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In die Praxis gehen

Aus der August 1965-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In „Wissenschaft und Gesundheit“ hat uns Mrs. Eddy die endgültige Offenbarung der Wahrheit gegeben. Wenn wir die Bibel im Licht der Christlichen Wissenschaft studieren, nehmen Jesu Erklärungen der Wahrheit und seine Gleichnisse eine neue Bedeutung an. Sie werden lebendig. In dem Maße, wie der treue Christliche Wissenschafter dieses Studium fortsetzt und ein geistiges Bewußtsein anstrebt, werden sein Denken und seine Erfahrung mit dem wahren Sein in Einklang gebracht.

Der Wissenschafter, der sich seiner wahren Selbstheit als des Kindes Gottes bewußt wird und die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft konsequent anwendet, hat die praktische Ausübung dieser Wissenschaft begonnen. Indem seine sterblichen Auffassungen geistigen Ideen weichen und seine Furcht in der segnenden Gegenwart der Liebe verschwindet, gewinnt er eine noch nie gekannte Zuversicht und Sicherheit.

Auf Seite 271 von „Wissenschaft und Gesundheit“ schreibt Mrs. Eddy: „Diejenigen, die willens sind, ihre Netze zu verlassen oder sie auf der rechten Seite nach der Wahrheit auszuwerfen, haben heute wie ehemals die Gelegenheit, das christliche Heilen zu erlernen und auszuüben.“ Wer willens ist, Christi Jesu Beispiel und dem unserer Führerin zu folgen, hat jederzeit die Möglichkeit, die dankbare und befriedigende Arbeit der öffentlichen Ausübung der Christlichen Wissenschaft aufzunehmen.

Der treue Christliche Wissenschafter mag sich fragen: Was bringt die Heilarbeit mit sich? Welche Forderungen stellt sie? Weiß ich genug, um in die Praxis gehen zu können? Die Antworten auf diese Fragen bestimmen in hohem Maße die Geistigkeit des Christlichen Wissenschafters.

Möge unsere Liebe zu Gott und dem Menschen uns alle veranlassen, das heilende Amt der Praxis als in der heutigen Welt von höchster Wichtigkeit gebeterfüllt in Betracht zu ziehen. Niemals war die Notwendigkeit dringender, die Menschheit von den schlimmen Folgen der Unwahrheit und Materialität zu befreien. Laßt uns in Gottes Dienste treten, um den Ansprüchen des fleischlichen Gemüts dadurch entgegenzutreten und ihrer Herr zu werden, daß wir Furcht und Disharmonie zerstören. Wir können uns hier und jetzt freuen, die Möglichkeit zu haben, den Menschen Hoffnung und ein Lebensziel wiederzugeben und ihnen die Tatsache nahezubringen, daß sie die Kinder Gottes sind.

Das Neue Testament enthält Jesu tröstliche Versicherung, daß wir die gleiche heilende Kraft verstehen und ausüben können, die auch er ausübte; er sagte (Joh. 8:31, 32): „Wenn ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr in Wahrheit meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

Bei der Vorbereitung auf das öffentliche Ausüben der Christlichen Wissenschaft muß der Betreffende jeden Tag einen beträchtlichen Teil seiner Zeit der geistigen Arbeit widmen. Nur wenn er das tut, kann er geistig darin fortfahren, den Christus zu demonstrieren. Im Kirchenhandbuch und auch in ihren anderen Schriften gibt uns unsere Führerin den liebevollen Rat, uns täglich im Gebet zu Gott zu wenden und Inspiration und Kraft zu erbitten, damit wir jede Aufgabe ausführen können.

Das absolute Vertrauen auf die unendliche Liebe ist für den Erfolg des Christlichen Wissenschafters von größter Wichtigkeit. Er muß die geistige Überzeugung gewinnen, daß die Liebe allgegenwärtig ist, und er muß wissen, daß die göttliche Liebe jede menschliche Not stillt. Wer erfolgreiche Heilarbeit leisten will, muß unbedingt auf Gott horchen und gehorsam Seiner Führung folgen. Der Wissenschafter muß ferner sein Denken vor den Ansprüchen des tierischen Magnetismus, des bösen Gemüts, schützen, indem er daran festhält, daß die Materie keine Stimme noch Macht besitzt und keinen Raum in der Wahrheit hat, denn Gott, Geist, ist Alles-in-allem.

Damit widerlegt er die Argumente des fleischlichen Gemüts, das ihn daran hindern möchte, in die Praxis zu gehen; damit wird er Einflüsterungen von Zweifeln, Furcht, Entmutigung oder Versagen besiegen. Da Liebe die heilende Kraft ist, kann der Wissenschafter nicht von der Einflüsterung überrumpelt werden, daß ein Fall zu schwer sei, als daß er ihn übernehmen könnte. Täglich muß er jegliche Einflüsterung zum Schweigen bringen, daß er nicht heilen könne. Gott ist es, der jeden Fall heilt, und der Mensch spiegelt diese heilende Kraft wider. Es gibt keine aggressive mentale Suggestion, keine Macht, die von Geist, Gott, dem einen Alles-in-allem, getrennt ist. Der Mensch wird von Gott, der unendlichen Liebe, erhalten. Wenn wir in Gedanken nahe bei Gott weilen, werden wir von Ihm aufrechterhalten und dazu inspiriert, in der Heilarbeit der Praxis stetig voranzugehen.

Das Argument des sterblichen Gemüts, daß unsere finanzielle Versorgung unzulänglich sein würde, zielt darauf ab, den Christlichen Wissenschafter davon abzuhalten, in die Praxis zu gehen. Praktische Fragen, wie: Wo soll ich meine Praxis haben? Soll ich ein Büro haben oder nicht?, müssen Schritt für Schritt durch Gebet gelöst werden. Ungeachtet dessen, ob der Christliche Wissenschafter ein zweites Einkommen oder ob er Ersparnisse hat, auf die er zurückgreifen kann, wird er beweisen müssen, daß die Liebe ihn täglich mit geistigen Ideen, mit Inspiration und geistiger Einsicht versieht, damit er in der Lage ist, der Not derjenigen erfolgreich abzuhelfen, die bei ihm Hilfe suchen. Dann wird er den Beweis dafür haben, daß „der Arbeiter seines Lohnes wert ist“ (Luk. 10:7). Er demonstriert Tätigkeit genauso, wie er Gesundheit demonstriert: Durch das Bestehen auf der Tatsache, daß die Liebe allgegenwärtig ist und die Macht hat, mit allen auftretenden Schwierigkeiten fertigzuwerden. Seine Bedürfnisse sind geistig, nicht materiell. Seine Versorgung entspricht seinem Verständnis von wirklicher Substanz. Furcht kann das Denken, das von dem wahren Bewußtsein der Gegenwart der Liebe erfüllt ist, nicht beherrschen. Wer demütig und freudig die Wahrheit des Seins widerspiegelt, für den ist Angst keine Realität. Somit wird Mangel dadurch behoben, daß sich der Christliche Wissenschafter der reichen Versorgung bewußt ist, die Seele jeder ihrer Ideen zuteil werden läßt.

Mrs. Eddy sagt uns auf Seite 445 des Lehrbuchs: „Du verdunkelst das göttliche Gesetz des Heilens und machst es nichtig, wenn du das Menschliche und das Göttliche auf ein und derselben Waage wiegst, oder wenn du die Allgegenwart und Allmacht Gottes in irgendeiner Richtung des Gedankens begrenzt.“ Wenn wir lernen, unsere Auffassung von der Freigebigkeit der Liebe zu erweitern und Versorgung als das Ernten geistiger Ideen zu sehen, werden unsere Mittel allen Anforderungen gerecht werden und sich niemals als ungenügend erweisen.

Als der Verfasser Anfang zwanzig war und zum erstenmal daran dachte, die öffentliche Ausübung der Christlichen Wissenschaft aufzunehmen, schien alles gegen einen solchen Schritt zu sprechen. Er gab seinen Wunsch jedoch nicht auf und half unterdes weiterhin den Freunden und Kirchenmitgliedern, die als Patienten zu ihm kamen. Schon sehr bald danach hielt er die Zeit für gekommen, seine berufliche Stellung aufzugeben und seine ganze Zeit der Heilarbeit zu widmen. Als er das tat, bestand sein Kapital lediglich aus einem Monatsgehalt. So wie die Kinder Israel jeden Morgen das Manna für ihren täglichen Nahrungsbedarf einsammelten, so las er jeden Morgen in der Bibel und im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, um sich inspirieren, unterweisen und leiten zu lassen. Er hatte gelernt, sich dieser beiden Bücher in der Erwartung und Zuversicht zu bedienen, daß die Inspiration, die er jeden Tag brauchte, stets frisch und neu sein würde. Nach einem bescheidenen Anfang — zuerst mietete er ein Büro zusammen mit einem Kollegen — wuchs seine Praxis, und sein Einkommen stieg; innerhalb eines Jahres konnte er ein eigenes Büro unterhalten. Wie die Liebe während dieser Zeit jedem Bedürfnis abhalf, wird für den Verfasser stets eine Quelle der Inspiration und Dankbarkeit bleiben.

Er war absolut davon überzeugt, daß er sich an seinem richtigen Platz befand und die Arbeit tat, die er so gern hatte tun wollen, und dies verbannte jeden Zweifel und alle Furcht. Als er die Ausübung der Christlichen Wissenschaft in seinem Bewußtsein immer höher einschätzte, dehnte sich dementsprechend auch sein Arbeitsgebiet aus.

Als er vor einigen Jahren für einen der Krisenherde in der Welt geistig arbeitete, erhielt er einmal drei Hilferufe von Christlichen Wissenschaftern in jenem Gebiet, obwohl es Tausende von Kilometern entfernt war. Er kannte die hilfesuchenden Personen nicht, noch kannten sich diese Leute untereinander. Dies zeigte dem Verfasser die universale Macht des Gebets und die Allwissenheit des göttlichen Gemüts. Er hatte in diesem Fall in gewissem Grade das allumfassende Wirken des Christus, der Wahrheit, erfahren.

Mit jeder Heilung erlangen wir ein klareres Verständnis von Gott als dem unendlichen Vater-Mutter, der den Menschen immerdar liebevoll führt, beschützt und mit Seiner großen Liebe umgibt.

Niemand von uns braucht sich davor zu scheuen, die Praxis der Christlichen Wissenschaft aufzunehmen, wenn er geistig darauf vorbereitet ist. Die Bibel, das Lehrbuch und die anderen Schriften unserer geliebten Führerin unterweisen und inspirieren uns, damit wir jedem Bedürfnis abhelfen können.

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