregeleiteten klammern sich fest an altehrwürdige materielle Anschauungen und sind nicht gewillt, ihr eigenes Kreuz auf sich zu nehmen; dadurch scheinen sie den Fortschritt desjenigen zu hemmen, der voller Freude seinem wohlverdienten Ziel entgegeneilt. Dies war eines der Probleme, die Jesus mit seinen Jüngern besprach. Er zeigte großes Erbarmen für diejenigen, die davon betroffen waren, und sagte (Mark. 10:29, 30): „Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verläßt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfältig empfange jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen, und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.“

In dem Maße, wie der Wissenschafter die wahre Bedeutung von Kreuz und Krone erlangt, die von dem Gebot zu heilen umschlossen sind, und in dem Maße, wie er dieses Gebot in seinem täglichen Leben befolgt, wird seine Praxis zu einem Leuchtfeuer, einem Gesetz der Anziehung für alle, die das brauchen, was der Arbeiter von Gott widerspiegelt.

Die Wanderer, die durch diesen unpersönlichen Christus-Strahl angezogen werden, werden die Macht von Wahrheit und Liebe in sittlicher Reinheit, gesunder Metaphysik und selbstloser Liebe ausgedrückt finden.

In der gegenwärtigen begrenzten Auffassung unserer Welt, die die emporsteigenden Gezeiten der Rassenforderungen und eines entstehenden Nationalismus verkörpert, findet eine bedeutsame Umwälzung statt, eine Gärung, die eine Auswirkung des Christus, der Wahrheit, ist, die in diesem Zeitalter als eine demonstrierbare Wissenschaft in Erscheinung tritt. Dieses Umstürzen traditioneller Begriffe und veralteter Lebensgewohnheiten beunruhigt und entwurzelt, was man den blinden, aber bequemen Status quo nennen könnte. Während dieses letzten Umsturzes scheint es Aufruhr und Unruhe zu geben, aber die Christlichen Wissenschafter werden gegenüber den Zeichen der Zeit wachsam bleiben, ruhig und gelassen, während die Wahrheit des geistigen Seins über dem menschlichen Denken aufdämmert und seine illusorischen Fesseln auflöst. Viele, die die Nöte der Menschheit gewahren, werden ohne Zögern das Werk in Angriff nehmen, das die Menschen aus der Dunkelheit in das Licht geistiger Freiheit führt. Mit den Worten des Meister-Christen (Matth. 9:37, 38): „Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende.“

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